2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Foto: Bauer
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Mariadorf schrammt nur knapp an der Sensation vorbei

Der Landesligist wäre gegen Favorit Wegberg-Beeck mit einem Remis weitergekommen. Arnoldsweiler fühlt sich verschaukelt.

In der Schlussphase lief die Pfeife des Schiedsrichters heiß: Viktoria Arnoldsweiler und der VfL Vichttal kämpften mit offenem Visier: Der Mittelrheinligist benötigte einen Sieg zum Weiterkommen, dem Landesligisten genügte das 3:3.

Zwei Rote Karten gegen die Viktoria, einige Zeitstrafen – in der Partie, die für reichlich Diskussionsstoff sorgte, war Pfeffer drin. Der VfL wehrte die letzten Bälle ab, holte den erforderlichen Punkt und zog ins Finale ein.



„Wir sind in diesem Spiel verschaukelt worden und müssen uns überlegen, ob wir wiederkommen“, war Viktoria-Coach Frank Rombey verärgert. „In den letzten drei, vier Jahren haben wir hier immer Rote Karten für Lappalien bekommen. So auch diesmal mit den Karten gegen Oscar Tkacz und Johannes Wenning. Es wurde mit zweierlei Maß gemessen, uns sind zwei klare Strafstöße nicht gegeben worden.“ In der ersten Partie hatte Arnoldsweiler zuvor beim 1:1 gegen Germania Teveren gute Chancen ausgelassen. „Wir waren die bessere Mannschaft, da wäre mehr drin gewesen“, bedauerte Rombey.

Für Teveren, das in der Heinsberger Vorrunde Wegberg-Beeck mit 4:4 in die Verlängerung gezwungen hatte, kam nach dem 0:4 gegen Vichttal das Aus. „Gegen Arnoldsweiler war das absolut zu wenig, wir hatten drei Punkte verdient“, vertrat Spielertrainer Dave Roemgens eine andere Meinung als Rombey, zog aber gleichzeitig den Hut vor Vichttal: „Das war souverän, die bessere Mannschaft hat gewonnen. Wir sind zufrieden, unser primäres Ziel war, wieder nach Aachen zu kommen, das haben wir erreicht“, so der 34-Jährige, der bereits zwei Mal mit Teveren den Hallencup (2009, 2011) gewinnen konnte.

Dem Triumph in der zweiten Vorrunde folgte für den SV Breinig gestern schnell die Ernüchterung: Vor allem die 2:5-Niederlage gegen Landesligist Alemannia Mariadorf nagte an „Co“ Jack Schweitzer, der den aus familiären Gründen verhinderten Trainer Michael Burlet vertrat. „Das war eine Frage der Einstellung“, so der 29-Jährige. Nach dem Seitenwechsel (0:1) war Mariadorf davongezogen. Auch weil Breinigs Keeper Stefan Delheid nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Da haben wir uns nicht clever angestellt“, bemängelte Schweitzer. „Es ist genau die fehlende Konstanz, die uns auch in der Liga Probleme bereitet.“ Gegen Wegberg-Beeck ließ Breinig hatte drei, vier Möglichkeiten ungenutzt blieben, fing sich dann einen Neunmeter ein. Der Regionalligist zog auf 3:0, Marc Kmieckowiak und Jan Rother konnten nur noch zum 2:4 verkürzen. „Gegen Beeck haben wir viel besser gespielt, bis zu dem unglücklichen Siebenmeter gegen uns“, so Schweitzer. „Aber in vielen Situationen waren wir einfach nicht hellwach, die Frische im Kopf fehlte.“ Allein in der Schlussphase zeigte Breinig, dass es geht: „Da konnte man die positive charakterliche Einstellung der Mannschaft sehen, die Jungs geben immer alles.“

Die Geschichte des diesjährigen Hallencups schrieb aber wohl Alemannia Mariadorf: Erst nach dem Protest gegen Alemannia Aachen II (Einsatz eines nicht spielberechtigten Keepers) waren die Land-Alemannen ins Vorrundenfinale eingezogen, in dem sie Vichttal unterlagen. Als bester Gruppenzweiter der Aachener Vorrunden erreichten sie noch die Endrunde und ärgerten Wegberg-Beeck bis kurz vor Schluss, als der Favorit mit Mühe noch 5:3 siegte. „Ein klares Tor wurde uns nicht gegeben, sonst hätten wir höher geführt“, trauerte Mariadorfs „Co“ Harald Juntersdorf der möglichen Sensation hinterher. „Gegen Breinig haben wir klar dominiert und in der Höhe verdient gesiegt. Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir es verdient haben, so weit zu kommen. Wir haben eine gute, anspruchsvolle Leistung gezeigt und die Zuschauer mit vielen Toren unterhalten.“


Aufrufe: 05.1.2016, 17:00 Uhr
Helga Raue I AZ/ANAutor