Als Aufsteiger in die für uns wohlbekannte Kreisliga A3, in der wir durch den Abstieg in die Kreisliga B5 für zwei Spielzeiten aussetzen mussten, sind wir in die Saison 2020/21 mit unserem neuen Trainer Matthias Hauf und unserem Co-Trainer Thomas Schiele gestartet. Matthias Hauf war unser Wunschkandidat für die Nachfolge von Markus Jäger, weil er ein absoluter Fachmann ist, zuletzt war er ja bei Dorfmerkingen II aktiv. Die Voraussetzungen im Sommer waren für den Start eines Trainers natürlich suboptimal, wenn man nur einmal an die vielen Corona-Bestimmungen denkt. In der Summe waren es jetzt leider auch nur zehn Pflichtspiele. Wir erhoffen uns – nach der Krise – noch sehr viel von unserem Trainerteam, zu dem ja auch Thomas Schiele gehört. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zukunft.
Haufs Spielstil würde ich als sehr intensiv beschreiben, im Training spielen wir häufig in Kleinfeldern mit wenigen Ballkontakten – es geht ihm also darum, dass wir uns schnell bewegen und uns nach der Ballannahme auch schnell wieder vom Ball trennen, zudem trainieren wir oft auch, wie wir uns richtig verschieben.
Matthias Hauf legt auch sehr viel Wert auf die Nachwuchsarbeit. Von den acht Spielern, die Anfang dieser Saison zu den Aktiven gestoßen sind, schafften es mitunter fünf oder sechs Spieler bereits in die Startelf. Das finde ich schon bemerkenswert und zeigt vor allem auf, dass wir im Verein auf Jugendspieler setzen und auch sehr gute Nachwuchskräfte ausbilden.
Als Aufsteiger sind wir mit dem Ziel gestartet, einen ansprechenden, zielführenden Fußball zu spielen, der zu einem frühzeitigen Klassenerhalt und einem einstelligen Tabellenplatz führen soll. Mit der bisherig ausgeführten Hinrunde sind wir nicht voll zufrieden da wir in wichtigen Spielen Punkte liegengelassen haben. In den Partien gegen Schnaitheim und im Derby gegen Fleinheim haben wir auf eigenem Platz zu viele individuelle Fehler gemacht und wurden hierfür hart bestraft, dadurch verloren wir ganz wichtige Punkte in den ersten Spielen.
Was die Kreisliga A3 ausmacht
Die Kreisliga A3 zeichnet sich durch ihre aus sportlicher Hinsicht ‚faire‘ Härte im Vergleich zu den anderen Ligen im Kreis aus, daher ist es für uns keine große Überraschung, dass die zwei technisch stärksten Mannschaften in der Tabelle auch ganz oben stehen. Die richtigen Überraschungsteams erkenne ich in dieser Spielzeit nicht, dass Türkspor Heidenheim und der AC Milan sich um die Meisterschaft duellieren würden, hatte ich auch erwartet.
Mir imponieren besonders Spieler wie Nico Schellenberger von Hohenmemmingen/Burgberg, der jede Saison konstant seine Tore erzielt, oder Halil Hajtic, der mit seiner spielerischen Klasse in jedem Spiel heraussticht, jetzt aber leider nach Neresheim gewechselt ist.
Nicht vergessen sollte man die Reserve-Liga mit elf Mannschaften, die unmittelbar vor dem Spiel der ersten Mannschaft immer gegen den gleichen Gegner antritt. Hier spielt unsere Zweite eine sehr gute Rolle.
Ein wenig zu bemängeln sind die weiten Fahrten zu dem ein oder anderem Auswärtsspiel. Gerade deshalb möchte ich besonders hervorheben, dass dennoch viele Fans den Weg zum Sportplatz finden.
Unser Vereinsleben im Corona-Lockdown: Cybertraining mit dritter Halbzeit
Nachdem wir unser letztes Spiel vor der Corona bedingten Pause noch mit 0:1 gegen den TKSV Giengen gewinnen konnten und die wichtigen 3 Punkte gegen den Abstieg sichern, stand plötzlich alles still. Seit diesem Tag wurden das Vereinsleben und der Spielbetrieb auf den Kopf gestellt. Seit diesem Zeitpunkt halten wir uns mit einen Fitnesscoach über Cyber-Training fit. Leider ist das momentan die einzige Möglichkeit, mit der Mannschaft zu kommunizieren und zu trainieren.
In erster Linie haben wir das Cybertraining natürlich ins Leben gerufen, um uns während der Corona-Pandemie nicht aus den Augen zu verlieren und im stetigen Austausch zu bleiben. Nach ein paar Minuten geht es ordentlich zur Sache: Bei unserer 45-minütigen Einheit trainieren wir Stabilisation, Kraft sowie Ausdauer, also sehr abwechslungsreich. Anfangs haben wir Männer die Übungen alleine durchgezogen und es waren immer 15 bis 20 Jungs dabei, irgendwann kam uns dann die Idee, das Angebot im Verein zu erweitern, sodass inzwischen Herren, Damen und einige Jugendspieler beim Training dabei sind.
Der harte Kern legt dann freitags gern auch noch eine 3.Halbzeit ein, wo bei interessanten Gesprächsthemen bis spät in die Nacht das ein oder andere Bier getrunken wird.
Der Wohlfühlort FC Härtsfeld: Jugendabteilung macht hervorragenden Job
Immer mehr Probleme gibt es in der Nachwuchsarbeit, sodass in den nächsten Jahren viele Vereine ihre eigene Mannschaft nicht mehr stellen können und dazu gezwungen werden, Spielgemeinschaften zu gründen. Dies wird zu einem Problem werden, da es dann immer weniger Mannschaften in den Ligen gibt. So wird es interessant, wie sich der Spielmodus und die Ligenstrukturen verändern werden.
Wir hoffen, durch unsere gute Jugendarbeit im Verein diesem Problem vorzubeugen. Daher sind wir sehr stolz, im Jugendbereich jede Altersklasse der Mädchen und Jungen stellen zu können. Durch die gute Infrastruktur und das doch sehr familiäre Vereinsgefühl fühlen sich hier viele Familien mit ihren Kindern wohl.
Die stabile Jugendarbeit ist sehr aufwendig und zeitintensiv und funktioniert nur durch sehr engagierte Jugendtrainer. Vielleicht haben wir es als eigenständiger Verein einfacher wie eine Spielgemeinschaft, wo Spieler aus drei Vereinen kommen und das Hauptaugenmerk vielleicht nur auf einzelnen Spielern liegt. Zudem versuchen wir, durch etliche Vereinsevents wie Campo Ballissimo oder einer Kooperation mit der Schule neue Anreize zu schaffen und viele Kinder für den Verein zu gewinnen. Ebenso veranstalten wir mehrere kleine Feste für unsere Jugendtrainer, um die Kameradschaft und die Kommunikation untereinander zu verbessern. Uns ist sehr wichtig, dass nicht jedes unserer Jugendteams seinen eigenen Brei kocht, sondern dass wir als Einheit und Team agieren.
So könnte die Fortsetzung der Saison aussehen
Für eine Fortsetzung der Saison wäre es am fairsten, die Hinrunde zu Ende zu spielen und dann in den Modus einer Aufstiegs- und Abstiegsrunde überzugehen. Somit wäre ein regulärer Abschluss der Saison möglich. Jeder hätte die Chance, in einem sportlichen Modus seinen Tabellenplatz auszuspielen.
Der Autor: Max Trittel spielt inzwischen fünf Jahre für den FC Härtsfeld, ist Vize-Kapitän und seit einem Jahr auch Abteilungsleiter der aktiven Herren. Mit großer Freude und viel Engagement wirkt er ehrenamtlich am Erfolg des Vereins mit.