Entsprechend groß war die Erleichterung bei Pleimes: „Es war für uns ein langer Weg, aber jetzt waren wir einfach einmal dran, den Pokal zu holen. Unsere offensive Qualität war überzeugend, deshalb ist der Sieg verdient.“ Eine Einschätzung, der sich auch Endenichs Coach Sammy Amraoui anschloss: „Merten war im Angriff mit Robin Schmidt und Rolf-Christel Guié-Mien sehr stark. Uns hätte ein Sieg vielleicht einen Extraschub für die Meisterschaft gegeben.“ So aber kassierte der FVE wettbewerbsübergreifend die fünfte Niederlage in Folge.
Der Respekt der Endenicher vor den offensiven Qualitäten des Ligarivalen war sofort spürbar, denn die Gelb-Schwarzen agierten defensiv mit einer Fünferkette. Jedoch musste Keeper Marcel Malzahn bereits in der zehnten Minute zum ersten Mal hinter sich greifen: Einen Distanzschuss wehrte der FVE-Schlussmann zur Seite ab, wo Jeancy Esamangua am schnellsten reagierte und zur Mertener Führung einschob.
Die Pleimes-Elf versuchte direkt nachzulegen und hatte mit einem weiteren Distanzschuss von René Ebersbach ans Lattenkreuz (17.) sowie einem Alleingang von Torschütze Esamangua, der jedoch an Malzahn scheiterte (21.), weitere Chancen. Die Endenicher Angriffsbemühungen drückten sich zumeist nur durch lange Bälle aus, die für keinerlei Gefahr sorgten. Ein Schuss über das Mertener Tor von Michael Braun (40.) blieb so die einzig nennenswerte Aktion in Halbzeit eins.
In der Kabine schien Amraoui dann die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team präsentierte sich nach dem Wiederanpfiff deutlich aktiver. Doch statt des erhofften Ausgleichs gab's für den FVE einen erneuten Rückschlag: Nach einem Freistoß war Guié-Mien am langen Pfosten zur Stelle und köpfte ein (52.). Zwar gelang Endenich die prompte Antwort, weil Abdellah Laouamera eine Unachtsamkeit der SSV-Defensive zum Anschlusstreffer nutzte (54.), aber wiederum nur drei Minuten später fiel das 3:1. Einmal mehr war es Ex-Profi Guié-Mien, der nach einem Konter einen Querpass von Robin Schmidt verwertete.
Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich Schmidt selbst, als er mit einem Kopfball Malzahn keine Abwehrchance ließ (74.). Direkt nach dem Tor sah Esamangua wegen einer angeblichen Beleidigung die Gelb-Rote Karte, was die gesamte Mertener Bank fassungslos machte. Die Folge: Neben dem des Feldes Verwiesenen mussten sich auch Co-Trainer Alexander Halfen und Torwarttrainer Tobias Haardt den Rest der Partie von der Tribüne aus ansehen. Den Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Dennis Schmitz, der mit dem 2:4 noch etwas Ergebniskosmetik für sein Team betrieb (88.).
FV Endenich: Malzahn, Ochs, Rüffer, Roth, Hanisch, S. Alagöz, Jegel (61. Herschbach), Ruhnau, Ezzammouri (80. Kovaci), Braun (73. Schmitz), Laouamera
SSV Merten: Bültena, Schmitz, Krämer, Carell, Linden, Ebersbach, T. Schmidt, Guié-Mien (86. Maloku), Julian (78. Nakano), R. Schmidt (81. Ono), Esamangua