2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligabericht
Simon Brandstetter nutzte Eike Bansens Patzer zum Mainzer Führungstor.
Simon Brandstetter nutzte Eike Bansens Patzer zum Mainzer Führungstor. – Foto: Kristina Schäfer (hbz)

Mainzer Werk und Steinbachs Beitrag

U23 der 05er gewinnt 2:1 und grüßt von der Spitze +++ Gäste aus Haiger legen beide FSV-Tore vor +++ Slapstick-Einlage vor dem leeren Tor

Supermainzer? Spitzenreiter? So ganz genau sind die Gesänge, die aus den Katakomben des Bruchwegstadions hallen, nicht zu verstehen. Es wird viel und enthusiastisch durcheinander gebrüllt, und beides passt gerade für die U23-Fußballer des FSV Mainz 05. Das 2:1 (1:0) gegen den TSV Steinbach-Haiger, der dritte Sieg im dritten Regionalligaspiel, bringt Rang eins. Verdient, weil die Mainzer in Sachen Aggressivität und Resolutheit den abgezockten Hessen die Stirn boten, was nicht jeder U23 gelingt. Glücklich, weil die Gäste beide 05-Tore vorbereiteten.

Erst schlug Benko Sabani einen langen Ball, den, begleitet von einem irrtümlichen „Abseits“-Ruf, Keeper Eike Bansen verstolperte. Simon Brandstetter schob die Kugel ins leere Tor (24.). Dann dribbelte sich Leon Petö mit viel Tempo über den rechten Flügel durch und passte wiederum in den ganz freien Raum, doch Henri Weigelt ballerte den Ball parallel zur Torlinie in Richtung seines Keepers. Die Kugel flipperte zu Romario Rösch, der sie ins Netz spitzelte (89.). Womöglich war eine Prise Slapstick-Solidarität dabei, als Alessio Curci in der Nachspielzeit aufs auch vom Keeper verlassene Tor zulief, sich den Ball aber erst zu weit nach außen mitnahm und dann beim Torschuss, der vorbei kullerte, hinfiel.

Gaul: "Truppe ist extrovertierter und frecher"

Bei der Kabinenparty musste Curci getröstet werden. Er wird es verschmerzen, der Erfolg zählt. Und der war hart und redlich erarbeitet. „Charakterlich ist diese Truppe extrovertierter und frecher“, sagt Gaul. Dazu zählten auch zwei mit Gelb sanktionierte Schubser gegen Gegner, die dann theatralisch zu Boden gingen. So etwas führte auch schon mal zu Platzverweisen. Ein Obolus für die Mannschaftskasse dürfte fällig werden.

Vor allem aber hielten die Mainzer, bis auf drei Chancen in drei Minuten, ihren Strafraum sauber, weil sie sehr beherzt und gut organisiert verteidigten. Lucas Laux traf nach einem Freistoß Alu (42.). Den Ausgleich machte Tino Bradara, weil sich Steinbach stark zur Grundlinie durchgespielt hatte (60.). Diese kurze Zeit des Mainzer Wankens war schnell überwunden. Und weil die 05er bis zuletzt nach vorne marschierten, ging der Dreier auch in Ordnung.

Mainz 05 II: Rieß – Mißner, Modica, Laux (81. Crljenec) – Quirin (60. Wanner), Sabani, Rupil (60. Fichtner), Könighaus (81. Curci) – Rösch, Brandstetter (44. Petö), Mizuta.

Aufrufe: 025.8.2021, 17:46 Uhr
Torben SchröderAutor