2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligabericht
Vollversammlung im Strafraum: Richard Weil (Mitte) setzt einen Kopfball über die Latte. Es war eine von unzähligen Möglichkeiten, die sich die Mainzer in einer einseitigen Partie gegen Neckarelz erspielten. Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer
Vollversammlung im Strafraum: Richard Weil (Mitte) setzt einen Kopfball über die Latte. Es war eine von unzähligen Möglichkeiten, die sich die Mainzer in einer einseitigen Partie gegen Neckarelz erspielten. Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer

Mit Felix Müller kommt das Glück

U23 von Mainz 05 vergisst beim 2:0 über die Spvgg. Neckarelz bis in die Schlussphase das Toreschießen

MAINZ. Das Wort „sorry“ kam Peter Hogen zwar nicht über die Lippen, doch die Art und Weise, wie der Trainer der Spvgg. Neckarelz nach der 0:2-Niederlage im Regionalliga-Spiel beim FSV Mainz 05 II das Agieren seiner Mannschaft rechtfertigte, kam einer Entschuldigung gleich: „In der ersten Halbzeit waren wir in jeder Phase unterlegen. Nach dem Seitenwechsel war unsere Ausrichtung nur auf Schadensbegrenzung aus.“ Beim Spielstand von 0:0 wohlgemerkt.

Allerdings konnte man den Angsthasenfußball der Neckarelzer nach dem Seitenwechsel verstehen, eigentlich hätten die Mainzer mit einem komfortablen 4:0 in die Pause gehen müssen. Erst schoss in der 9. Minute Todor Nedelev, nachdem ihm Dennis Franzin einen langen Diagonalpass von Fabian Kalig aufgelegt hatte, trotz freier Schussbahn neben das Tor. Knapp zwei Minuten später funktionierte ein ähnlicher Spielzug wieder, diesmal legte Nedelev auf Franzin ab, der Ball landete am Pfosten. Ebenfalls Aluminium traf in der 20. Minute Mounier Bouziane mit einem Kopfball nach Franzin Flanke und einen Flachschuss von Steven Lewerenz (32.) parierte Simon Wagner im Tor der Neckarelzer mit der Fußspitze.

Es waren nur die allerdicksten Chancen, die das Team von Coach Martin Schmidt in den ersten 45 Minuten ausließ. „Das war endlich mal wieder eine spielerische Steigerung“, freute sich Routinier Michael Falkenmayer über den Fußball seiner Mitspieler, obwohl zunächst kein Treffer gelang. „Ich wusste, dass irgendwann ein Ball reingeht“, war sich Bouziane sicher, auch wenn er nach dem Seitenwechsel den Ball noch einmal mit dem Kopf an die Latte setzte, zwar auf der anderen Seite des Platzes, aber an die gleiche Stelle einen Meter neben dem linken Pfosten. „So was ist mir auch noch nicht passiert, dass ich den Ball zweimal so an die Latte setze.“

Einer, der eigentlich nicht zu den Kopfballungeheuern zählt, brach schließlich in der 76. Minute den Bann: Der eingewechselte Felix Müller. Wieder hatte Kalig einen langen Diagonalpass geschlagen, Müller stieg hoch und irgendwie fand seine Kopfball-Bogenlampe den Weg über die Torlinie. Das folgende 2:0 fünf Minuten vor dem Anpfiff durch Franzin war dann nur noch der Schlusspunkt einer der einseitigsten Partien, die die Regionalliga in dieser Saison wohl gesehen hat. „Diesmal war ich vor dem Spiel laut, in der Pause normal und nach dem Spiel sehr ruhig. Normalerweise ist das bei mir eher umgekehrt“, hatte Schmidt während der Partie wenig Zweifel, dass seine von Beginn an mit höchster Konzentration spielenden Jungs das Spiel siegreich gestalten würden. Und vielleicht wäre es ja wesentlich schneller gegangen, wenn Stürmer Petar Sliskovic mitgemacht hätte. Doch dessen Knieverletzung erfordert einen operativen Eingriff, der ihn zu einer Pause zwingt. „In der Relegation bin ich wieder dabei“, verspricht der Kroate, der damit als Erster offen über die Aufstiegsspiele redet. Und dass die Mainzer die erreichen könnten, ist bei inzwischen vier Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten SC Freiburg II und zehn Spielen in Folge ohne Niederlage längst keine Utopie mehr.

Aufrufe: 021.4.2014, 17:06 Uhr
Carsten DietelAutor