2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gerd Schimmer (li.) und Dominik Sperlein werden Memmelsdorf verlassen müssen.
Gerd Schimmer (li.) und Dominik Sperlein werden Memmelsdorf verlassen müssen. – Foto: 1. FCS, Luckner

Memmelsdorf: Für Schimmer und Sperlein ist im Sommer Schluss

Tabellenfünfter der Landesliga Nordwest schielt noch nach oben, trotzdem wird es nach Saisonende einschneidende Veränderungen geben

Zum Ende des Spieljahres 2019 belegt der SV Memmelsdorf in der Landesliga Nordwest Platz fünf, hat 33 Punkte auf dem Konto. Die Truppe von Trainer Gerd Schimmer liegt damit im Soll, wenngleich auch etwas mehr drin gewesen wäre. Aber enttäuscht sind die Verantwortlichen im Lager der Kicker aus dem Bamberger Vorort nicht. Die Saison ist für die Oberfranken beileibe noch nicht gelaufen. Bei noch 13 ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand auf Platz zwei und den dort platzierten SV Alemannia Haibach sechs Punkte. Einige Sorgen bereitete allerdings Torjäger Dominik Sperlein, der in den letzten Wochen unerklärliche Ladehemmung hatte. Am Saisonende wird sich beim SVM einiges bewegen. Für Trainer Gerd Schimmer und seinen spielenden Co-Trainer Dominik Sperlein ist dann Schluss, auch auf Funktionärsebene wird es Veränderungen geben.

Im Sommer traf etwas überraschend die Nachricht in Memmelsdorf ein, dass der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bei seiner Einteilung der fünf Landesligen den SV Memmelsdorf zusammen mit dem 1. FC Lichtenfels, SV Friesen, FC Coburg und dem Aufsteiger VfL Frohnlach fünf Klubs aus Oberfranken in die Landesliga Nordwest eingeteilt hat. Für die Memmelsdorfer war das nicht unbedingt Neuland, denn schon von 2015 bis 2017 nach dem Bayernliga-Abstieg wurde der SVM in diese Spielklasse eingeordnet, wo die Plätze fünf und zehn belegt wurden. Nach zwei Jahren in der Gruppe Nordost mit den Rängen sechs und acht kehrte der SV Memmelsdorf nun wieder in den Nordwesten zurück. "Es war für uns zunächst nicht einfach die Liga einzuschätzen, denn es hat sich ja doch einiges geändert. Wir sind aber mit dem Ziel Platz eins bis fünf in die Saison gegangen. Nun sind wir in der Winterpause Fünfter, liegen damit im Soll und können zufrieden sein. Wir haben sogar noch Tuchfühlung zu Platz zwei, der noch in riechweite ist. Es ist also bei einem guten Verlauf der Restrückrunde noch einiges möglich. Denn es sind ja schließlich noch 39 Punkte zu vergeben", zeigt sich der Memmelsdorfer Trainer Gerd Schimmer einerseits zufrieden aber zugleich auch zuversichtlich, was die letzten drei Monate ab März angeht.

Immerhin hielt sich die Schimmer-Elf bis auf Spieltag Nummer zwei und drei (Platz 13 und 11) immer auf einem einstelligen Platz auf. Die Mannschaft pendelte zwischen den Positionen sechs und drei hin und her, bewegte sich also in dem vor der Saison angepeilten Bereich. Ein gravierendes Problem gab es allerdings und das war die große Verletztenmisere: "Es hat nur wenige Spieler gegeben, die überhaupt nicht betroffen waren", sagt Schimmer, der sein Team immer wieder umbauen musste, was auf Kosten der Konstanz ging. "Es war zum Teil problematisch, ich musste zahlreiche Umstellungen vornehmen", so Schimmer. Wladislaw Nikiforow zog sich einen Kreuzbadriss zu, kam noch zu keinem Einsatz. Dominic Leim und Nicolai Schwinn mussten lange passen und auch die Muskelverletzungen bei Oliver Kratz und Fabian Baumüller waren langwierig. Zudem laborierte Sebastian Ruschig an einem Bandscheibenvorfall. Schimmer lobt die Mannschaft grundsätzlich: "Der große Zusammenhalt war herausragend, das hat zum Erfolg beigetragen. Damit konnten auch die personellen Probleme oftmals kompensiert werden."

Steigerungspotential ist dennoch vorhanden. "Wir brauchen etwas mehr Cleverness und mehr Ruhe am Ball. Dann können wir noch mehr erreichen, können uns verbessern", weiß der SVM-Trainer. Rückblickend war eines besonders positiv: Der SV Memmelsdorf konnte dem souveränen Tabellenführer und Neuling Vatan Spor Aschaffenburg mit einem 3:1-Sieg die bisher einzige Saisonniederlage zufügen können. "Das war mit Sicherheit ein Highlight, auf das wir stolz sind", freut sich Schimmer.

Ein Problem gibt es allerdings. Dominik Sperlein, mit 34 Treffern in der vorigen Saison zusammen mit Andreas Hohlenburger vom SC Eintracht Freising bester Torschütze aller fünf Landesligen, hat in der laufenden Spielzeit in 20 Partien erst siebenmal getroffen, den letzten Treffer gab es beim 4:1-Sieg beim ASV Rimpar am 7. September, wo der 28-Jährige doppelt traf. Seither herrscht Flaute beim einstigen Knipser vom Dienst. Sperlein, dem zahlreiche Anfragen von anderen Vereinen vorlagen, hatte sich Anfang diesen Jahres frühzeitig zum Bleiben entschieden, auch, weil er zum Co-Trainer von Schimmer befördert wurde. Ob das Auswirkungen auf seine Treffsicherheit hatte? "Das haben wir uns auch überlegt. Aber es ist sicher so, dass jeder Stürmer mal eine Phase hat, wo er nicht trifft. Chancen hatte Dominik aber immer wieder. Ich hoffe, dass ihm die Pause gut tut und er in den letzten Spielen wieder trifft. Immerhin ist Dominik nach wie vor einer der Toptorjäger in Franken", sagt Schimmer. Sperlein verschoss zudem einen Elfmeter und marschierte zweimal mit Gelb-Rot ab. Ein treffsicherer Goalgetter Dominik Sperlein, weniger Verletzungen und etwas mehr Konstanz können dem SV Memmelsdorf in den restlichen 13 Spielen noch zu einem Höhenflug verhelfen, der am Ende zu Platz zwei führen könnte.

Egal wie es ausgeht, am Ende der Spielzeit stehen beim SV Memmelsdorf am Saisonende Veränderungen ins Haus. Gerd Schimmer wurde bereits informiert, dass die Verantwortlichen für die Saison 2020/21 nicht mehr mit ihm planen. Auch vom spielenden Co-Trainer Dominik Sperlein (28) wird sich der Verein im Sommer 2020 trennen. Der Sportliche Leiter Marco Krötsch wird sein Amt zum Ende dieser Spielzeit aufgeben. "Das hat zeitliche Gründe. Ich werde aber im Verein bleiben und weiterhin für organisatorische Dine zuständig sein", lässt der 41-Jährige wissen. Auf die Frage, ob es denn in er Winterpause Spielerwechsel geben wird, antwortete Krötsch: "Stand jetzt ist mir nichts bekannt." Das Transferfenster ist allerdings noch bis zum 31. Januar 2020 geöffnet. Neuer Sportlicher Leiter bei den Oberfranken wird Kevin Ray.



Aufrufe: 020.12.2019, 08:00 Uhr
Dirk Meier Autor