Memmingen macht Hinspiel-Pleite wett und bleibt in Liga vier

Der FC Memmingen hat`s geschafft! Die Allgäuer haben mit einem hart erkämpften 2:0-Heimsieg vor fast 2.700 Zuschauern die 2:3-Pleite aus dem Hinspiel wettmachen können und haben damit über den Umweg Relegation den Klassenerhalt doch noch geschafft. Der TSV Rain, der sich in beiden Partien äußerst teuer verkauft hat, muss in der kommenden Spielzeit in der Bayerliga erneut einen Anlauf Richtung Rückkehr in die Viertklassigkeit unternehmen.

Die Memminger waren nach der Hinspiel-Niederlage in der Bringschuld. Keinesfalls wollte sich die Baierl-Elf in der Anfangsphase noch einmal auf dem falschen Fuß erwischen lassen. Und der FCM hatte anscheinend die richtigen Lehren aus der Freitagspartie gezogen, erwischten die Hausherren doch vor der tollen Kulisse den erhofften Traumstart. Keine fünf Minuten waren absolviert, da landete das Leder im Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke bei Jannik Rochelt. Der 19-jährige Youngster hielt aus 25 Metern einfach mal drauf und überraschte damit Rains Schlussmann Christoph Hartmann. Die Kugel segelte über den Keeper hinweg zum 1:0 in die Maschen (5.). Die Gäste aus der Blumenstadt hatten in der Anfangsphase Mühe, ein Bein in die Tür zu bekommen. Marcel Posselt sah früh Gelb (16.), was sich in der Folge noch rächen sollte. Die erste richtige Duftmarke setzte die Elf von Coach Karl Schreitmüller in Minute 18, als ein Distanzschuss von Stefan Müller nur knapp über den Kasten rauschte. Bis zur Pause gab dann der TSV den Ton an, konnte aber aus seiner Überlegenheit kein Kapital schlagen.

Den besseren Start in Hälfte zwei erwischten aber wieder die Hausherren. Über die linke Seite kombinierte sich Memmingen stark durch, die Hereingabe von Fabian Lutz konnten die Rainer aber gerade noch so blocken, bevor Torschütze Rochelt wieder zustechen hätte können (49.). Rain fing sich aber schnell und drückte wieder aufs Gaspedal. Die Spannung war mit Händen zu greifen, ein Treffer für den TSV und die Gäste wären wieder Richtung Regionalliga unterwegs gewesen. In der 58. Minute hatten die mitgereisten Fans aus Nordschwaben schon, aber den Versuch von Michael Krabler konnte FCM-Keeper Martin Gruber in höchster Not noch entschärfen. Die Gastgeber wackelten in dieser Phase, Rain hatte mehrere Gelegenheiten zum Ausgleich, aber noch hielt der knappe Vorsprung für die Baierl-Elf. In der 65. Minute zog Marko Cosic einen Freistoß auf regennassem Untergrund gefährlich vors Tor, aber wieder war Gruber zur Stelle und begrub das Leder unter sich. In der 71. Minute hielten die Memminger Anhänger den Atem an, es brannte lichterloh im Strafraum des FCM, letzten Endes sauste das Spielgerät um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Dann allerdings schwächten sich die Gäste selbst, denn nach wiederholtem Foulspiel sah Marcel Posselt die Ampelkarte und musste vom Feld (76.). Jetzt wurde es natürlich richtig schwer für den TSV, der jedoch auch in Unterzahl weiter Gas gab. Das Zittern bei den Hausherren ging weiter. Und Rain bekam seine Chancen noch: Fünf Minuten vor dem Ende scheiterte Johannes Müller am erneut hervorragend parierenden Gruber (85.). Rain ging nun „All in“, was natürlich Räume für Memmingen zum Kontern bot. Einen davon spielten der FCM in der Nachspielzeit dann auch final aus: Burak Coban schloss zum 2:0 ab und erlöste damit die Memminger Fans (90.+3).