Kuppenheim hinkt den Zielen hinterher

"Wir sind mit dem Ziel in die Runde gegangen, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, attraktiven Fußball spielen und defensiv stabil stehen - Stand jetzt hat das eher nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt habe", so Almir Karamehmedovic, der sportliche Leiter des SV 08 Kuppenheim. Der erfolgreiche Unternehmer war schon immer ein Mann der klaren Worte, weshalb er auch in diesen Tagen nicht um den heißen Brei herumredet. "Ich bin absolut nicht zufrieden mit der ersten Mannschaft. Da waren viele Spiele dabei, die hätten wir einfach gewinnen müssen", so "Kara". Dennoch, auch dafür ist er bekannt, lässt er etwaige Zweifel oder Gerüchte erst gar nicht aufkommen. "Hin und wieder war auch einfach Pech dabei, manchmal hatten wir aber auch Glück. Im Endeffekt fehlen uns 4 oder 5 Punkte, dann würde alles viel besser aussehen. Die Mannschaft und der Trainer wissen, dass sie sich steigern müssen. Druck aufbauen möchte ich an dieser Stelle aber nicht und der Trainer steht auch nicht zur Diskussion", schiebt Karamehmedovic hier einen Riegel vor.
Der Trainer selbst ist "natürlich auch nicht zufrieden" und sieht vor allen Dingen den Trainerwechsel sowie einige Verletzungen als Hauptgrund für die so wenig erreichten Punkte. 26 sind dies an der Zahl, damit steht man auf dem 11.Rang und auf einer Position, die durchaus noch gefährlich werden kann. "Klar, wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die ganz gefährliche Lage rutschen. Wir haben das aber selbst in der Hand und wollen direkt zu Beginn den Abstand vergrößern, damit wir gegen Ende hin keine Unruhe mehr bekommen".
Angespannt ist zu Jahresbeginn die Personalsituation, auch wenn andere Vereine, in Anbetracht der erfolgreichen Reservemannschaft, solche Probleme gerne hätten. In Kuppenheim ist das Anspruchsdenken aber vielleicht ein anderes, weshalb man wohl auch im Winter noch mal aktiv werden wird. "Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werden wir im Offensivbereich noch was machen. Wir zahlen aber keine Ablösesummen und der Spieler muss auch menschlich gut ins Team passen", so der sportliche Leiter. Verzichten muss Trainer Göhring auf die verletzten Spieler Simon Götz, Manuel Bauer, Fabio Borutta und wohl auch längere Zeit auf Emanuele Giardini. "Wir wissen noch nicht genau, wie schlimm die Verletzung von Giardini tatsächlich ist. Wenn wir Glück haben, ist es nur eine Innenbandzerrung. Dennoch wird er zum Start ausfallen", macht Göhring nochmal deutlich.
Nur zu blöd, dass sich nun mit Sven Büchel und Fabian Hammer auch noch zwei Spieler zum 31.12. abgemeldet haben. Gemeinsam mit Götz und Giardini sind das insgesamt also vier Offensivkräfte, die Göhring fehlen werden. Bei Fabian Hammer war die Trennung bereits Ende 2016 durchgesickert und der Verein war darüber auch informiert. Bei Sven Büchel hingegen waren alle Beteiligten überrascht. "Ich habe auch erst am 01.Januar davon erfahren. Es scheint so, als wäre er mit der sportlichen Situation nicht zufrieden gewesen. Das müssen wir so akzeptieren, auch wenn es schade ist. Sven war in fittem Zustand immer ein Kandidat für die erste Elf", so Viktor Göhring. Gewohnt andere Töne schlägt Karamehmedovic an: "Ich war zwar überrascht, aber wenn wir ehrlich sind, tut die Abmeldung von Hammer oder die Verletzung von Giardini mehr weh. Ich mache mir darüber jetzt keine Gedanken mehr, das Thema ist durch. Vielleicht hat der Spieler gemerkt, dass es für die Verbandsliga doch nicht ganz reicht", so "Kara" mit leicht ironischen Unterton. Eine Sperre wird es aber laut Karamehmedovic nicht geben, das habe der damalige sportliche Leiter, Peter Schneider, dem Spieler bei den letztjährigen Gesprächen zugesichert.
Logische Folge der angespannten Personalsituation wird sein, dass der Trainer in der Rückrunde vermehrt selbst zum Einsatz kommen wird, das hat er im Gespräch mit FuPa Baden-Baden bereits angedeutet. Ob er dann direkt von Beginn an agiert, wird man beim Auswärtsspiel in Auggen am 19.Februar sehen.