2024-05-02T16:12:49.858Z

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Leon Acikel: SC Peckelohs Pechvogel schaut wieder nach vorne

Im August verletzt sich Leon Acikel (22) von Fußball-Westfalenligist SC Peckeloh schwer am Knie. Nach Monaten, die ihn mental sehr mitnahmen, hat er nun ein festes Ziel vor Augen.

Peckeloh. Die Szene aus dem vergangenen August hat Leon Acikel auch Monate später noch genau vor Augen: Auf stumpfem Rasen blieb der Fußballer von Westfalenligist SC Peckeloh ohne Fremdeinwirkung unglücklich hängen. Das anschließende Knacken in seinem rechten Knie nennt der 22-Jährige heute „ohrenbetäubend“. Schmerzen, so sagt Acikel, hatte er zunächst aber kaum. „Das Knie fühlte sich nur etwas taub an“, meint er. In einem Gütersloher Krankenhaus, in das er mit einem Rettungswagen gebracht worden war, stellten dann auch die Mediziner keine schwere Verletzung fest. Eine falsche Diagnose, wie sich später zeigte.

Tage danach holte sich Acikel nämlich eine Zweitmeinung beim Versmolder Orthopäden Dr. Rüdiger Mai ein. Der diagnostizierte einen Kreuzbandriss. „Das war natürlich erst einmal ein Schock“, gibt Acikel zu. Anfang September wurde der junge Mann operiert. Danach folgte eine für ihn „mental sehr schwierige Phase“, wie er sagt.

„Ich wollte zeigen, dass ich in der Westfalenliga mithalten kann“

Erst wenige Wochen vor seiner schweren Verletzung war Acikel vom Bezirksligisten VfB Schloß Holte an die Wöste nach Peckeloh gewechselt. Der Stürmer, der nach eigenen Messungen mehr als 33 km/h schnell laufen kann, wähnte sich in guter Verfassung. In Testspielen hatte er bereits einige Tore erzielt. „Ich hatte mir wirklich viel vorgenommen“, sagt Acikel: „Ich wollte mich beweisen. Ich wollte zeigen, dass ich in der Westfalenliga mithalten kann. Dass ich durch diese Verletzung nun so ausgebremst werde, war schwer für mich zu akzeptieren.“

Mittlerweile schaut der Peckeloher Pechvogel aber wieder nach vorne. Monate der Reha liegen hinter ihm. Erste Erfolge zeichnen sich ab: „Ich kann wieder laufen gehen“, sagt Acikel. Nur manchmal schmerze das operierte Knie noch. Auch am Mannschaftstraining des SC Peckeloh nahm er bereits wieder teil. Während seine Mitspieler in den Einheiten mit Ball arbeiteten, drehte Acikel ein paar Runden um den Platz. Er ist froh, dass er die Zuschauerrolle, die er zuletzt so lange innehatte, nun nach und nach ablegen kann.

Monatelang verfolgte Acikel vom Spielfeldrand hilflos, wie Angreifer Tim Mannek und Co. um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt rangen. „Das war schon schwierig für mich“, räumt er ein. „Ich hätte sehr gerne geholfen“, sagt er.

Den Wechsel nach Peckeloh hat Acikel in keiner Sekunde bereut. „Ich bin sofort super aufgenommen worden“, sagt er: „Es hat sich angefühlt, als wäre ich schon ewig dabei.“ Der Teamspirit und der Zusammenhalt untereinander sei einmalig. Dass seine Mannschaft das erklärte Saisonziel erreichen und am Ende der Serie über dem Strich stehen wird, ist für Acikel deshalb überhaupt keine Frage. „Wir haben die Qualität“, sagt er selbstbewusst. Das hätte vor allem der Sieg über das Spitzenteam aus Gievenbeck gezeigt. „Das ganze Team arbeitet sehr hart dafür, in der Liga zu bleiben“, findet er.

Auch Acikel, der in Augustdorf im Kreis Lippe lebt und im Sommer eine Ausbildung als Fachinformatiker beginnen will, möchte noch seinen Teil dazu beitragen. „Meine Hoffnung ist es, dass ich in dieser Saison noch zu meinem ersten Westfalenliga-Einsatz komme“, sagt er. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, kann Acikel im Moment aber kaum einschätzen. „Ich war noch nie so schwer verletzt. Ich weiß deshalb nicht, wie schnell sich mein Körper komplett regeneriert. Ich weiß nur, dass ich es unbedingt will“, sagt er.

Aufrufe: 014.3.2022, 14:00 Uhr
Dennis Bleck Autor