2024-06-04T08:56:08.599Z

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Unverständnis über angewandte Corona-Regeln beim SV Hönnepel-Niedermörmter.
Unverständnis über angewandte Corona-Regeln beim SV Hönnepel-Niedermörmter. – Foto: Meiki Graff

Michael Kröll: "Der Fußball braucht klare Corona-Regeln"

Landesliga: SV Hönnepel-Niedermörmter musste zum dritten Mal innerhalb eines Jahres in Quarantäne.

Landesligist SV Hönnepel-Niedermörmter ist wieder im Training. Der Frust ist aber groß, weil das Team wegen der Pandemie zum dritten Mal innerhalb eines Jahres in Quarantäne musste. Der Klub vermisst einheitliche Regelungen.

Die SV Hönnepel-Niedermörmter hat mit großen Teilen ihres kickenden Personals am Montagabend die Vorbereitung auf die Saison in der Fußball-Landesliga wieder aufgenommen. Es waren aber noch nicht alle Spieler der Mannschaft dabei, die bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres in Quarantäne geschickt worden ist, weil ein Akteur des Teams positiv auf das Corona-Virus getestet worden ist. Zwei Kicker des Landesligisten mussten auch am Montag noch in häuslicher Quarantäne bleiben, während sich einige Spieler schon am Samstag, andere am Sonntag daraus hatten verabschieden dürfen. Ein Umstand, der bei der SV Hönnepel-Niedermörmter für Unverständnis sorgt und der Teammanager Michael Kröll zur Forderung veranlasst: „Wir brauchen im Fußball klare Corona-Regeln.“

Unverständnis über angewandte Maßnahmen

Die Erfahrung, dass Gesundheitsämter bei einem Corona-Fall in einer Mannschaft mit unterschiedlichem Maß messen, hat der Landesligist schon im vergangenen Jahr machen müssen – und war beileibe nicht der einzige Verein. „Da hat ein Gesundheitsamt unsere Spieler in Quarantäne geschickt, ein anderes wiederum nicht. Warum so entschieden wurde, konnten wir uns nicht erklären und wurde uns auch nicht erklärt. Und das war jetzt wieder nicht der Fall. Wir haben zwar eine Liste der Kontaktpersonen des betroffenen Spielers abgegeben. Doch danach haben wir nichts mehr gehört, wie wir als Verein weiter vorgehen sollen“, sagt Michael Kröll.

Es müsse sich, so der Teammanager der SV Hönnepel-Niedermörmter, unbedingt ändern, dass es unterschiedlich lange Quarantäne-Zeiten gibt. „Ansonsten wird es in der kommenden Saison zu Wettbewerbsverzerrungen kommen, wenn Vereine in einer Kommune bei einem Corona-Fall in Quarantäne müssen, in einer anderen wiederum nicht. So kann man eine Spielzeit auch nicht solide planen. Deshalb muss auch der Verband daran interessiert sein, dass in Absprache mit den zuständigen Behörden und Ämtern klare Regelungen vereinbart werden“, so Kröll.

Mannschaft rückt zusammen

Die erneute Auszeit in der Vorbereitung ist für den Landesligisten zwar diesmal etwas leichter zu verkraften gewesen, weil die vergangene Woche ohnehin trainingsfrei gewesen wäre. „Trotzdem ist der Frust groß, weil man auch irgendwie den Eindruck hat, dass sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht viel geändert hat und die Saison erneut in Gefahr sein könnte“, sagt Sven Schützek, Coach der SV Hönnepel-Niedermörmter. Er lobte die Mannschaft dafür, dass sie diesen erneuten Rückschlag gut weggesteckt habe. „Ich habe sogar den Eindruck, dass uns dies als Team noch mehr zusammengeschweißt hat. Trotzdem ist die Unsicherheit natürlich groß, weil man ja offenbar weiter jederzeit damit rechnen muss, wegen der Pandemie aus dem Trainings-und Spielbetrieb gerissen zu werden“, so Schützek.

Positiv trotz Impfung

Und dies, obwohl große Teile der Mannschaft geimpft seien – darunter auch der Spieler, der jetzt positiv getestet worden ist. Die Tatsache, dass geimpfte Akteure nicht die Chance haben würden, weiter spielen und trainieren zu können, auch wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen, gibt Kröll mit Blick auf die kommende Saison zu denken. „Das muss möglich sein, ansonsten werden wieder viele Partien abgesagt werden müssen“, sagt er.

Und auch eine andere Tatsache bereitet dem Teammanager der SV Hö.-Nie. gewaltiges Kopfzerbrechen. „Wir haben Spieler im Team, die jetzt bereits zum dritten Mal wegen des Sports in Quarantäne mussten. Da stellt sich mir die Frage, ob die Arbeitgeber nicht irgendwann einmal sagen, dass dies so nicht mehr geht“, so Kröll.

Der SV Hönnepel-Niedermörmter bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass sie den Rest der Vorbereitung ohne erneute Auszeit absolvieren kann. Der Verein hat seinen Teil dazu beigetragen. Die Spieler, die in der vergangenen Woche in Urlaub waren, weil trainingsfrei war, mussten am Montagabend einen negativen Corona-Test vorweisen, um wieder auf den Platz zu dürfen auch wenn sie geimpft sind. „Ohne negativen Test, ist bei uns niemand in die Kabine gekommen“, sagt Michael Kröll.

Aufrufe: 027.7.2021, 23:00 Uhr
RP / Joachim SchwenkAutor