2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligavorschau
Einer der Neuen: Kevin Frey wechselt von der TSG Hechtsheim zu  Fortuna Mombach – und zählt beim Verbandsligisten zum Kreis der Hoffnungsträger.
Einer der Neuen: Kevin Frey wechselt von der TSG Hechtsheim zu Fortuna Mombach – und zählt beim Verbandsligisten zum Kreis der Hoffnungsträger.

Mehr Qualität nach Umbruch

Verbandsligist Fortuna Mombach geht mit zwölf Neuen in die Saison – für den Angriff auf die Spitze ist es zu früh

Mombach. Langweilig war’s nie. In ihrer ersten Verbandsliga-Saison schrammte Fortuna Mombach knapp am Durchmarsch in die Oberliga vorbei, dann entging das Team zweimal nur durch das Zutun anderer Klubs dem Abstieg. Eine ruhige, insgesamt sechste Saison wäre Trainer Thomas Eberhardt vor dem Start gegen Kandel (Sonntag, 15 Uhr) daher ganz recht.

Personal: Zwölf Neue und 13 Abgänge bedeuten erneut einen gehörigen Umbruch – und eine deutliche Qualitätssteigerung. „Letztes Jahr mussten wir nehmen, was wir kriegen konnten“, blickt Eberhardt auf die Last-Minute-Rettung am „grünen Tisch“ zurück, „dieses Jahr konnten wir frühzeitig planen. Dadurch haben wir eine ganz andere Qualität im Kader.“ Die Abgänge der George-Brüder, Kühne, Vladic und Kuba wurden mehr als kompensiert. Luka Teichreb (Schambein) und Simon Esper (Kreuzbandriss) brachten ihre Verletzungen aus der Vorsaison mit, in der Vorbereitung gab es keine schweren Vorfälle – bis zum Mittwochstraining, als Marco Streker sich die Bänder lädierte, Diagnose noch offen. Heißt: Eberhardt hat die Qual der Wahl. „Ich kannte fast alle Spieler schon, hatte mit der halben Mannschaft bereits zusammen gespielt“, sagt Neuzugang Kevin Frey, mutmaßlich einer der wenigen Gesetzten: „Manche hatte ich nicht so stark in Erinnerung, sie haben sich enorm verbessert. Der Konkurrenzkampf ist groß. Ich bin froh, dass ich die Aufstellung nicht machen muss.“

Die Ex-Ingelheimer Trost, Fischer und Staegemann, die früheren Hechtsheimer Frey und Torjäger Dzaka zählen zum Kreis der Hoffnungsträger. An diesem Freitag gibt Eberhardt den fünfköpfigen Mannschaftsrat bekannt, aus dessen Kreis die Spieler Kapitän und Stellvertreter wählen.

Ausrichtung: Anders als in der Vorsaison, wo eine handvoll Spieler quasi unantastbar waren, will Eberhardt nun wieder stärker Personal und Taktik variieren. In allen Mannschaftsteilen stehen dazu diverse unterschiedliche Spielertypen zur Verfügung. „Wir sind in der Breite deutlich besser aufgestellt und nicht nur auf zwei, drei Spieler angewiesen“, betont Manager Mirko Vorih.

Die Vorbereitung bot einige verheißungsvolle Ansätze, aber auch Rückschläge. Eberhardt will den gerade in der Rückrunde oft unansehnlichen Hauruck-Stil der Vorsaison hinter sich lassen: „Wir wollen nicht nur reagieren, sondern auch agieren. Und wir werden unberechenbarer sein.“ Frey sieht „eine fußballerisch sehr starke Mannschaft“ mit hoher Trainingsbeteiligung. Die Negativstimmung vom Saisonende ist verflogen, Tatendurst soll stattdessen auf dem Feld sichtbar werden. Den konstant lediglich 30 bis 50 Zuschauern soll deutlich mehr für’s Auge geboten werden.

Perspektive: Die meisten Neuen sind Anfang/Mitte 20, einen erneuten Radikal-Schnitt soll es auf absehbare Zeit möglichst nicht geben. „Wir wollen mehr Kontinuität“, stellt Vorih klar. Das Startprogramm liest sich machbar, und mit Rückenwind und Selbstvertrauen ist dem Team einiges zuzutrauen. Vorih gibt einen „einstelligen Tabellenplatz“ als Ziel aus, Eberhardt will „von Spiel zu Spiel denken“.

Die Favoriten kommen aus Waldalgesheim, Bingen oder Idar-Oberstein, auch Bad Kreuznach, Dudenhofen und Fußgönheim werden höher gehandelt. Gegen die anderen Teams wird die Fortuna kaum als Underdog ins Spiel gehen. „Wir können für die ein oder andere Überraschung gut sein“, kündigt Frey an. Eine sorgenfreie Saison erscheint allemal möglich. Für den Angriff auf die Spitze – der mittelfristig das unausgesprochene Ziel ist –, ist es aber noch zu früh.



Aufrufe: 028.7.2016, 19:00 Uhr
Torben Schröder Autor