Mit 50 Jahren die Stürmer ärgern

,,Er hat sich in all den Jahren fit gehalten", lobt Trainer Thomas Meinel den Verteidiger. Mit Lüppens Einwechslung kann Meinel den Alterschnitt seines Teams um zwei Jahre anheben. ,,Ich spiele lieber als zuzuschauen", sagt Lüppen selbst. Seine Mitspieler sind im Alter seiner beiden Töchter Carina und Lena. Denen ist Lüppen dankbar, dass sie ihn in all den Jahren jeden Sonntag über die Fußballplätze der Region haben ziehen lassen. Kurz nach der Geburt seiner ersten Tochter starte er 1988 in Dersum. In dem Jahr wurde der SV Eisten-Hüven mit einem 1:0-Sieg über Eintracht Berßen in Sögel Kreispokalsieger. Dersum selbst brachte gerade einen rasanten Aufstieg von der 2. Kreisklasse bis in die Bezirksklasse hinter sich.

In den Verein wurde Lüppen durch seinen damaligen Nachbar Hermann Santen gelockt, der damals die 2. Herren trainierte. Durch eine schwere Knieverletzung wurde er allerdings früh gestoppt. Im zweiten Anlauf fand der 50-Jährige seine Berufung als Manndecker. ,,Ich kann behaupten, dass ich einige gute Stürmer ärgern konnte." Das will er heute immer noch, auch wenn sich die Methoden mittlerweile geändert haben. ,,Irgendwie versuche ich noch heute, etwas im Weg zu stehen."

Gegen die starke Offensive des SV Langen wird das auch bitter nötig sein. Doch gerade die Spielstärke des Gegners könnte ein Vorteil für die Grün-Weißen sein. ,,Ich glaube schon, dass es ein Vorteil ist, wenn Langen das Spiel macht", hofft der Dersumer auf ein starkes Konterspiel seiner Elf. ,,Ich bin der Meinung, dass nicht alleine die Asse das Spiel gewinnen, sondern das ganze Blatt." Bereits im Achtelfinale haben die Grün-Weißen mit dem 7:1 gegen den VfL Rütenbrock den höchsten Sieg der Runde eingefahren. Zuvor gab es mit dem 3:1 im Derby gegen Rot-Weiß Heede schon einen Überraschungssieg.

In beiden Partien war der Mann mit der Nummer 47 im Einsatz. Ob er gegen Langen auch spielt, da will sich Trainer Meinel nicht in die Karten schauen lassen. In der Liga kommt Lüppen auf zwölf Einsätze. Ob 90 Minuten Viertelfinale für die Auszeichnung ,,Rekordspieler des GW Dersum" reichen, weiß der Vorsitzende Helmut Dickmann nicht. Erst vor einem Jahr hatte mit Bernd Santen ein Oldie seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehängt - ebenfalls jenseits des 50. Geburtstages.