2024-06-13T13:28:56.339Z

Interview
Tobias Ippendorf coacht den TSV Höpfingen in der zweiten Saison und ist aktuell Fünfter in der Landesliga Odenwald.
Tobias Ippendorf coacht den TSV Höpfingen in der zweiten Saison und ist aktuell Fünfter in der Landesliga Odenwald.

Kurz nachgefragt bei Tobias Ippendorf

Höpfingens Trainer erwartet kampfbetontes Derby gegen Buchen

Das Buchener Derby zwischen dem TSV Frankonia Höpfingen und dem TSV Buchen steht an. Im Vorfeld dazu haben wir mit Höpfingens Trainer Tobias Ippendorf über die angespannte personelle Lage, die Aussicht auf einen erhofften Spitzenplatz und auch seine Erwartungen an das Derby gesprochen.

Herr Ippendorf, nach 15 Spielen seid ihr Fünfter in der Landesliga Odenwald. Da ist noch Luft nach oben vorhanden, oder?

Tobias Ippendorf: Ich bin sehr ehrgeizig und strebe immer die bestmögliche Platzierung an. Für meine persönlichen Ansprüche ist der fünfte Platz zu wenig. Letztendlich muss man aber immer realistisch sein und alles nüchtern betrachten. Wir haben nun zum zweiten Mal hintereinander einen Umbruch in der Mannschaft. In den letzten zwei Jahren haben enorm viele wichtige und qualitativ gute Spieler aufgehört. So gesehen, ist der dritte Platz in der vergangenen Saison und der derzeitige fünfte Platz in Ordnung. Unser Kader ist in dieser Saison zudem sehr klein, manchmal zu klein.

Nehmen wir das Spitzenspiel gegen den SV Königshofen oder das Spiel gegen den SV Nassig als Beispiel: Wir sind mit zwölf einsatzfähigen Feldspielern zu diesen Auswärtsspielen gefahren. Darunter waren zudem angeschlagene Spieler. Das kann man leider nicht in jedem Spiel auffangen. Dennoch erwarte ich von jedem einzelnen Spieler, dass er versucht seine bestmögliche Leistung abzurufen und die Vorgaben zu erfüllen - auch bei schlechten Voraussetzungen. Daran werden wir weiterhin arbeiten und dann können wir vielleicht noch einmal einen Schritt nach Vorne machen, egal wie viele Spieler uns zur Verfügung stehen.

Wäre die Saison auch erfolgreich, wenn ihr nicht einen der ersten beiden Plätze am Ende belegt?

Der zweite Platz würde mich persönlich sehr reizen, da ein eventuelles Relegationsspiel etwas ganz Besonderes ist. Unsere dritte Mannschaft hatte letzte Saison dieses Vergnügen. Es war erstaunlich, wie der ganze Verein diese Jungs unterstützt und gefeiert hat. Es wurde u.a. ein Fanmarsch von Höpfingen nach Bretzingen organisiert. So etwas würde ich sehr gerne selbst erleben und ich würde es vor allem meinen Spielern gönnen. Letztendlich wäre ich aber auch mit einem dritten oder vierten Platz zufrieden, wenn die Entwicklung der Mannschaft stimmt.

Der letzte Spieltag fiel buchstäblich „ins Wasser“. Wie habt ihr das spielfreie Wochenende stattdessen verbracht?

Wir alle bedauern, dass das Spiel gegen Oberwittstadt ausgefallen ist. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl für diese Partie. Die Jungs haben ordentlich trainiert und die gewisse Spannung, die man vor so einem Spiel benötigt, war deutlich zu spüren. Unser Kader - der beste seit Wochen - hat mich zudem äußerst positiv gestimmt. Wir haben am Sonntag gegen 11 Uhr von der Spielabsage erfahren. Die Spieler konnten den Tag völlig frei gestalten und genießen.

Lauda ist der Topfavorit

An der Spitze hat sich der FV Lauda etwas abgesetzt. Ist das bereits eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft, oder glauben Sie, dass der FV noch strauchelt?

Die Niederlage gegen den VfR Gerlachsheim hat wohl jeden gewundert. So etwas passiert aber manchmal. Dies unterstreicht nochmals die letztjährige Leistung und Konstanz des VfR Gommersdorf. Der FV Lauda steht jedenfalls verdient an der Tabellenspitze und hat aus meiner Sicht den besten und breitesten Kader. Es müsste sehr viel passieren, wenn eine andere Mannschaft am Ende der Saison auf dem ersten Tabellenplatz stehen würde.

Was glauben Sie, welche Klubs sich bis zum Ende um die ersten beiden Plätze streiten und warum?

Der FV Lauda wird meiner Meinung nach am Ende der Saison die Meisterschaft feiern. Dahinter erwarte ich die Mannschaften, die auch jetzt im oberen Drittel stehen. Wir werden auf jeden Fall unser bestmögliches versuchen, um in jedem einzelnen Spiel eine gute und erfolgreiche Leistung abzuliefern. Sollte uns dies gelingen, werden wir auch am Ende der Saison im oberen Tabellendrittel zu finden sein.

Am Samstag empfangt ihr den TSV Buchen, der dieses Jahr mitten im Abstiegskampf steckt. Was für eine Partie erwarten Sie gegen den TSV?

Wir alle freuen uns auf das Derby gegen den TSV Buchen. Für unseren Namensvetter ist im Abstiegskampf jeder einzelne Zähler wichtig. Ich erwarte einen kämpferisch stark auftretenden Gegner, der uns das Leben schwer machen möchte. Wir werden uns gut auf diese Begegnung vorbereiten und möchten an unser letztes Spiel - das 5:0 gegen Gerlachsheim - anknüpfen.

Winks Ausfall war eine Hiobsbotschaft für den TSV

Wie sieht die personelle Lage bei euch aus?

Die Verletzung von Rudi Wink (Kreuzbandriss) bei einem Firmenturnier Anfang Juli war eine Hiobsbotschaft. Er fehlt uns auf und außerhalb des Platzes wirklich sehr! Langwierige Verletzungen/Krankheiten haben außerdem Nick Hartmann und Hamid Khazanbeik. Zudem stehen uns seit Ende September studiumsbedingt Leon Sock und Rouven Leiblein nicht mehr zur Verfügung. Julian Hauk wohnt und arbeitet in Mannheim - leider auch des Öfteren am Wochenende. Wir kompensieren diese Ausfälle mit zwei Spielern der A-Jugend (Norman Herkert und Jan Dahlhues) und Spielern der 2. Mannschaft. Allerdings haben unsere 2. und 3. Mannschaft ebenfalls Personalprobleme.

Trotz dieser ganzen Ausfälle verfügen wir meiner Meinung nach aber über viele gute Fußballer. Ich denke, dass fast alle Mannschaften in der Landesliga nie aus dem Vollen schöpfen können. Letztendlich muss man versuchen, das Beste daraus zu machen.

Es dauert nicht mehr lange bis zur Winterpause. Gibt es Überlegungen den Kader zu verstärken?

Der Verein strebt keine Neuzugänge an. Ich hoffe, dass Rudi Wink irgendwann in der Rückrunde wieder einsatzfähig sein wird. Zudem kehren im März Leon Sock und Rouven Leiblein zurück.

Aufrufe: 015.11.2017, 14:30 Uhr
red.Autor