Legende von Energie Cottbus wird 50

Sven Benken sitzt zufrieden in seinem Garten am Cottbuser Stadtrand, bespaßt seinen Hund und bastelt mit seiner Partnerin an ein paar Dekorationen für die heimische Terrasse. Würde man ihn und seine Biografie nicht kennen, würde man kaum erahnen, dass hier einer sitzt, der vor mehr als 20 Jahren an einer der größten Geschichten mitgeschrieben hat, die Cottbus je erlebt hat. Denn mit dem FC Energie hat er im Frühjahr 1997 dafür gesorgt, dass die Stadt erstmals bundesweit wahrgenommen wurde und eine Relevanz auf der Landkarte bekam.

Montag wird Benken 50 Jahre alt. Zwar weiß der Fußball-Pensionär, was er erreicht hat und was die Erfolge mit Energie den Menschen bedeutet haben. Er ist aber niemand, der seine Vergangenheit überhöht, jeden Tag in Foto­archiven kramt, seine Trikotsammlung bestaunt und anderen Menschen seine Karriere wie ein Poesiealbum unter die Nase hält. "Ich stand nie gerne im Mittelpunkt", sagt er und wirkt manchmal sogar selbst überrascht, wenn er seine größten Erfolge Revue passieren lässt. Davon gibt es einige: Während der Aufstieg in die 2. Liga und das Pokalfinale 1997 für viele Energie-Spieler der absolute Höhepunkt waren, war die Saison für Benken erst der Startschuss für eine Karriere, an deren Ende der Gewinn des UI Cups 1998, des DFB-Pokals 1999 sowie 85 Erstliga-Spiele für Werder Bremen und Hansa Rostock stehen sollten.

Alle großen Bundesliga-Torjäger der späten 90er-Jahre hat der Junge aus Brieske als kompromissloser Verteidiger bewacht. Giovane Elber, Claudio Pizarro, Anthony Yeboah. Benken erinnert sich: "Yeboah habe ich in einem Nord-Derby gegen Hamburg abgemeldet und in allen Gazetten die Note 1 bekommen. Das war einmalig." Die härtesten Gegenspieler aber waren WM-Rekordtorschütze Miro Klose und Ulf Kirsten. "Gegen Kirsten habe ich zum ersten Mal mit Senftenberg gespielt als 18-Jähriger. Das vergesse ich nie." Zehn Jahre später traf er den Nationalstürmer in der Bundesliga wieder. "Der war hart im Nehmen. Elber konnte man etwas beeinflussen mit Zweikämpfen. Aber Kirsten ist nie ausgewichen und kam immer wieder."

Wer sein bester Mitspieler war, worauf er noch stolz ist und was er sonst noch so treibt, erfahrt ihr bei den Kollegen der Lausitzer Rundschau.

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