Wenig Offensivaktionen auf beiden Seiten
Nieder-Olms Ivo Schedereit hatte den FSV nach einer Viertelstunde mit einer tollen Einzelleistung in Führung geschossen. Von der linken Außenbahn zog Schedereit nach innen, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete gekonnt ins kurze Eck. „In der ersten Halbzeit haben wir ein starkes Spiel gemacht und kaum etwas zugelassen“, war Nieder-Olms Trainer Ronny Weimer sehr zufrieden mit dem ersten Durchgang. Weil seine Elf gut gegen den Ball arbeitete, blieb die Großchance von Yannick Buls nach wenigen Sekunden die einzige vielversprechende Offensivaktion der Nackenheimer.
Nach dem Seitenwechsel kam die Mannschaft von Uwe Brinkmann immer mehr zur Entfaltung. „Wir wussten, dass die Kräfte bei Nieder-Olm irgendwann nachlassen würden. Das hat uns mehr Räume ermöglicht“, analysiert der Nackenheimer Trainer. In der 63. Spielminute wurde Nackenheims Sven Böhm im Strafraum von Lukas Zimmermann von den Beinen geholt. Vor dem fälligen Elfmeter schnappte sich der eingewechselte Schäfer den Ball und glich aus. „Ich habe mich gut gefühlt und meine Mitspieler wollten auch, dass ich schieße“, erinnert sich der Torschütze, der nur fünf Minuten später zum Matchwinner avancierte.
Nach Balleroberung durch Sven Böhm fand Schäfer die Lücke in Nieder-Olms Abwehr und der Ball den Weg in die Maschen. Kurz vor Schluss wurde es dann nochmal hektisch: Nachdem ein Freistoß aus dem Halbfeld per Kopf verlängert an den Pfosten sprang, drückte erneut Schedereit den Ball über die Linie. Doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. „Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar“, tobte FSV-Coach Ronny Weimer. Selbst die Nackenheimer hätten nicht reklamiert, als der Ball drin gewesen sei. „Ob es dann gereicht hätte, ist eine andere Frage, aber diese Entscheidung ist für uns sehr bitter“, kommentierte Weimer die strittige Szene. Man habe letztendlich nicht mehr nachlegen können. Ein Problem, das den FSV über die Saison begleitet und dadurch verstärkt wurde, dass eine kleine Spielergruppe um Torjäger Rico Kreutzer lieber auf Mallorca feierte, als das Finale zu spielen. „Er hätte uns heute definitiv gutgetan. Aber das muss jeder für sich entscheiden“, ärgerte sich Weimer.
Derweil brandete nach dem Schlusspfiff auf Nackenheimer Seite grenzenloser Jubel auf. „So etwas erlebt man nicht oft, das ist überragend für uns alle“, freute sich Erfolgstrainer Uwe Brinkmann, dass seine Jungs „drangeblieben sind und nicht aufgegeben haben“. Für den A-Klassisten ist der Pokalsieg die Krönung einer starken Saison. „Das Team hat sich großartig entwickelt. Es ist schön, dass wir uns belohnt haben“, resümierte Brinkmann.