2024-05-02T16:12:49.858Z

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Abschied vom hochklassigen Fußball: Marian Asch (hier 2013 im Trikot des SGV Freiberg) Foto (Archiv): Eibner
Abschied vom hochklassigen Fußball: Marian Asch (hier 2013 im Trikot des SGV Freiberg) Foto (Archiv): Eibner

Marian Asch hat die Profikarriere abgehakt

Berufsbedingt ist der Gültsteiner Stürmer nunmehr in die Landesliga gewechselt

Vergangenen Sonntag startete der SV Breuningsweiler mit einem prominenten Neuzugang in die Fußballsaison. Der Gültsteiner Marian Asch, der in der vergangenen Runde mit dem FSV 08 Bissingen nur knapp den Sprung in die Regionalliga verpasste, schloss sich dem Landesligisten bei Winnenden an. Für den Stürmer, der im Juni einen Job im Stuttgarter Raum antrat, ist ein Engagement bei einem höherklassigen Club nicht mehr zu stemmen.

Neun Tore und fünf Vorlagen lautete die Bilanz von Asch in der vergangenen Saison beim Oberligisten FSV 08 Bissingen. Seine Mannschaft musste sich als Zweitplatzierte den Aufstiegsspielen stellen und scheiterte trotz Überlegenheit aufgrund einer 0:1-Niederlage gegen Röchling Völklingen. "Das war super bitter. Überhaupt war die ganze Saison krass", blickt Asch zurück. Mit dem SC Freiburg II schnappte eine Profimannschaft den Bissingern den Titel vor der Nase weg, "die in so einer Liga nichts verloren hat". Seine Entscheidung, in die Landesliga zu wechseln, stand jedoch bereits vor dem verpassten Aufstieg. Nach Abschluss seines Technologiemanagement-Studiums an der Universität Stuttgart arbeitet der 29-Jährige seit Juni im Stuttgarter Raum. Ob Regionalliga oder Oberliga: "Ich habe die Zeit nicht mehr, die man auf diesem Niveau braucht."

"Ich habe mich bewusst dafür entschieden"

Breuningsweiler, ein Stadtteil von Winnenden, liegt nur wenige Minuten von seiner Arbeitsstelle entfernt. Über Freunde, die er aus seiner Zeit bei der SGV Freiberg kennt, kam der Kontakt zustande. Asch: "Es ist für mich relativ einfach, nach der Arbeit im Training vorbeizuschauen. Die Mannschaft ist super, ich komme mit allen gut klar." Der Lebenswandel vom studentischen Fußball-Halbprofi zur Berufstätigkeit, zu der Fußball als Ausgleich dient, bedeutet für Asch einen neuen Lebensabschnitt. "Es ist schon ein bisschen was anderes auf dem Platz. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden und bin zufrieden", schildert er seine Gemütslage. Als Kind hegte der Gültsteiner noch den großen Traum vom Fußballprofi. Nach dem Abitur absolvierte er ein Probetraining beim Bundesligisten FSV Mainz 05: "Wenn das funktioniert hätte, würden wir jetzt über andere Dinge sprechen." Nach dem Beginn seines Studiums in Stuttgart ordnete er den Fußball jedoch als Nebentätigkeit ein. "Es hat sich dann nicht mehr ergeben und ich habe es auch nicht aktiv gesucht", spricht Asch heute gelassen und reflektiert über die verpasste Chance: "Ab einem gewissen Niveau muss man auch viel entbehren, ohne eine Garantie zu haben, dass man es wirklich schafft."

Niederlage im WFV-Pokalfinale

Im Heimatort Gültstein begann der Weg des Fußballers Marian Asch. Über Schönaich, Herrenberg und Nagold landete der Stürmer in der Oberliga in Freiberg. In seinem ersten Spiel erzielte der Stürmer direkt das entscheidende 1:0-Siegtor. Im Sommer 2014 wechselte er schließlich in die Verbandsliga zum FSV 08 Bissingen. Mit 24 Toren leistete er dort einen großen Anteil zum Aufstieg in die Oberliga. Doch trotz dieser Erfolgsgeschichten waren insbesondere die vergangenen drei Jahre "nicht immer einfach". Denn der große Coup blieb dem in Stuttgart wohnenden verwehrt. Im Mai 2016 scheiterte Asch mit der Bissinger Mannschaft im WFV-Pokalfinale gegen den FV Ravensburg. Ein Sieg hätte die Teilnahme am DFB-Pokal und die Realisierung eines Traums bedeutet. "Das tat schon richtig weh, daran hat man eine Weile zu knabbern", beschreibt Asch. Ein weiterer Rückschlag war dann der verpasste Regionalliga-Aufstieg vor wenigen Monaten.

Gemeinsam mit dem Bruder gespielt

Zu den schönsten Erinnerungen an seine Fußballzeit zählt für Asch bisher der UEFA-Regionen-Pokal, bei dem er Deutschland mit einer württembergischen Auswahl als Kapitän vertrat und nebenbei erstmals mit seinem Bruder Valentin Asch (VfL Nagold) im selben Team auf dem Rasen stand. "Miteinander anzutreten macht deutlich mehr Spaß, als gegen ihn zu spielen", meint Marian schmunzelnd, der ältere der beiden Asch-Brüder. Was die Zukunft bringt, lässt er offen: "Ich habe so viel Fußball gespielt, dass ich es nach meiner aktiven Karriere wahrscheinlich erstmal ruhig angehen lassen werde." Zunächst jedoch geht der talentierte Stürmer aus dem Gäu für den SV Breuningsweiler auf Torejagd.

Aufrufe: 027.8.2017, 10:15 Uhr
Arne Bauer, GäuboteAutor