Lengdorfs sechsbeiniger Joker

FC Lengdorf - Jubelstürme bei den einen, Fassungslosigkeit bei den anderen. Dorfen feiert nach dem 8:0 im Derby sich selbst und sein Geburtstagskind. Lengdorf ist bedient – und zieht jetzt einen sechsbeinigen Joker.

8:0. Das hat gesessen. Der Dorfener Hunger nach Toren, er war am Sonntag im Derby gegen den FC Lengdorf nicht zu stillen. Vor allem an vorderster Front lief es wie gemalt für den TSV. „Das war schon Klasse, wie Maxi Bauer und Ali Bircan im Sturm kombiniert haben. Beide treffen drei Mal, Maxi bereitet auch noch drei Tore vor. Wir hatten einen Tag, an dem alles gepasst hat“, freute sich Markus Listl, Sportlicher Leiter der Isenstädter.

Ein Tag, an dem alles gepasst hat. Das wird sich auch Thomas Hamburger gedacht haben. Er setzte den Schlusspunkt beim Achterpack. Nach 55 Minuten brachte Trainer Michael Kostner den Youngster, der noch in der A-Jugend spielen dürfte. „Er war noch ein bisschen müde, aber das ist doch klar“, erklärt Listl. In der Nacht zuvor hatte der talentierte Blondschopf nämlich noch in seinen 18. Geburtstag reingefeiert. Ein paar Stunden später gab es nächste Fest – auf dem Platz, mit dem ersten Saisontor auf dem Konto. So heil die Welt beim TSV Dorfen ist, so düster sieht sie beim FC Lengdorf aus.

Ein Punkt aus neun Spielen, dazu 32 Gegentore und unzählige Verletzte. Zeit zu handeln. Trainerwechsel? „Nichts da. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Wir wussten vor der Saison, dass es sehr schwierig wird“, erläutert Bernd Eiglsperger, Technischer Leiter. Die Lösung: „Michael Schien, Thomas Weingartner und ich werden wieder angreifen und versuchen, der Mannschaft zu helfen“, sagt Bernd Eiglsperger, defensiver Mittelfeldspieler.

Für Trainer Wojtek Wojciechowski ein Segen. „Wir müssen viele verletzte Spieler ersetzen, die Mannschaft ist jung und unerfahren. Deshalb bin ich sehr froh über diese drei Joker.“ Schien, gerade 32 geworden, führte den FC im vergangenen Jahr noch als Spielertrainer in die Kreisliga und könnte jetzt als Libero Stabilität in die Lengdorfer Hintermannschaft bringen. Weingartner und Eiglsperger wären eine Alternative für die Sechs. „Genau diese Routine und diese Erfahrung brauchen wir“, meint Wojciechowski.

Vor allem für die anstehenden Wochen der Wahrheit. Erst kommen Allershausen und Attaching, dann die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt aus Palzing und Walpertskirchen.