2024-05-23T12:47:39.813Z

FuPa Portrait
Dustin Messing ist wieder in Thüringen angekommen.
Dustin Messing ist wieder in Thüringen angekommen. – Foto: © Mazen Khalifa

„Messi“ ist in der Thüringenliga angekommen

Seit dem Sommer hat der SV 09 Arnstadt einen „Messi“. Gemeint ist natürlich nicht der argentinische Superstar aus Barcelona, jedoch könnte Dustin Messing wie sein berühmter Namensvetter als ein Ausnahmekicker bezeichnet werden.

Diese These stützt sich der Fakt, dass Dustin Messing in sieben von neun Thüringenliga-Partien in die FuPa-Elf der Woche gewählt wurde. Der interessierte FuPa-Leser wird wissen, dass diese starke Leistung nicht von ungefähr rührt.

Alleine ein Blick auf die fußballerische Vita von Dustin Messing macht dies deutlich. FC Rot-Weiß Erfurt, Energie Cottbus und Germania Halberstadt. Der Außenbahnspieler war auf den besten Weg in Richtung Profifußball. Dabei nicht förderlich war allerdings ein schwere Verletzung des in Friedrichroda geborenen Kickers, weshalb der Weg in Deutschlands Eliteligen verwehrt bleibt. „Im DFB-Pokal-Spiel gegen Union Berlin riss ich mir das Kreuzband und den Meniskus. Nach wirklich lehrreichen und schönen Jahren in Halberstadt wurde mir zu diesem Zeitpunkt bewusst, das Fußball nicht für die Ewigkeit mein Lebensmittelpunkt stellen kann“, so der heute 24-Jährige der damals Stammkraft beim Regionalligisten in Sachsen-Anhalt war. Am 11. August 2019 machte Dustin sein letztes Spiel für die Halberstädter gegen den Bundesligisten von der Alten Försterei. Seit dem Sommer läuft er statt gegen Carl Zeiss Jena oder Chemie Leipzig gegen Ehrenhain, Sonneberg & Co. in der Verbandsliga auf.

>> zum FuPa-Profil von Dustin Messing

„Ich bewarb mich für eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Erfurt und wurde nach bestandenem Eignungstest dort auch angenommen. Da stand für mich fest, dass ich zurück in die Heimat kehren werde, ohne dabei den Fußball ganz zu verlieren“, beschreibt Dustin seinen Weg zurück nach Thüringen. Dass er dabei in Arnstadt landete, verwundert mit Blick auf seine Mitspieler nicht. „Silvano Varnhagen, Kevin Reinemann, Christopher Sünkel, Lukas Scheuring und Co-Trainer Felix Müller kannte ich vorab schon durch unsere gemeinsame Vergangenheit beim FC Rot Weiß Erfurt“, sagt „Messi“.

Der 24-Jährige überzeugte vom ersten Thüringenliga-Spiel direkt mit Leistung. „Die ersten Monate haben mir sehr viel Spaß gemacht. Nach meiner Verletzung und fast zehn Monaten ohne Mannschaftstraining, hatte ich für die neue Aufgabe gebrannt und war froh, endlich wieder auf dem Platz stehen zu können. Die Stimmung im Team ist hervorragend, wir haben eine gute Kombination aus erfahrenen und noch jungen Spielern und jeder gönnt es dem anderen. Ich wurde gleich vom gesamten Verein super integriert und hatte keine Startschwierigkeiten“, so Dustin Messing zu seinen ersten Monaten am Obertunk.

Acht Torbeteiligungen in neun Partien machen Dustin Messing für Arnstadt sehr wertvoll.
Acht Torbeteiligungen in neun Partien machen Dustin Messing für Arnstadt sehr wertvoll. – Foto: © Andreas Zais

Mit vier Toren und vier Vorlagen hat der Flügelflitzer, der seine Rolle in Arnstadt deutlich offensiver interpretiert als noch in Halberstadt, sicher seinen Anteil, dass die Nullneuner als Tabellenzweiter hinter Wismut Gera in die Zwangspause gehen. Die FuPa-Leser honorierten seine Leistungen bereits mit sieben Nominierungen für die beliebte ELF DER WOCHE - öfter stand kein anderer Kicker in dieser wöchentlichen Auswahl. „Mich freut vor allem, dass ich der Mannschaft Woche für Woche weiterhelfen kann und überrascht mich immer wieder, wie viele Leute meinen Weg verfolgen und für mich voten. Das macht mich natürlich stolz zusehen, dass die Zuschauer meine Leistung anerkennen“, sagt er zu seiner persönlichen Leistungsbilanz. Unter den wöchentlichen Stimmen dürften sicher auch einige der ehemaligen Mitspieler sein, wie Tino Schulze (FC Teutonia 05), Hendrik Hofgärtner (FC Augsburg U23) oder Nico Hübner (Lüneburger SK Hansa). „Sie regelmäßig zu treffen, ist aufgrund der Entfernung schwieriger. Aber spätestens Richtung Wochenende ist man mit jedem in Kontakt und wünscht sich maximale Erfolge fürs Spiel“, sagt Dustin zum Kontakt mit den Weggefährten.

Für den 24-Jährigen kam die Corona-Unterbrechung in Sachen Leistungs- und Formkurve sicher zum ungünstigen Zeitpunkt. „Der letzte Lockdown hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie viel der Fußball mir bedeutet und wie sehr man Training, Spiele und auch die Mannschaft vermisst. Es ist für alle Mannschaften sicher keine leichte Situation, aber wir müssen das beste daraus machen“, gibt sich Messing zweckoptimistisch. Mit den Arnstädtern hat er mit Blick auf die Saisonfortsetzung klare Ziele: „Ich hoffe wir können als Team unser Niveau halten und solange wie möglich um die oberen Plätze mitspielen. Persönlich wünsche ich mir vor allem, dass ich wieder gesundheitlich den 100 Prozent ein Stück näher komme und möglichst viele Tore und Assists zum Erfolg der Mannschaft hinzusteuern kann.“ Die Rückkehr auf den Platz ist für Dustin und Teamkollegen nach aktuellem Stand für Anfang Dezember vorgesehen. Bis dahin werden „seine Laufschuhe häufiger getragen als die Fußballschuhe. Zusätzlich werde ich noch ein paar Workouts machen“, so der Arnstädter. An den Ball wird er bis dahin erstmal nur virtuell an der PlayStation treten - vielleicht auch mit dem berühmten Namensvetter aus Barcelona.

Aufrufe: 08.11.2020, 13:00 Uhr
André HofmannAutor