2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
F: Hendrik Deckers
F: Hendrik Deckers

Mei­ers Be­kennt­nis zum Tra­di­ti­ons­ver­ein

Der neue Trai­ner des KFC Uer­din­gen steht auf al­te Ver­ei­ne. Die bei­den ers­ten Trai­nings­ein­hei­ten nutzt er zum Ken­nen­ler­nen. Von der Qua­li­tät der Mann­schaft ist er über­zeugt.

Als Nor­bert Mei­er den Ra­sen der Gro­ten­burg-Kampf­bahn be­tritt, schie­ßen ihm Er­in­ne­run­gen durch den Kopf. Da­bei kommt ihm aber nicht das le­gen­dä­re Eu­ro­pa­po­kal­spiel der Uer­din­ger ge­gen Dy­na­mo Dres­den in den Sinn, das die Blau-Ro­ten sen­sa­tio­nell mit 7:3 ge­wan­nen, son­dern ein Spiel von 1990.

„Ich spiel­te mit Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach am letz­ten Spiel­tag der Sai­son hier. Das Sta­di­on war aus­ver­kauft, ein He­xen­kes­sel.“ Tor­los en­de­te die Be­geg­nung zwi­schen dem Ta­bel­len-14. und 15. Mei­er er­in­nert sich an sei­ne Mit­spie­ler Ef­fen­berg, Kamps, Hoch­stät­ter, aber auch an die Uer­din­ger Fun­kel, Fach, Klep­pin­ger, Paß­lack. „Da ging es hoch her.“

Aber was ha­ben die­se Er­in­ne­run­gen mit der heu­ti­gen Si­tua­ti­on zu tun? Die Gro­ten­burg ist ein Sa­nie­rungs­fall, der KFC spielt in der Drit­ten Li­ga, die Si­tua­ti­on ist nicht ver­gleich­bar. Doch kann sie für die Spie­ler als Vor­bild die­nen, denn da­mals wur­de in der Gro­ten­burg-Kampf­bahn Fuß­ball ge­ar­bei­tet. Da ging es kör­per­be­tont zu, da be­kam kein Geg­ner et­was ge­schenkt.

„Qua­li­tät hat die Mann­schaft“, sagt Mei­er über sein heu­ti­ges Team. „Aber wir müs­sen ei­ne mann­schaft­li­che Ge­schlos­sen­heit er­zeu­gen, den Team­geist stär­ken. Das wird in der Drit­ten Li­ga be­nö­tigt. Nach­her in der ers­ten Li­ga, ist das nicht mehr ganz so wich­tig, da ist die in­di­vi­du­el­le Qua­li­tät ent­schei­dend.“

Aber noch spielt der KFC in der Drit­ten Li­ga, und soll­te er nicht ziem­lich schnell die die Er­folgs­spur zu­rück fin­den, wird er auch in der kom­men­den Sai­son noch dort ki­cken. Das aber will kein Uer­din­ger – wohl aber die Geg­ner. „Un­se­re Mann­schaft ist für je­den Geg­ner ei­ne be­son­de­re Mo­ti­va­ti­on“, sagt der Coach mit Blick auf so nam­haf­te Spie­ler wie Ke­vin Groß­kreutz, Do­mi­nic Ma­roh, Ste­fan Ai­gner oder Ma­xi­mi­li­an Beis­ter. „Die Spie­ler müs­sen zu­sam­men­wach­sen. Aber wir sind nicht mehr in der Hin­run­de, son­dern in der Rück­run­de, da geht’s drum: mit zwei Sie­gen machst du ei­nen Sprung nach oben, bei zwei Nie­der­la­gen fällt man zu­rück.“

Nach drei Nie­der­la­gen in Fol­ge muss die Ne­ga­tiv­se­rie am Sams­tag (14 Uhr, Schau­ins­land-Rei­sen-Are­na) ge­gen den TSV 1860 Mün­chen be­en­det wer­den. Mei­er freut sich auf die Be­geg­nung ge­gen den baye­ri­schen Tra­di­ti­ons­ver­ein. „Ich mag die­se Ver­ei­ne, ha­be auch im­mer nur bei Tra­di­ti­ons­ver­ei­nen ge­ar­bei­tet“, sagt er. Stimmt: als Spie­ler für Wer­der Bre­men und Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach, als Trai­ner für Glad­bach, MSV Duis­burg, Dy­na­mo Dres­den, For­tu­na Düs­sel­dorf, Ar­mi­nia Bie­le­feld, Darm­stadt 98 und den 1. FC Kai­sers­lau­tern.

Vor 1860 Mün­chen hat Mei­er durch­aus Re­spekt. „Das Hin­spiel hat der KFC re­la­tiv glück­lich mit 1:0 ge­won­nen“, weiß der Trai­ner, der sich bes­tens in­for­miert prä­sen­tiert. „Ibra­hi­maj hat das Tor ge­macht.“ Doch Angst hat Mei­er vor dem Rück­spiel nicht: „Wir wer­den of­fen und ehr­lich kom­mu­ni­zie­ren und ich wer­de die Mann­schaft auf­bau­en. Das müs­sen und wer­den wir hin­krie­gen. Wir wer­den am Sams­tag ei­ne schlag­kräf­ti­ge Trup­pe stel­len.“

Aufrufe: 06.2.2019, 12:01 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor