2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Wir müssen uns nicht verstecken“: Trainer Gerhard Kottmann will mit seinem Altheimer Team in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen. (SZ-Foto: mas)
„Wir müssen uns nicht verstecken“: Trainer Gerhard Kottmann will mit seinem Altheimer Team in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen. (SZ-Foto: mas)
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Mit frischer Zuversicht ans Werk

Landesliga Frauen: Altheims im März gebremster Aufschwung soll sich fortsetzen

Altheim - Der Stopp des Spielbetriebs im März hatte die Fußballerinnen der SG Altheim vor dem ersten Pflichtspiel getroffen und vor der Rückrunde der Landesliga, für die sich die SGA nach einer von Verletzungen beeinträchtigen Vorrunde einiges vorgenommen hatte. Doch es sollte keine weitere Partie mehr folgen in der Saison 2019/20, die Altheim auf dem fünften Tabellenplatz beendete. Nun richtet sich das Augenmerk auf die neue, im September beginnende Runde.

Anfang Juli nahm die SG Altheim das Training auf, nachdem es in den vergangenen Monaten ruhig zugegangen war. Training nach Plänen und mit Leistungskontrolle hatte es nach Worten von Trainer Gerhard Kottmann nicht gegeben, vielmehr hätten in der Zeit gesperrter Sportplätze die Spielerinnen jede für sich „Challenges“ absolviert, bei denen der Spaß im Vordergrund gestanden sei. Alles ohne Druck und ohne Vorgaben, so der Trainer, der wie die Spielerinnen froh war, dass man nun wieder gemeinsam trainieren darf. „Da weißt man erst, was einem gefehlt hat“, sagt Gerhard Kottmann. Das Wichtigste für das Team sei es in den ersten Übungseinheiten gewesen, „sich an Ball und Rasen wieder zu gewöhnen“.

Viel mit Ball lässt Kottmann in der ersten Zeit trainieren, „die Technikschulung steht im Vordergrund“. Nach lockeren ersten Trainingswochen startet dann die sechswöchige Vorbereitung, die auf den Start der neuen Punktspielrunde Mitte September sowie die ersten Verbandspokalspiele Ende August/Anfang September ausgerichtet ist. Damit habe man wieder ein Ziel vor Augen, sagt Kottmann.

Ein Ziel hatten die Altheimerinnen auch im Winter vor Augen, nach der Vorrunde: Man wollte an die erfolgreichen Auftritte in den Wochen vor der Winterpause anknüpfen, nachdem die Saison bis dahin nicht nach Wunsch verlaufen war. Nur ihr erstes Spiel gegen Reinstetten (2:1) hatte die SGA gewonnen und war danach sechsmal in Folge ohne Sieg geblieben. Die Wende brachte die Begegnung Ende Oktober in Albeck, die Altheim nach 0:2-Rückstand durch vier Treffer in der letzten halben Stunde 4:2 gewann. In der Folge verlor die SGA nicht mehr. 14 Punkte holte das Team aus den letzten sechs Partien vor der Winterpause und hakte das Thema Abstiegskampf ab – auch weil das Spitzenteam Lindau seine Mannschaft im Winter zurückzog und damit vorzeitig ein Abstiegsplatz vergeben war.

Bis auf Tabellenrang fünf war Altheim geklettert, weitere Verbesserungen nicht ausgeschlossen – weil Trainer Kottmann mit der Vorbereitung im Winter und den Fortschritten im Spielaufbau, an dem gefeilt wurde, sehr zufrieden war. Von den Leistungsträgerinnen, die in der Vorrunde über weite Strecken verletzt ausgefallen waren (Kottmann: „Da hatten wir Riesenprobleme“), waren die meisten wieder zurück, zudem hatte die SGA in der jungen Luisa Lock vom SV Alberweiler einen vielversprechenden Zugang und in der erfahrenen Katharina Metzger, die im Sommer 2019 vom SV Sulmetingen gekommen war, aber wegen Schwangerschaft erst einmal pausierte, wieder einstieg. In den Testspielen im Winter überzeugte die SG Altheim, erzielte 30 Tore und blieb (auch gegen einen Landes- und einen Verbandsligisten) ohne Gegentreffer, und so war die Vorfreude auf die Rückrunde groß. „Wir hatten auf Tabellenplatz drei und vier wenig Rückstand“, so Gerhard Kottmann. „Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie wir abgeschnitten hätten.“ Doch die Pandemie stoppte den Spielbetrieb und verhinderte einen möglichen weiteren Aufschwung von Altheim.

Die neue Saison wird zeigen, wie gut die Mannschaft ist. Das Pflichtspieldebüt von Luisa Lock und Katharina Metzger im SGA-Trikot wird nachgeholt. „Mit ihnen haben wir noch zwei torgefährliche Spielerinnen dazubekommen“, so Kottmann, der zudem derzeit keine Verletzungssorgen hat. Auch Torhüterin Eva Turriello hat nach ihrem Kreuzbandriss schon wieder mittrainiert, soll aber nach den Worten des Trainers langsam aufgebaut werden. In der vergangenen Saison stand Maren Endres zwischen den Pfosten und machte ihre Sache gut – ein Problem im Tor hat Altheim nicht.

Gerhard Kottmann, der wie bisher im Training von Dusan Livaja, Torwarttrainer Marco Joos und Wolfgang Kottmann unterstützt wird, muss aber auch auf Spielerinnen verzichten. Jonna Gehre kehrt berufsbedingt nach Nürnberg zurück, Stefanie Baisl will kürzertreten und in der „Zweiten“ aushelfen und bei Laura Stoll, Felicia Rimmele und Jana Niemitz, die schon in der vergangenen Saison wenige oder keine Einsätze hatten, steht das Studium im Vordergrund.

„Es wird nicht einfach werden“, sagt Gerhard Kottmann mit Blick auf die kommende Landesliga-Saison, in der mit dem FC Bellamont (mit den früheren Alberweiler Stammkräften Kerstin Schneider und Sina Wirtensohn), dem FC Rottenburg und der SG Hopfau/Glatten drei in der Vorsaison starke Regionenligisten als Aufsteiger hinzukommen. Ungeachtet der Stärke der Liga auch in der nächsten Saison will sich Altheim nach Rang drei im ersten Landesliga-Jahr und Platz fünf in der unvollständigen Spielzeit 2019/20 wieder im vorderen Tabellendrittel einsortieren. Für die Meisterschaft sieht Gerhard Kottmann Vereine wie Granheim und Frommern besser gerüstet, aber, so der Altheimer Trainer: „Wir müssen uns nicht verstecken und können oben mitspielen.“



Aufrufe: 015.7.2020, 14:45 Uhr
Andreas WagnerAutor