2024-05-02T16:12:49.858Z

Ticker
– Foto: Thomas Rinke

LIVETICKER: Verbände sprechen sich für Saisonabbruch aus

Verbände sprechen sich für Saisonabbruch aus

Verlinkte Inhalte

### Verbände sprechen sich für Saisonabbruch aus ### Keine Absteiger ### Aufsteiger über Quotientenregelung ###

Um 14Uhr starten die Verbände aus Baden-Württemberg ihre Pressekonferenz. FuPa Baden-Baden wird dabei sein und hier in Form eines LiveTickers (runter scrollen) darüber berichten. Um immer die neusten Infos zu haben, bitte die Seite immer mal wieder aktualisieren.


12:07Uhr
Wir starten direkt mit den ersten Infos die durchsickern. Demnach sprechen sich die drei Verbände einhellig für die Beendigung der Saison 19/20 zum 30.06.2020 aus. Die Entscheidung zwischen diesem Modell oder der Alternative "Fortsetzung der Saison über den 30.06.2020 hinaus" trifft ein außerordentlicher Verbandstag im Juni.

12:10Uhr
Genauer Wortlaut der Mitteilung...
"Als die beiden einzigen, umsetzbaren Optionen bleiben demnach: Erstens die Beendigung der Saison regulär zum 30.06.2020 mit Wertung der bisher sportlich erzielten Ergebnisse. Oder zweitens die Fortführung der Saison über den 30.06.2020 hinaus mit frühestem Start am 01.09.2020. Gelten soll die Entscheidung in allen Spielklassen der Herren, Frauen und Jugend von den Verbandsliga bis zu den Kreisligen. Der SBFV wird sich nach den Beschlüssen des Verbandsvorstandes außerdem dafür einsetzen, dass auch die Gesellschafterversammlungen der Oberliga Baden-Württemberg (Herren, Frauen, Jugend) und der Regionalliga Südwest in diesem Sinne entscheiden. Offen gelassen werden soll weiterhin die Möglichkeit, die verbleibenden Spiele im SBFV- Rothaus-Pokal 2019/20 auch noch nach dem 30. Juni 2020 auszutragen. Hier können individuelle Lösungen mit den wenigen im Pokal verbliebenen Vereine gesucht werden. Dies gilt zunächst auch für die Verbandspokal-Wettbewerbe der Jugend und der Frauen sowie die Bezirkspokal-Wettbewerbe."

12:15Uhr
Folgende Möglichkeiten stehen im Raum:

1) Beendigung der Meisterschaftssaison mit Wertung nach Quotienten-Regelung: direkte Aufsteiger, aber keine Absteiger. In der Variante, das Spieljahr 2019/20 zum 30. Juni 2020 zu beenden, werden keine Meisterschaftsspiele mehr ausgetragen. Die direkten Aufsteiger der einzelnen Spielklassen sollen über den Quotienten der bisher erzielten Punkte und der ausgetragen Spiele ermittelt werden. Berücksichtigt werden sollen auch Spiele, über deren Wertung bis 30. Juni 2020 sportgerichtlich rechtskräftig entschieden ist. Meister und direkter Aufsteiger ist die Mannschaft mit dem höchsten Quotienten. In Staffeln, in den es neben dem Meister weitere direkte Aufsteiger gibt, sollen diese ebenfalls aufsteigen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Aufsteiger anhand sportlicher Kriterien ermittelt werden können, und zwar so rechtzeitig, dass diesen in jedem Fall die Teilnahme am Spielbetrieb der übergeordneten Liga im Spieljahr 2020/21 möglich ist. Die Quotienten-Regelung hat gegenüber der Alternative, z.B. den Aufsteiger anhand der Vorrundentabelle zu ermitteln, den Vorteil, dass jedes ausgetragene Spiel tatsächlich berücksichtigt wird und dies der Absolvierung sämtlicher Meisterschaftsspiele am nächsten kommt.

Weitere Platzierungen, die zur Teilnahme an Relegations- oder Aufstiegsspielen berechtigten, sollen nicht ermittelt werden. Während die SBFV-Spielordnung vorsieht, dass alle Meister von der Verbandsliga bis zu den Kreisligen C aufsteigen, bedeutet eine Platzierung, die zur Teilnahme an Relegations- oder Aufstiegsspielen berechtigt, nur eine Aufstiegschance. Ob aus dieser Aufstiegschance ein Aufstiegsrecht erwächst, kann sportlich nicht ermittelt werden. Zudem ist auch nicht ersichtlich, wie anhand anderer sportlicher Kriterien einem von mehreren Vereinen daraus resultierend ein Aufstiegsrecht zugesprochen werden könnte.

Absteiger sollen nicht ermittelt werden, dies vor dem Hintergrund, dass ein Abstieg nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich in der Regel schwerer wiegt als ein Nichtaufstieg und daher nicht auf Grundlage einer Quotienten-Regelung erfolgen soll. Dies hat zur Folge, dass im darauffolgenden Spieljahr aufgrund der Aufstockung ein verschärfter Abstieg erfolgen muss, was aber vertretbar erscheint.

2) Fortsetzung der Saison 2019/20 über den 30.06.2020 hinaus. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Spielzeit 2019/20 nach einer längeren Pause frühestens ab dem 1. September 2020 fortzusetzen. Dafür spricht, dass Meister, Aufsteiger sowie Absteiger im Rahmen einer vollständigen Spielrunde ermittelt werden. Dagegen spricht aber insbesondere das Risiko, Aufsteiger erst zu einem Zeitpunkt ermitteln zu können, zu dem übergeordnete Spielklassen bereits den Spielbetrieb des Spieljahres 2020/21 wieder begonnen haben. Zudem würde die Saison erst nach der Transferperiode vom 1. Juli bis 31. August 2020 fortgesetzt werden, so dass gravierende Veränderungen der Mannschaftskader und somit deutlich geänderte Wettbewerbsbedingungen zu erwarten sind. Auch im Zusammenhang mit Vertragsverhältnissen bestehen erhebliche rechtliche Bedenken.

12:17Uhr

Gemeinsamer Weg in Baden-Württemberg: Vorschlag durch Verbände, Entscheidung durch Vereine

Nach Abwägung aller relevanten Aspekte ist das Modell „Weiterspielen“ aus Sicht der Verbandsgremien weniger interessengerecht. Daher sprechen sich die Gremien der drei Fußballverbände für die Beendigung der Saison 2019/20 zum 30.06.2020 aus.
Bei allen Überlegungen hat eine zentrale Rolle gespielt, eine landesweit einheitliche Regelung zu finden, was nach den Beratungen der letzten Wochen aus Sicht von SBFV- Präsident Thomas Schmidt nun gelingen kann: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv im Verband, aber auch mit unseren baden-württembergischen Nachbarn ausgetauscht und beraten. Unser Ziel dabei war es immer, eine besonnene Lösung mit Augenmaß zu finden. Mit dem nun erarbeiteten Vorschlag und der gemeinsamen Vorgehensweise im Land ist uns das meiner Meinung nach -unter den gegebenen Umständen- gelungen. Ich bin sehr zufrieden damit und es zeigt uns, dass der Fußball in Baden-Württemberg zusammensteht.“
Nach den Beschlüssen des SBFV-Verbandsvorstandes wird nun ein außerordentlicher Verbandstag im Juni 2020 einberufen, der voraussichtlich virtuell stattfinden wird. Darüber hinaus werden die SBFV-Mitgliedsvereine, die schriftlich, sowie in einer am Abend folgenden Info-Videokonferenz umfassend informiert werden, die Gelegenheit haben, sich zu äußern. Schließlich soll eine endgültige Bestätigung der Beschlussfassung durch die Delegierten des außerordentlichen Verbandstages erfolgen. Im Rahmen dieser Beschlussfassung soll auch die Möglichkeit bestehen, alternativ für eine Saisonfortsetzung ab dem 1. September 2020 zu stimmen.
Vorgesehen ist ein Termin zwischen dem 6. und 27. Juni 2020. Die finale Terminfestlegung ist noch nicht erfolgt, da es hierbei zum einen noch diverse Fristen zu beachten gilt, zum anderen ein gemeinsamer Termin in Baden-Württemberg gefunden werden soll. SBFV- Präsident Thomas Schmidt: „Uns ist bewusst, dass sich viele Vereine eine frühere verbindliche Entscheidung wünschen. Aber es ist uns wichtig, dass die Delegierten eines außerordentlichen Verbandstages durch ihr Votum unsere Haltung bestätigen!“

12:19Uhr
Entscheidung über den Spielmodus 2020/21 erfolgt später. Offenbleiben muss zunächst noch, in welchem Spielmodus die Saison 2020/21 ausgetragen wird. Selbstverständlich bleibt es unser Ziel, die Meisterschaftsrunden in der kommenden Saison im gewohnten Rahmen mit Hin- und Rückspielen unter Zuschauerbeteiligung auszutragen. Daran werden wir alles setzen. Die weiteren Entwicklungen sind aktuell jedoch nicht abschätzbar.

14:01Uhr
Wie bei den "Großen" beginnt auch hier die PK mit Verspätung. :)

14:05Uhr
Es wird gesprochen. Die PK ist auf eine Stunde angesetzt - na dann kann ich ab 15Uhr ja weiter im Garten buddeln. Hopp. Hopp. Hopp.

14:10Uhr
"Wir haben schnell gemerkt, dass es DIE EINE Lösung nicht geben kann. Wir haben alle Möglichkeiten und Szenarien auf Herz und Nieren geprüft, deshalb kommen wir erst heute mit den beiden Lösungsvorschlägen", so Ronny Zimmermann. Er erklärt einige Dinge, u.a. die rechtliche Seite während der Entscheidungsfindung. Alle drei Verbände werden in der Folge einen außerordentlichen Verbandstag durchführen müssen. "Die Einbindung der Clubs und am Ende die Entscheidung der Delegierten der Clubs ist aus unserer Sicht wichtig und richtig. Unsere Satzungen sind halt leider nicht krisentauglich, daher müssen eben auch so banale Dinge wie Fristeneinhaltung bei der Einladung zum Verbandstag eingehalten werden - daher wird das erst im Juni sein". Er stell auch nochmal klar: "Unser Wunsch und Ziel war von Beginn an, dass alle drei Verbände gemeinsam entscheiden, auch natürlich aufgrund der gemeinsamen Spielklassen wie z.B. die Oberliga. Ich bin sehr glücklich, dass wir das gemeinsam geschafft haben und nicht wie andere in Deutschland voneinander abweichen", so der Präsident des Badischen Fußballverbandes.

14:20Uhr
Alle sagen übrigens, wie begeistert sie von der Teilnehmerzahl bei dieser PK sind. Mensch, wer hätte gedacht dass sie dafür jemand interessiert. :)

14:22Uhr
Nun spricht SBFV-Präsident Thomas Schmidt und stellt die Beschlussvorlage vor.

14:26Uhr
Matthias Schöck vom WFV blickt zurück...

14:30Uhr
Nun gehts in die Fragerunde...

Was passiert bei Punktgleichheit nach der Quotientenregelung?
-> "Es zählt die Tordifferenz, danach die mehr erzielten Tore, aber auch wieder in Relation zu den ausgetragenen Spielen."

Was passiert wenn jemand nicht aufsteigen will oder jemand absteigen möchte?
-> "Stand jetzt sieht die Spielordnung vor, dass es sich überträgt bis maximal zum Tabellenvierten falls z.B. die ersten drei nicht wollen."

Was passiert, wenn es zwei direkt Aufsteiger gibt?
-> "Laut Beschlussvorlage würde es dann zwei Aufsteiger geben."

Was passiert mit den Bezirkspokalwettbewerben?
-> "Die bleiben aktuell noch außen vor. Das wird am Ende jeder Bezirk für sich selbst entscheiden. Hier kann man individuelle Lösungen mit den verbliebenen Vereinen ausmachen."

Wie wird abgestimmt bei den Verbandstagen und was passiert wenn die einzelnen drei Verbände nun anders abstimmen?
-> "Es reicht an den Verbandstagen eine einfache Mehrheit. Bzgl. den unterschiedenen Abstimmungsszenarien...Das wäre dann Demokratie, d.h. dann gibts doch keine einheitliche Lösung wenn z.B. Südbaden dafür stimmt und Baden dagegen."

Gibt es Tendenzen bei den Vereinen?
-> "In Baden gibts wohl eine Tendenz von 60% in Richutng Abbruch. Aber entschieden wird am Verbandstag. Jeder ist hin und hergerissen."

Was ist eigentlich diese Quotientenregelung?
-> "Die Quotientenregelung besagt, dass die erreichte Punktzahl durch die ausgetragenen Spiele dividiert wird."

Stimmungsbild in Südbaden?
-> "Wir hatten vor drei Wochen Videokonferenzen und da war die Stimmung noch unterschiedlich. Je näher wir aber zum 30.06. kommen, umso mehr sind für einen Abbruch. Demzufolge haben wir auch keine andere Möglichkeit gesehen, anders zu entscheiden. Aktuell sind wohl 2/3 für den Abbruch."

Haben die Delegierten auf den Verbandstagen auch die Möglichkeit, ein ganz anderes Szenario zu beschließen, etwa Annullierung der kompletten Runde oder Ausdehnung auf zwei Spielzeiten?
-> "Es wurde sich für diese beiden Möglichkeiten ausgesprochen und daher gibt es keine Möglichkeit auf ein weiteres Szenario."

Thema Vereinswechsel: Ändert sich da irgendwas dran?
-> "Wenn die Saison zum 30.06. beendet wird und die neue Spielzeit mit dem 01.07. beginnt, dann ändert sich ja nichts."

Welche juristische Konsequenzen könnten beim Abbruch-Szenario trotz allem drohen?
-> "Es gibt kein Szenario, dass eine 100% rechtliche Sicherheit garantiert. Bei Annulierung wär das Klagerisiko deutlich höher."

14:58Uhr
Pünktlich wird das Ding hier beendet. Fazit: Vieles läuft auf den Saisonabbruch hinaus. Final entschieden wird aber auf dem Verbandstag. Gehen wir aber mal davon aus, dass die Vereine "mit Stil" entscheiden und die Saison abgebrochen wird. Freuen wir uns auf die neue Runde ab hoffentlich September.

Aufrufe: 012.5.2020, 11:57 Uhr
EmrichAutor