2024-04-30T13:48:59.170Z

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In seiner bislang letzten Station war Thomas Schwarz (rechts) Co-Trainer von Dimitri Mayer bei Hassia Bingen.	Foto: Mario Luge
In seiner bislang letzten Station war Thomas Schwarz (rechts) Co-Trainer von Dimitri Mayer bei Hassia Bingen. Foto: Mario Luge

Krick geht, Schwarz kommt

Sofortiger Wechsel auf der Trainerbank von Eintracht Kreuznach +++ Ehemaliger Hassia-Assistenzcoach übernimmt

BAD KREUZNACH. Die SG Eintracht ist immer wieder gut für Überraschungen. Beweis gefällig? Thomas Schwarz wird Trainer der ersten Bad Kreuznacher Fußball-Mannschaft in der Verbandsliga Südwest. Ab sofort. Was zunächst anmutet wie ein April-Scherz im Brutkasten, ist Resultat einer vereinsinternen Entwicklung rund um den Jahreswechsel. Wenn andere Geschenke bunt umwickeln, schnürt die SGE eben ihre eigenen Überraschungspakete.

Immer für eine Überraschung gut

Von wegen Winterpause: Da hatte Patrick Krick vor Wochen angekündigt, nach der laufenden Runde sein Amt als SGE-Cheftrainer niederzulegen. Die Entscheidungsträger beim abstiegsgefährdeten Traditionsverein von der Nahe hätten eigentlich davon ausgehen können, noch einige Monate Zeit zu haben, um einen Nachfolger zu finden und die Übergabe in aller Ruhe einzuläuten. Aber bei der Eintracht geht es eben auch anders. Auch mal unerwartet. Unorthodox. Fakt ist: Patrick Krick und sein Co-Trainer Pascal Berg hören sofort auf, Schwarz übernimmt. Rumms.

Kein Unbekannter in der Region

Patrick Krick hatte sich den Schritt, bereits jetzt aufzuhören, über die Feiertage überlegt. „Eigentlich aus dem Bauch heraus. Ich glaube, es ist die richtige Entscheidung“, sagt er und fügt mit einem Schmunzeln an: „Was ich jetzt mit der ganzen Zeit machen soll, weiß ich gar nicht.“ Die folgenden, einvernehmlichen Gespräche mit dem Vorstand und die Tatsache, dass geeignete Nachfolge-Kandidaten auf dem Markt sind, festigten den Entschluss.

Am Sonntagnachmittag wurde die SGE-Mannschaft informiert. Mit Thomas Schwarz kommt ein junger Trainer ins Moebusstadion. Noch zu Saisonbeginn hatte der 30-Jährige, zuvor Spielertrainer beim rheinhessischen B-Ligisten SG Spiesheim, beim Oberligisten Hassia Bingen als Co-Trainer unter Dimitri Mayer, seineszeichens ehemaliger Eintracht-Trainer, angeheuert. Die Zusammenarbeit dauerte allerdings nicht einmal drei Monate.

Das Hassia-Schiff hatte seinerzeit sportlich kräftig Schlagseite, dazu rumorte es intern. Es musste sich etwas ändern, es erwischte den Co-Trainer. „Auf eigenen Wunsch“, so die offizielle Lesart im September. Schwarz‘ Abschied in der Hassia-Kabine war die – wie er damals betont, „schwerste Runde, die ich jemals gehen musste“.

Viel leichter dürften allerdings die nun anstehenden Runden mit seinem neuen Verein nicht werden. Die Eintracht schwebt als Drittletzter in der Verbandsliga in akuter Abstiegsgefahr. „Aber er hat ein überzeugendes Konzept vorgelegt. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Mann ist“, sagt SGE-Teammanager Marc Killat. Die Zusammenarbeit mit Schwarz wie auch mit seinem Co-Trainer Björn Schrinner (zuletzt bei Hassia Bingens B2) ist zunächst für anderthalb Jahre geplant. Und zwei Wochen vor Trainingsauftakt scheint auch noch ausreichend Zeit für die Vorbereitung.

Rund ein Dutzend Kandidaten abgearbeitet

Die kurzfristige Entscheidung des Trainerwechsels hatte eifrige Betriebsamkeit im Moebusstadion zur Folge. Immerhin steht ein Halbjahr im Zeichen des Abstiegskampfes bevor. Seit Tagen waren Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt worden. Eine Liste von etwa einem Dutzend Kandidaten wurde abgearbeitet. Was nicht ganz einfach war. Eine nahe liegende Lösung über einen Spielertrainer mit blau-weißer Vergangenheit kam nicht in Frage, andere Interessenten wären erst im Sommer gekommen oder fanden nicht die Zustimmung des gesamten Vorstandes.

Warum also nicht Schwarz, der unverbraucht und ambitioniert ist? „Er ist vielleicht noch nicht der ganz große Name im Geschäft, aber wir haben kein Problem damit, einem jungen Trainer eine Chance zu geben“, sagt der Sportliche Leiter der Bad Kreuznacher, Oliver Holste. Und schließlich ist die Eintracht eben immer für Überraschungen gut. Quod erat demonstrandum – was zu beweisen war.



NEUZUGANG

Eintracht Kreuznach leiht in der Winterpause Bertin Gelenbevi von Hassia Bingen aus. Beim Oberligisten war der 19-Jährige nur auf drei Kurzeinsätze gekommen, in Bad Kreuznach soll der Mittelfeldspieler, der im älteren Jugendbereich beim SV Gonsenheim spielte, wieder mehr Einsatzzeit sammeln.

Aufrufe: 05.1.2020, 08:00 Uhr
Mario LugeAutor