2024-05-17T14:19:24.476Z

Der Spieltag
Sein Kopfball ging knapp drüber: Michael Döhner (links) zeigte wieder eine starke Leistung in der Abwehr und ging bei Standardsituationen auch mit nach vorne.  Foto: Hieronymus Schneider
Sein Kopfball ging knapp drüber: Michael Döhner (links) zeigte wieder eine starke Leistung in der Abwehr und ging bei Standardsituationen auch mit nach vorne. Foto: Hieronymus Schneider

Mit Köpfchen den Tresor geknackt

Zwei Kopfballtore brachten die Entscheidung zugunsten des SV Türkgücü Königsbrunn +++ Kissing belohnt sich diesmal spät +++ Babenhausen dreht Rückstand gegen Wiggensbach +++ Bobingen trotzt Spitzenreiter Durach einen Punkt ab

Mit dem erhofften Heimsieg über die Reserve des Bayernligisten 1. FC Sonthofen bleibt Türkgücü Königsbrunn in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd. Doch bis es so weit war, musste die Elf von Spielertrainer Ajet Abazi ein hartes Stück Arbeit leisten. Mit einer kämpferisch überzeugenden und taktisch disziplinierten Leistung entführte der FC Stätzling drei Punkte aus dem Allgäu. Stefan Winterhalter traf beim 3:0 dabei doppelt, wobei der wichtige Führungstreffer in die Kategorie „Tor des Monats“ gehörte.

SV Türkgücü Königsbrunn - 1. FC Sonthofen II 2:0
Die Gäste traten mit bewährter Auswärtstaktik an, verriegelten die Zone vor ihrem Strafraum und stachen mit gelegentlichen Kontern zu. Da half der Türkgücü-Elf ihre Dominanz im Mittelfeld und die mustergültig über die Außenbahnen eingeleiteten Angriffe lange Zeit nichts. So oft auch Oguzhan Karaduman, Dominic Britsch, Van Tuan Pham oder Renè Hauck erfolgversprechend in den Strafraum flankten, wurden die Innenstürmer Halim Bal und Erdinc Kaygisiz von der sicheren Abwehr der Sonthofer abgeblockt. Auch die vielen herausgespielten Eckbälle wurden stets eine Beute des sicheren Sonthofer Torwarts Hiroaki Kawama. Der aufgerückte Kapitän Michael Döhner setzte einen Kopfball knapp über die Latte und auch Dominic Britsch jagte den Ball nach Direktabnahme über den Kasten. Bei gelegentlichen Kontern sorgten aber auch die Sonthofer immer wieder für Gefahr. Nach einer Stunde griff Ajet Abazi selbst ins Spiel ein und kam gleich nach Doppelpass zum Torschuss, der jedoch flach am Tor vorbei ging. Das Spiel gewann nun an Dynamik. Im Gegenzug konnte Torwart René Bissinger gerade noch vor einem einschussbereiten Sonthofer Stürmer per Fußabwehr retten. In der 70. Minute knackte Van Tuan Pham mit einem Kopfball aus etwa fünf Metern auf Flanke von Erdinc Kaygisiz den Code des Sonthofer Abwehrtresors. Zwei Minuten später gab es erneut einen Eckball. Ajet Abazi flankte auf Burak Tok, der den Ball hoch in den Strafraum schlug und da stand Tolga Özkan und überwand den Gästekeeper Hiroaki Kawama erneut zum entscheidenden 2:0. Diesen Vorsprung brachte Türkgücü dann sicher über die Zeit.

Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Tuan Pham (70.), 2:0 Tolga Özkan (72.)

VfB Durach - TSV Bobingen 2:2
Mit einer kämpferisch starken Leistung hat der TSV Bobingen einen Punkt beim Tabellenführer VfB Durach entführt. Bobingens Co-Trainer Michael Deschler hatte es vorab geahnt und Cleverness sowie Kampfgeist beschworen. Und sein Team enttäuschte ihn nicht, zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine überzeugende Leistung. Trotzdem gerieten die Bobinger in Rückstand. Nach einem schönen Spielzug durch Jürgen und Markus Piller schloss letzterer am Strafraum ab und hatte etwas Glück, dass sein Schuss abgefälscht wurde (16.). Unmittelbar danach hatte Bobingens Fabian Stadlmair die Möglichkeit auszugleichen. Ein Mutlu-Freistoß hatte ein Getümmel im Strafraum erzeugt, Stadlmair schloss ab, doch klärte ein Duracher Verteidiger per Kopf auf der Linie (18.).
Die erste gefährliche Aktion in Durchgang zwei gehörte dann Cemal Mutlu. Er hämmerte den Ball aus rund 30 Metern an der Mauer vorbei ins Tor (51.). Das Spiel wurde nun ruppiger. Das 1:2 kassierten die Gäste nach einem Abspielfehler. Jürgen Piller brach zur Grundlinie durch und legte quer, wo Torjäger Dominik Portsidis am langen Pfosten nur noch einschieben musste (72.). Wieder berappelten sich die Bobinger, und erneut brachte Cemal Mutlu Gefahr, der an diesem Spieltag als Kapitän agierte. Mutlu nahm einen langen Ball von Fabian Stadlmair auf, setzte sich mit einem Beinschuss von Durachs Kapitän Manuel Welte ab und legte quer auf den heraneilenden Nicolas Prestel. Der ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte aus kurzer Distanz eiskalt ein. Durach erhöhte nun nochmal die Schlagzahl, doch die Gäste wollten nicht als Verlierer vom Platz gehen. In der umkämpften Schlussphase klärte Simon Schlotterer gegen den einschussbereiten Markus Piller auf der Torlinie (95.). „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung und aus meiner Sicht insgesamt ein wirklich verdientes Unentschieden“, erklärte Torwart Adrian Schlotterer im Anschluss.

Schiedsrichter: Tobias Dikkaya (Mauerstetten) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Jürgen Piller (16.), 1:1 Cemal Mutlu (51.), 2:1 Dominik Portsidis (72.), 2:2 Nicolas Prestel (76.)


BSK Olympia Neugablonz - VfL Kaufering 2:3
Auch wenn Gastgeber Neugablonz momentan Schlusslicht der Bezirksliga Süd ist: Kauferings Trainer Lüko Holthuis hatte mit einem harten Stück Arbeit für sein Team gerechnet und „genau das war es dann auch“. Aber die Arbeit hat sich rentiert, denn „das ist der nächste wichtige Dreier“, so Holthuis. Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen, denn der eingewechselte Nick Lässig sah in der Nachspielzeit Rot. „Er war ein bisschen übermotiviert, für diese Szene kann man Rot geben, muss aber nicht“, schildert Holthuis die Aktion. „Ich rechne mal mit drei Spielen Sperre, das ist natürlich für ihn sehr bitter.“
Anfangs neutralisierten sich beide Mannschaften, Chancen waren in der ersten Halbzeit eher Mangelware, und so ging es auch torlos in die Pause. Anschließend ahnte Holthuis bereits, dass „irgend so ein blödes Ding wohl reingeht“, und tatsächlich brachte ein Ballverlust der Kauferinger in der eigenen Hälfte den Gastgebern die Führung (66.). Aber Kaufering schlug zurück: Innerhalb von acht Minuten trafen Höfer (69.) und zweimal Göbel (75./77.) zur 3:1-Führung der Kauferinger. „Die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt“, freut sich Holthuis, jedoch machte man es sich zum Schluss noch mal selbst schwer, als Neugablonz in der 90. Minute zum 2:3 kam und man dann noch in Unterzahl die letzten zwei Minuten überstehen musste. Trotzdem: „Insgesamt ist der Sieg für uns verdient, da wir einfach mehr Dampf hatten“, lautet das Fazit des Kauferinger Trainers. Seine Premiere im VfL-Trikot feierte auch Andro Pantner: „Ich denke, er kann uns in Zukunft helfen“, sagt Holthuis.

Schiedsrichter: Daniela Göttlinger (Adelsried) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Michael Uhrmann (66.), 1:1 Alexander Höfer (69.), 1:2 Sören Göbel (74.), 1:3 Sören Göbel (77.), 2:3 Alexander Schmidbauer (90.)
Platzverweise: Rot gegen Nick Lässig (92./VfL Kaufering)


FC Thalhofen - TG Viktoria Augsburg 0:0
Die Zuschauer sahen eine hartumkämpfte Partie, die aber torlos blieb. Florian Sprenzel hatte die erste große Chance für Thalhofen, doch er vergab freistehend. Mit Kontern tauchten die spielstarken Augsburger immer wieder vor dem Gehäuse der Gastgeber auf, zwingende Chancen ergaben sich aber nicht. Die Begegnung wurde nach dem Seitenwechsel etwas ruppiger. Dominic und Nico Beutel konnten ihre guten Einschussmöglichkeiten für Thalhofen nicht nutzen. Auch die Viktoria aus Augsburg hatte ihrerseits noch eine große Chance, so dass es beim gerechten 0:0 blieb.

Schiedsrichter: Paulina Koch (TSV Kottern) - Zuschauer: 160


FC Heimertingen - FC Stätzling 0:3
Eine starke erste Halbzeit lieferte der FC Stätzling in Heimertingen ab und führte dementsprechend verdient mit 1:0. Stefan Winterhalter traf in der 31. Minute mit einem sehenswerten Treffer, als er einen langen Pass von Keeper Baumann im linken Strafraumbereich aufnahm und die Lederkugel im langen Eck versenkte. Nur fünf Minuten zuvor legte Kraus auf Heiß, dessen erfolgreicher Torabschluss aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung keine Anerkennung fand. Während die Stätzlinger sich lediglich in der zehnten Minute auf Schlussmann Baumann verlassen mussten, hatten sie durch Kraus zwei weitere gelungene Offensivaktionen.
Nach dem Seitenwechsel drängte Heimertingen auf den Ausgleich, aber die Stätzlinger Abwehr zeigte sich aufmerksam, und das Mittelfeld arbeitete fleißig. So gab es nur bei einigen wenigen Standardsituationen gefährliche Momente vor dem Stätzlinger Gehäuse. Da der FCS seine seltenen Konter nicht erfolgreich abschloss, blieb die Partie spannend. Erst in der 74. Minute erlöste Maxi Heiß die Gäste durch einen an Löffler verschuldeten und sicher verwandelten Foulelfmeter mit dem 2:0. Auch in der Schlussviertelstunde ließ der FCS nichts mehr anbrennen, und Winterhalter sorgte in der 90. Minute mit einem platzierten Schlenzer für den 3:0-Endstand.

Schiedsrichter: Benjamin Senger (TSV Haunst.) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Stefan Winterhalter (31.), 0:2 Maximilian Heiß (74. Foulelfmeter), 0:3 Stefan Winterhalter (90.)

Auch in dieser Szene mit Bastian Lang (schwarzes Trikot, Mitte) und Lukas Genitheim (links) wollte der Ball nicht ins Buxheimer Tor. Am Ende aber siegte der Kissinger SC mit 3:1.  Foto: Rudi Fischer
Auch in dieser Szene mit Bastian Lang (schwarzes Trikot, Mitte) und Lukas Genitheim (links) wollte der Ball nicht ins Buxheimer Tor. Am Ende aber siegte der Kissinger SC mit 3:1. Foto: Rudi Fischer

Kissinger SC - FC Viktoria Buxheim 3:1
Die Abwehr war in den letzten Spielen der Garant für die kleine Siegesserie des Kissinger SC. Mit dem dadurch steigenden Selbstbewusstsein der jungen Kicker verbesserte sich auch die Chancenverwertung. Gerade die musste beim erklärten Ziel Heimsieg – das Heimspielrecht wurde auf Wunsch von Viktoria Buxheim getauscht – vom Trainergespann Bulik/Steichele auch funktionieren. Kurzweilig war das Spiel allemal, hatte der KSC doch Torchancen, um mehrere Spiele zu gewinnen. So mussten die Kissinger Anhänger lange warten, ehe der 3:1-Sieg feststand. Dabei sah sich der Gastgeber früh im Hintertreffen. Ein Fehlpass im Aufbau, und Christian Möst ließ Daniel Sedlmeir aus 18 Metern keine Abwehrchance (7.). Dennoch spürte man deutlich den Willen beim KSC. Bereits vier Minuten danach setzte Julian Büchler den Ball an den Außenpfosten. Der Gast fiel im weiteren Spielverlauf hauptsächlich durch die verbalen Äußerungen seines Trainers gegenüber der gut leitenden Schiedsrichterin Barbara Karmann auf. Kurz vor Schluss wurde er dann auch auf die Tribüne verwiesen. Büchler war es dann, der den Ausgleich mit einer weiten Flanke auf Pascal Mader vorbereitete. Mader köpfte den Ball über den Torhüter hinweg zum längst verdienten Ausgleich ins Gästetor (22.). Buxheim setzte aber auch gelegentlich Nadelstiche, wie beim Seitfallzieher von Max Müller, der stets ein Unruheherd war. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Pascal Mader nach einem Traumpass von Edin Ganibegovic die Riesenchance zum 2:1, scheiterte aber an Torhüter Davis Gebhart.
Nach Wiederanpfiff roch es einmal ganz stark nach Strafstoß für den KSC. Der eingewechselte Luca Ogino war vom Gästetorhüter zu Fall gebracht worden. Im Anschluss an die Szene senste Leon Schenk Bastian Lang um, und da er schon verwarnt war, musste er den Platz mit der Gelb-Roten Karte verlassen (67.). Langsam wurden die KSC-Anhänger nervös, und David Bulik erlöste sie. Gashi legte nach einem Eckball den Ball zurück, und der Kissinger Trainer köpfte ein (85.). Und nachdem Pascal Mader eine sichere Torchance ausließ (87.), legte er den nächsten Ball quer, und Luca Ogino hämmerte den Ball ins linke Kreuzeck (90.+2). Unter dem Strich stand ein hochverdienter Sieg der Kissinger Mannschaft.

Schiedsrichter: Barbara Karmann (Sandizell/G.) - Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Christian Möst (7.), 1:1 Pascal Mader (22.), 2:1 David Bulik (85.), 3:1 Luca Ogino (90.+2)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Leon Schwenk (67./FC Viktoria Buxheim)


TSV Babenhausen - FC Wiggensbach 3:2
Eine starke Aufholjagd hat der TSV Babenhausen gegen den FC Wiggensbach gezeigt und nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewonnen. Die Taktik von Wiggensbach war es, auf Konter zu spielen. Und schon in der 4. Minute ging die Taktik von Trainer Christl Peter auf und Markus Ried schoss die Wiggensbacher nach einem Konter in Führung. Babenhausen versuchte, spielerisch eine Lösung gegen die gut stehenden Gäste zu finden, scheiterte aber immer wieder. Giuseppe Savoca brachte dann mit einem sehenswerten Schuss den 2:0-Halbzeitstand für Wiggensbach.
Babenhausen kam in der zweiten Halbzeit stärker zurück. Die Spieler versuchten es weiterhin und gaben sich nicht so schnell geschlagen. Marco Gröner bekam am Strafraum den Ball, hielt drauf und hatte Glück, dass der Ball unhaltbar für Keeper Christian Klotz abgefälscht wurde. Bereits vier Minuten später war es wieder Marco Gröner nach einem Eckball, der den verdienten 2:2-Ausgleich schoss. Babenhausen drängte weiter auf den Sieg und bekam in der 72. Minute einen Elfmeter, den Max Gauder zum 3:2-Endstand verwandelte.

Schiedsrichter: Stefan Haas (BSC Memming.) - Zuschauer: 125
Tore: 0:1 Lukas Ried (4.), 0:2 Giuseppe Savoca (38.), 1:2 Marco Gröner (64.), 2:2 Marco Gröner (67.), 3:2 Maximilian Gauder (72. Foulelfmeter)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Sebastian Kübler (81./FC Wiggensbach), Gelb-Rot gegen Nikolas Berchtold (92./TSV Babenhausen)

Aufrufe: 02.9.2018, 21:37 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor