2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Arme hoch, er ist dabei: Alessandro Luzzi (26) ist nun doch im VfB-Trainingslager im türkischen Belek angekommen – nach langer Reise und glücklich. 	fotos: vfb forstinning VFB Forstinning
Die Arme hoch, er ist dabei: Alessandro Luzzi (26) ist nun doch im VfB-Trainingslager im türkischen Belek angekommen – nach langer Reise und glücklich. fotos: vfb forstinning VFB Forstinning

Kuriose Wende: Luzzi darf nach Odysee doch in die Türkei

Endlich türkischen Boden unter den Füßen

Nach ewig langer Odyssee: Alessandro Luzzi vom VFB Forstinning darf mit zweiter Staatsbürgerschaft in die Türkei einreisen.

Forstinning/Belek – „Ich bin jetzt trotzdem hier.“ Mit dieser entspannten Aussage kommentierte der Forstinninger Fußballspieler Alessandro Luzzi die gestrige Schlagzeile der Ebersberger Zeitung: „Einer darf nicht an Bord.“ Seine eigentlich verweigerte Einreise in die Türkei nahm nach einer wahren Odyssee doch noch ein glückliches Ende.

Kurz zur Vorgeschichte: Alesandro Luzzi wäre eigentlich am Mittwoch früh um 7 Uhr zusammen mit dem VfB Forstinning über den Flughafen im Erdinger Moos in Richtung Belek an der türkischen Riviera zum Trainingslager des VfB Forstinning gereist. Doch beim Check-In verweigerten ihm die Mitarbeiter der Fluglinie nach Vorgaben der türkischen Behörden die Einreise aufgrund seines italienischen Passes. „Damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Ich war völlig perplex“, reagierte der Mittelfeldakteur auf die Widrigkeiten wegen der Coronawirren natürlich ebenso böse überrascht wie der restliche VfB-Tross.

Luzzi mit zweiter Staatsbürgerschaft in die Türkei

Doch auf dem Heimweg vom Flughafen setzte der 26-jährige Mittelfeldkicker noch einmal alle behördlichen Hebel in Bewegung, um vielleicht doch noch nach Belek zu gelangen. „Das probier ich einfach mal“, dachte er sich. Als gebürtiger Münchner besitzt der auf dem Spielfeld sehr durchsetzungsstark agierende Athlet neben der italienischen Staatsbürgerschaft (beide Elternteile sind aus Italien) auch die deutsche. Einen einst als Kind ausgestellten deutschen Ausweis ließ Alessandro nach dem Auslaufen nicht erneuern, es bestand auch keine Notwendigkeit diesbezüglich. Bis vorgestern.

Dann ergab ein Anruf in der Gemeinde seines Wohnortes Ottobrunn, dass durchaus die Möglichkeit der Ausstellung eines vorläufigen deutschen Reisepasses besteht. „Dort bin aber erst einmal geschimpft worden,“ kommentierte Alessandro Luzzi im Nachgang schon wieder lachend.

Mit neun Stunden Verspätung ab nach Istanbul

Alles musste dann aber fix gehen, nach der Passausstellung und gleichzeitiger Buchung eines Abendfluges sowie zwischenzeitlichen Arbeitseinsatzes im elterlichen Betrieb – jede Minute muss schließlich genutzt werden – machte sich der italienische Deutsche oder deutsche Italiener um 16 Uhr wieder auf den Weg zum Flughafen. Pünktlich um 18.25 Uhr (oder nach anderer Sichtweise mit neun Stunden Verspätung) startete sein Flieger Richtung Istanbul, ein Direktflug war nicht mehr möglich. Von der türkischen Hauptstadt folgte der Weiterflug nach Antalya um 1.15 Uhr Ortszeit, dort nahm ihn dann ein Mitarbeiter der informierten Reiseagentur auf und verfrachtete ihn in das Teamhotel in Belek – Ankunft: 3 Uhr in der Früh.

„War ein langer Tag.“ Mit dieser mehr als zutreffenden Beschreibung fasste der VfB-Kicker seine Odyssee zusammen. Und er besaß trotzdem noch genügend Motivation, um gleich am Donnerstag bei allen drei Trainingseinheiten vom VfB, beginnend um 7 Uhr, mitzuwirken.

Aufrufe: 06.3.2020, 10:28 Uhr
Ebersberger Zeitung / Christian ScharlAutor