Langendamm überrollt Inter Komata

Der SCB Langendamm hat die Siegesserie von Inter Komata eindrucksvoll beendet und den Kreismeister mit einer 1:6-Klatsche nach Hause geschickt. Dabei sorgten allerdings vor allem die Schiedsrichter für den meisten Gesprächsstoff, die mit teils abenteuerlichen Entscheidungen das Spiel in den Hintergrund stellten.

Ein Spiel zum Vergessen

Das lag allerdings gar nicht mal so sehr an der spielerischen Leistung beider Teams auf dem Platz, ganz im Gegenteil. Es fing eigentlich schon direkt nach dem Anpfiff an: Einen langen Ball von Mahmut Akbas fing Inter-Schlussmann Irfan Boran aus der Luft und wollte diesen wieder ins Spiel bringen - da meldete sich auf einmal der Linienrichter zu Wort und gab dem SCB das Tor (3'). Beide Seiten verstanden nicht so wirklich, was gerade passiert war, aber es ging dann doch mit Anstoß SVI weiter. Die Nienburger suchten sofort im Gegenzug die Offensive und kamen über die rechte Seite vors Tor, jedoch ohne einen Erfolg verbuchen zu können. Der Ausgleich fiel dennoch wenig später - eine Eckballvariante brachte Eyad Houran in den Strafraum, wo Jeger Tero alle Zeit der Welt hatte und frei einköpfte (12'). Wenig später bekam dann wieder der SCB die Chance auf die Führung, denn Dilek Aydin rutschte bei einem Zweikampf im Strafraum in seinen Gegenspieler - den folgerichtigen Elfmeter netzte Philipp Bobek souverän ein (19'). Direkt im Anschluss erhöhte der Gastgeber sogar fast, weil der Schiedsrichter ein Foul gegen Feisal Aljashaam einfach nicht ahndete und den SCB spielen ließ. Der Ex-Langendammer Serdal Celik klärte allerdings stark für den bereits geschlagenen Boran und so blieb es vorerst beim 2:1. In der nächsten strittigen Situation stand ebenfalls wieder der Unparteiische im Fokus, als Akbas sich nach einem Zweikampf umdrehte und Houran in die Beine trat. Das Revanchefoul, welches mindestens eine sehr sehr dunkelgelbe Karte zur Folge hätte haben müssen, wertete Giesen allerdings gar nicht und unterbrach erst, als Houran liegen blieb. Für die Folge gilt das alte Sprichwort: Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Denn in der letzten Aktion vor der Halbzeit legte Felix Müller den Ball vor Keeper Boran in das eigene Netz und sorgte so für den 3:1-Pausenstand aus Sicht der Langendammer (41').

Der zweite Durchgang begann sofort wieder mit einer äußerst strittigen Szene: Spielertrainer Metin Boran dribbelte sich bis zur Grundlinie durch und legte den Ball in den Strafraum ab, von wo aus er problemlos im Kasten untergebracht werden konnte - der Assistent hob allerdings zum großen Unverständnis des Gastes die Fahne und somit wurde das korrekte Tor völlig zu unrecht aberkannt. Bitter - denn im Gegenzug steckte der SCB auf den durchgestarteten Ramon Heidel durch, der das Leder an Irfan vorbei ins Netz legte und somit erneut erhöhte (48'). Inter Komata ließ sich jedoch nicht unterkriegen und startete immer wieder Offensiven, doch mal stand der Pfosten im Weg, mal die Latte und den Rest kratzte der überragende Florian Habbe von der Linie. Dann endlich fiel der Anschlusstreffer doch noch - Feisal schob an Habbe vorbei zum 2:4 ein - denkste. Erneut hatte der Linienrichter etwas dagegen und erneut wurde das Tor zurückgepfiffen, denn der Schiedsrichter müsse ja auf seinen Assistenten hören. Als dieser allerdings zwei Minuten später korrekterweise auf Ecke entschied, überstimmte Giesen ihn einfach und gab Langendamm den Abstoß. Nach weiteren guten bis sehr guten Aktionen machte dann auch der SCB den Deckel drauf, denn Heidel setzte nach einer Parade von Boran nach und besorgte das 5:1 (87'). Den Schlusspunkt setzte Joe Felipe Berg mit einem tollen Freistoß direkt in den Winkel (90'), die gelb-rote Karte im Anschluss gegen Metin Boran war zwar berechtigt, doch sollte man sich auch mal fragen, warum so viel gemeckert wurde.

Damit hat der SCB Langendamm den Spitzenreiter also rechtzeitig vor dem Pokalhalbfinale gegen Uchte von seinem hohen Ross geholt, auch wenn hier der Unparteiische Schützenhilfe geleistet hat. Die schönen Konter des SCB und dessen schnelle Angriffe bleiben natürlich dennoch eine starke Leistung und die Punkte blieben somit auch verdient in der Bergheide.