2024-05-02T16:12:49.858Z

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Als hängende Spitze fühlt sich der Offensivmann Maikel Boric besonders wohl Foto: Bäuerle
Als hängende Spitze fühlt sich der Offensivmann Maikel Boric besonders wohl Foto: Bäuerle

Maikel Boric: Ein Gewinn für den FC Gärtringen

Ehemaliger Oberligaspieler will beim Landesligisten nochmal angreifen

Es war Zeit für einen Absprung. Höchste Zeit, sich nochmals zu beweisen, sich nochmals einer sportlichen Herausforderung zu stellen. Das waren unter anderem die Gedanken von Maikel Boric, der in der vergangenen Runde mit Fortuna Böblingen den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga erreicht hat. Jetzt ist er zum FC Gärtringen in die Landesliga gewechselt.

Bei Fortuna hat es Spaß gemacht

Gemeinsam mit seinem Sturmpartner Gökhan Akyüz war Boric für den Titelgewinn von Fortuna hauptsächlich verantwortlich, 58 Treffer gingen auf ihr Konto, 36 auf das von Akyüz, 22 auf das von Boric.
„Es waren drei schöne Jahre bei Fortuna, es hat Spaß gemacht. Fortuna ist ein sehr familiärer Verein, das Sportliche war aber ab und zu etwas zweitrangig. Trainer Willi Zimmermann hat Struktur reingebracht, er war ein Glücksgriff für den Verein“, sagt Boric, der sich in der Sommerpause dem FC Gärtringen angeschlossen hat. Ob Boric auch für den Fußball-Landesligisten ein Glücksgriff ist? Die kommende Saison wird es zeigen, Boric jedenfalls hat viel vor mit seiner neuen Mannschaft: „Mit dieser Truppe können wir vorne mitspielen.“

Unterstützung in der Reitschule

Fußball in der Kreisliga A, das entspricht nicht dem Können von Maikel Boric. Der 29-Jährige hat bei namhaften Vereinen in hohen Amateurklassen Fußball gespielt. Beim FV Calw begann Boric seine Karriere in der F2, dann schloss er sich dem TV Darmsheim an. Der VfB Stuttgart und die Stuttgarter Kickers waren weitere Stationen in der Jugend, er spielte in der A-Junioren-Bundesliga und anschließend in der zweiten Mannschaft der Blauen in der Oberliga, nach einem dramatischen Absturz ist dort inzwischen die erste Mannschaft der Kickers gelandet. Der Offensivspieler kickte beim SSV Reutlingen, bei der SV Böblingen, dem TSV Schönaich und eben Fortuna. Es ging in immer tiefere Spielklassen. Ein Grund war die Familie. Seine Frau Jasmin betreibt eine Reitschule, Maikel Boric unterstützt sie tatkräftig, beide haben zudem eine Tochter. „Für den Fußball blieb teilweise wenig Zeit“, sagt er.

Fußballerische Klasse steht außer Diskussion

In der Reitschule war Boric mitunter auch tätig, wenn bei Fortuna eigentlich Trainingseinheiten anstanden. Da diese aber zeitweise nur von einer Handvoll Akteure besucht wurden, ein vernünftiges Training daher nicht möglich war, half Boric eben lieber seiner Frau, anstatt seine Zeit auf dem Sportplatz zu verschwenden. So eilte ihm der Ruf voraus, trainingsfaul zu sein. Hanjo Kemmler, Trainer des FC Gärtringen, sprach mit Boric vor dessen Verpflichtung auch über dieses Thema. Das Resultat: Boric war nahezu bei jeder Einheit in der Vorbereitungsphase des FCG dabei. „Er ist auf einem sehr guten Weg, er hinterlässt bisher einen sehr positiven Eindruck. Ich bin froh, dass ich ihn im Team habe, ich bin schon seit einigen Jahren an ihm dran. Über seine fußballerischen Fähigkeiten müssen wir nicht weiter reden“, sagt Kemmler.

Sonderschichten mit dem Fitnesstrainer

Boric war sich sehr wohl bewusst, dass seine Fitness nach drei Jahren Fortuna Böblingen nicht mehr optimal war. Er stellte seine Ernährung um und hat in der Pause etwas für sich gemacht. Er war zum Beispiel Joggen. „Ich wollte zum Trainingsauftakt nicht zu alt aussehen“, sagt Boric und lacht. Zudem absolvierte Gärtringens Co- und Fitnesstrainer Markus Enke einige Sonderschichten mit ihm. „Ich war nicht auf einem Toplevel. Es war klar, dass ich ein bisschen was machen muss“, sagt Boric, „die Einheiten mit Markus waren super, er hat mich auf den notwendigen Stand gebracht.“ Boric kommt nicht nur pflichtschuldig ins Training, er hat auch mächtig Spaß dabei, allen Anstrengungen zum Trotz. „Wir haben ein sehr hohes Niveau. Das ist gar kein Vergleich zu Fortuna. Jeder gibt Gas, ich schätze den Konkurrenzkampf. Nur dadurch kann sich jeder Einzelne noch verbessern, das Team stellt sich nicht von alleine auf.“

Gewaltiges Offensiv-Potenzial

Boric ist zwar neu beim FC Gärtringen, er trifft dort aber beileibe nicht nur auf neue Gesichter. Er kennt einige seiner Mannschaftskollegen, teilweise schon seit Jahren. So hat er mit Kevin Kemmler bei den Stuttgarter Kickers in der Jugend gespielt, Dzenis Skrijelj kennt er aus der Heimat Rottweil, Neuzugang Christian Mijic seit langem, sie spielten schon in denselben Clubs, aber niemals zusammen. „Ich kenne die Jungs, ich bin klasse aufgenommen worden“, sagt Boric, der sich in einer taktischen Formation als hängende Spitze besonders wohlfühlt, dem es aber auch im Zentrum gefällt. „Maikel kann den Ball behaupten, er lässt ihn gut prallen“, sagt Hanjo Kemmler. Und der 29-Jährige hat mit links wie mit rechts einen guten Abschuss. „Maikel kann Tore machen“, sagt Kemmler.
Boric, Mijic, dazu Mousa El Arkoubi, Peter Steimle, Leutrim Goxhuli, Kevin Kemmler oder Besim Ramadani: Der FCG verfügt auf dem Papier über ein gewaltiges Offensiv-Potenzial. Höchste Zeit, dass Boric und seine Kollegen das auch in der Punkterunde zeigen können.

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Aufrufe: 017.8.2018, 13:05 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor