2024-05-16T14:13:28.083Z

Halle
1987 feiert der Gießener Hallenstadtpokal unter der Regie des 1. SC Sachsenhausen Premiere.	Foto: Archiv
1987 feiert der Gießener Hallenstadtpokal unter der Regie des 1. SC Sachsenhausen Premiere. Foto: Archiv

Kulturgut Gießener Stadtpokal

HALLE: +++ 29. Auflage am Sonntag und Montag in der Osthalle +++ 15 Mannschaften am Start +++ Im Wandel der Zeit +++

Verlinkte Inhalte

GIESSEN (mcs/tig). Bereits zum 29. Mal öffnet am 27. und 28. Dezember die Osthalle für den Gießener Stadtpokal ihre Pforten. Nachdem die Wogen der im Vorfeld von einigen Vereinen geäußerten Kritik geglättet wurden, nehmen immerhin 15 der 19 Stadtvereine am Bauhaus-Pokal teil, der wie im Vorjahr von der TSG Wieseck ausgerichtet wird.

Dass das Sportamt die Austragung der TSG für drei Jahre übertragen hat, ist ein Novum in der langen Geschichte des Turnieres. 1987 kam der 1. SC Sachsenhausen auf die Idee, das Event vom Feld in die Halle zu verlegen. Bis ins Jahr 1996 hinein war dann immer der jeweilige Vorjahressieger für die darauffolgende Ausrichtung zuständig.

Premiere 1987

Ein Jahr später wurde dieser Turnus durchbrochen und von da an der austragende Verein ausgelost, weshalb dem MTV 1846 Gießen diese Ehre 1997 erstmalig zuteil wurde, obwohl das Team bis heute den Stadtpokal nie in die Luft strecken konnte. Dafür überzeugten die Männerturner damals erstmalig mit einem bunten Rahmenprogramm inklusive des Auftritts der Cheerleader ihrer Basketball-Abteilung.

VfB 1900 Rekordsieger

Auflockerungen abseits des Budenzaubers waren ohnehin keine Seltenheit. Zu den Highlights neben dem eigentlichen Wettkampf zählte dabei unter anderem das Einlagespiel zwischen der Frauenmannschaft von Türkspor und den American Footballern der Marburg Mercenaries sowie das des Thekenpersonals von Veranstalter Efes Spor und den Bambinis des VfB 1900 Anfang der 2000er.

Doch nicht nur die Allerkleinsten des VfB machten auf sich aufmerksam. Acht Erfolge konnte der heutige Verbandsligist bereits verbuchen, was den Turnierrekord bedeutet. Satte sechs Siege konnten dabei in den 90er Jahren errungen werden. Gastgeber TSG Wieseck könnte mit der Titelverteidigung in diesem Jahr mit dem VfB gleichziehen. Der Rekord für die meisten Finalteilnahmen hält mit 13 (sechs Siege/sieben Niederlagen) allerdings der TSV Klein-Linden.

Generell waren es zumeist die höherklassigen Teams, die dem Turnier ihren Stempel aufdrücken konnten. Nur die Freie TSG (1990) und der VfB 1900 (2005) konnten sich als A-Ligisten den Cup sichern. Mit Radnik, Schwarz-Weiß und Espanol gelang nur drei B-Ligisten die Finalteilnahme, die allerdings nie von Erfolg gekrönt war. Ganz anders als die Stadtpokal-Geschichte von Ralf Rennert, der den Pott mit drei verschiedenen Vereinen insgesamt viermal gewonnen hat, so häufig wie kein anderer Ballkünstler.

Freie TSG siegt 1990

Aber auch von so mancher Panne blieb der Stadtpokal in seiner langen Geschichte nicht verschont. Besonders das Jahr 2008 hielt gleich zwei Kuriositäten bereit. Erst löste während des letzten Gruppenspiels der Wasserdampf in den Duschen einen Feueralarm aus, dann schlug im kleinen Finale der Pannenteufel erneut zu. Kurz vor dem Neun-Meter-Schießen zwischen Wieseck und dem ASV wurde es wegen eines Stromausfalls zappenduster und die Osthalle lag für mehrere Minuten im Dunkeln.

Kuriositäten

Die Gastgeber aus Wieseck drücken die Daumen, dass sie in diesem Jahr von ähnlichen Unbilden verschont bleiben. Stattdessen erhofft sich nicht nur der Veranstalter an den beiden Tagen in der Osthalle wieder tolle Kabinettstückchen, zahlreiche Tore und vielleicht auch wieder den einen oder anderen Rekord.



Aufrufe: 024.12.2015, 08:50 Uhr
Tim Georg/Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor