2024-06-13T13:28:56.339Z

Ligabericht
Die Bretzenheimer Lufthoheit von Luis McColgan (oben) und Co. war mitentscheidend für den Dreier.
Die Bretzenheimer Lufthoheit von Luis McColgan (oben) und Co. war mitentscheidend für den Dreier. – Foto: Timo Schlitz (Archiv)

TSG Bretzenheim und FC Basara sind auf Kurs

46er haben im Keller und die "Diamanten" im Aufstiegsrennen alles in der eigenen Hand +++ Marienborner Nachbarschaftshilfe

Die TSG Bretzenheim hat den Verbandsliga-Verbleib weiter in der eigenen Hand, genauso wie der FC Basara Mainz den Aufstieg. Die TuS Marienborn beendet ihren Heimspiel-Marathon erfolgreich.

Die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht haben die 46er mehr als souverän erfüllt. Ihr zuletzt eklatantes Effizienz-Problem behoben die Übersicht von Lukas Fischer sowie die Standards. Nach einer Flanke ließ Fischer zwei Mann ins Leere grätschen und legte dann quer zu Nick Zimmermann, der die Kugel ins Netz drosch (9.). Luis McColgan nach einer Ecke (34.) und Justin Padberg nach einem Freistoß (44.) legten per Kopf nach. Padberg (7./Latte) und Florian Maaß (32.) hatten weitere dicke Chancen nach Ecken.

„Die Standards sind wichtig. Wir reden vor den Spielen immer noch mal drüber“, sagt Luca Scherer. Explizit trainiert wurden die ruhenden Bälle diese Woche nicht. Und auch die für die TSG eher ungewöhnliche Taktik, eher im Block zu verteidigen und auf schnelle Umschaltangriffe zu setzen, war eine improvisierte, wie Trainer Timo Schmidt gesteht: „Das war so nicht geplant. Hohenecken hat den Ball sehr gut laufen lassen, wir haben das so akzeptiert – und hinten nichts zugelassen. Das hätte man im Rückblick als guten Plan verkaufen können.“

Ärger über Bad Kreuznach

Einmal musste Keeper Marlon Müller parieren, tief in Halbzeit zwei. Da hatte die TSG einige Konterchancen schon in der Entstehung vermasselt – auch, weil die Abseitsfahne massiv irrlichterte. Von Bedeutung war das nicht, die Torbilanz zählt nicht, die TSG blieb fokussiert bis zuletzt – auch wenn mit Zimmermann, der stark humpelte, und Reza Hosseini, der auf die Schulter fiel, im Saisonfinale zwei weitere Ausfälle drohen.

Da geht es nach Kandel. Hohenecken, Bingen und Hermersberg sind nun abgestiegen, Rüssingen (33 Punkte), Steinwenden (34), die TSG (34) und Kandel (35) kommen noch für den vierten und letzten Abstiegsplatz in Frage. Der Rüssinger 3:2-Sieg vom Vortag gegen Bad Kreuznach nervte die Bretzenheimer massiv, da die Eintracht kräftig durchrotiert hatte. „Aber wir sind für unsere Lage selbst verantwortlich“, betont Schmidt.

In der Pause wurde die zweite Mannschaft für ihre A-Klassen-Meisterschaft geehrt und erhielt auch endlich den Kreispokal, der beim Endspiel noch bei Vorjahres-Sieger SVW Mainz II lag. Nun will die „Erste“ in Sachen Feieranlässe nachlegen. „Wir haben alles selbst in der Hand“, hält Laurin Hake fest, „heute haben wir uns einfach mal belohnt.“ Die Zuversicht auf den Klassenerhalt ist groß. „Wir bleiben drin, weil wir Sonntag Kandel auseinander nehmen“, gibt Müller den Takt vor. „Wir haben es uns einfach über die komplette Saison verdient“, findet Hake. „Und wir sind eine Mannschaft, die auch im Abstiegskampf richtig Fußball spielt und auch dabei bleibt“, hält Scherer fest.

TSG Bretzenheim: Müller – Padberg, Maaß, Scherer, Hake – Neumaier – McColgan (79. Aygurlu), Zimmermann (71. Theobald) – Hosseini (87. Sonnenschein), Gelenbevi (60. Özen), Fischer (66. Schäfer).

Sieg Nummer acht in den jüngsten neun (Heim-)Spielen war hart erarbeitet. Weil die TuS sich ein schönes Abschlussgrillen ermöglichen wollte, und auch, um der TSG zu helfen, wie Cotrainer Nermin Fakovic sagt: „Das war ein Thema in der Truppe. Wir wollen auf jeden Fall, dass Bretzenheim drin bleibt. Ein sympathischer Verein und immer viele Punkte für uns.“

Mateo Trapp schnürte einen Doppelpack, erst nach einer Ecke (20.), dann nach Balleroberung, Dribbling und fulminantem Distanzschuss (61.). Zwischendrin hatten bissige Gäste, die unbedingt den Klassenerhalt eintüten wollten, das Spiel gedreht. „Wir haben eine Viertelstunde geschlafen und wurden überrannt“, sagt Fakovic. Renaldo Balasa (50.) und Yanik Wagner (60.) drehten die Partie. Wagner war es dann auch, der nach Joshua Klübers Flanke per Eigentor die TuS-Führung herstellte (62.). Mit dem dritten Tor binnen drei Minuten.

TuS Marienborn: Lantzsch – Klüber, Hofmann, Beck, Schrimb (90. Stasiecki) – Schwiderski (85. Nemeth), Trapp (79. Breier), Serratore – Cinar (58. Rieß), Melament (90. Moser), Rimoldi.

Ein „ganz kompliziertes, schwieriges Auswärtsspiel“ sah Trainer Marco Streker, „sehr enger Rasenplatz, sehr unangenehmes Umfeld, viele Zweikämpfe.“ Die Pfälzer warfen für ihre letzte Chance auf den Ligaverbleib alles in die Waagschale. Und die „Diamanten“ hielten Stand. Martin Dahlem nach Benjamin Ghatas' Pass in die Tiefe (55.) und Hady Kallo nach Ghatas' pariertem Freistoß (75.) trafen, Patrick Freyer verkürzte im Konter nach dem Mainzer Matchball (77.).

„Wir mussten einige lange und ruhende Bälle überstehen und haben uns diesen Sieg verdient“, betont Streker. Zeitstrafen gegen Freyer (28.) und Espen Lautermann (64.) blieben ohne Folgen. Verfolger Zeiskam ist raus aus dem Aufstiegsrennen, Konkurrent Herxheim erlebte gegen Bingen einen Gewitter-Abbruch.

FC Basara: Pohlenz – Oniki, Okuno, Lautermann, Amano – Okuda, Ghatas – Kallo (87. Fukuhara), Beslic (90.+5 Thai), Dahlem (85. Ünal) – Marzi (58. Yasar, 79. Hadri).

Aufrufe: 020.5.2024, 10:14 Uhr
Torben SchröderAutor