2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der Newcomer der Bezirksliga auf der Trainerbank hat gut lachen: Merzens Al Anozie. Foto: Rolf Kamper
Der Newcomer der Bezirksliga auf der Trainerbank hat gut lachen: Merzens Al Anozie. Foto: Rolf Kamper

Merzen hat Respekt vor Kalkriese

Trainerwechsel und Türkgücü-Coup könnten FCK im Derby Flügel verleihen

Kalkriese-Merzen. Eigentlich könnten die Merzener „Löwen“ dem Gang nach Kalkriese zum Altkreisderby sehr entspannt entgegensehen. Seit die Schwarz Weißen auf einem Niveau mitspielen, auf dem die Blau-Weißen schon mehr als 40 Jahre Zuhause sind, waren die Partien zwischen den beiden Fußballdörfern eine ziemlich einseitige Angelegenheit. Abgesehen von dem Ausrutscher im Oktober 2010, als Kalkriese nach 15 Minuten 3:0 führte und den Vorsprung knapp ins Ziel rettete, hat es zehn Merzener Siege bei zwei Unentschieden gegeben. Am Sonntag trifft nun der Spitzenreiter auf den Tabellenvorletzten, und es spricht alles dafür, dass die Mannschaft von Trainer Al Anozie den 14. Vergleich wieder für sich entscheidet.
So selbstbewusst, und doch so konzentriert und entschlossen treten die Löwen unter der Regie des 46-jährigen Fußballlehrers auf, dass der Spitzenplatz kein Zufallsprodukt ist und aktuell auf FuPa.net, dem Netzwerk des Osnabrücker Amateurfußballs, eine Mehrheit von über 70 Prozent Merzen den Derbysieg in der Varus-Arena zutraut. „Es ist egal, gegen wen wir spielen, wir bringen alle immer mindestens 100 Prozent“, beschreibt Anozie das Geheimnis des Erfolges, das bekanntlich keines ist. Die Gegner sollen sich mit Merzen beschäftigen und nicht umgekehrt. Aus den individuellen Fehlern, die die Derbyniederlagen gegen Ankum und Bersenbrück begünstigten und zur Pleite gegen Hollage II führten, hat seine Mannschaft gelernt und mit dem nötigen Quäntchen Glück des Tüchtigen von den letzten acht Partien nur eine verloren.
„Wir wollen bis zur Winterpause unbedingt oben bleiben“, hat der sehr ehrgeizige „Löwen“-Trainer als Devise ausgegeben. Der unbedingte Glaube an die eigene, individuelle und vor allem an die kollektive Stärke, den Anozie seit seinem Amtsantritt glaubhaft zu Saisonbeginn verkörpert, scheint in der Löwenkampfbahn und auf fremden Plätzen die berühmten Berge zu versetzen. Vor dem Hintergrund, dass den Blau-Weißen seit Wochen absolute Leistungsträger der letzten Jahre wegen Verletzungen fehlen, ist die Bilanz des Newcomers auf der Trainerbank in der Bezirksliga mehr als beachtlich.
Denn nicht mit Matthias Geers, Florian Kaboth, Henrik Strunk, Andreas Reinik, Sebastian Tiefenthaler oder den Singer-Brüdern hat sich Merzen nach oben gespielt, sondern mit den Nachwuchsspielern Burhan Akbulut, Rafael Kaunas, Adem Keskin und Felix Diekmann, die sich neben David Heeger. Markus Geers, den Holstein-Geschwistern, Florian Erk sowie Malte und Jonas Baumann in die erste Reihe katapultiert haben. Selbst das anfängliche Torwart-Dilemma haben die „Löwen“ mit einer einfachen Maßnahme in den Griff bekommen. „Wir haben den Gegner nur vom Sechzehner fern gehalten“, sagt Anozie ohne einen Anflug von Überheblichkeit. Inzwischen aber machen Georg Glins und Florian Rechtien ihre Sache zwischen den sehr ordentlich.
Der 46-Jährige ist im Übrigen fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft das 5:1 aus dem Hinspiel nicht überbewertet, sondern noch sehr gut in Erinnerung hat, dass Kalkriese während der gesamten 90 Minuten auf Augenhöhe war, taktisch sehr gut gespielt und nur keine Fortune hatte, die schwierige Aufgabe gegen eine Merzener Mannschaft zu lösen, die kompakt verteidigen, auf Angriff umschalten, dann den Abschluss suchen und sofort auch den Rückwärtsgang einlegen kann. „Das ist unser Ding“, betont Al Anozie, und mit diesem gradlinigen Konzept soll die Varus-Arena ein weiteres Mal erstürmt werden. Anstoß ist am Sonntag um 14 Uhr.
Aufrufe: 020.11.2013, 20:43 Uhr
Bernhard Tripp, Bersenbrücker KreisblattAutor