2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
Der FC Augsfeld zieht seine Mannschaft aus der Landesliga zurück. F: Zink
Der FC Augsfeld zieht seine Mannschaft aus der Landesliga zurück. F: Zink

Kreuzer: "Das muss jeder selbst entscheiden"

Heimische Landesligisten diskutieren über den Rückzug des FC Augsfeld

Der Rückzug des FC Augsfeld wird auch in Fußball-Mittelfranken diskutiert. Die NZ hat sich bei heimischen Vereinen über dieses Thema und die Landesliga im Allgemeinen umgehört.
Harald Riegler, Abteilungsleiter SpVgg Ansbach (3., LL Nordwest):

„Der Rückzug kam für mich überra­schend. Aber wir reden hier von der sechsten Liga und da fährt man teil­weise einfach 200 Kilometer. Dass ein kleiner Verein wie Augsfeld das nicht stemmen kann, ist für mich nachvoll­ziehbar. Wir sind natürlich ,hocher­freut‘. Jetzt wurden uns sechs Punkte abgezogen und mit acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer Abts­wind wird es schwer, noch mal ganz oben anzugreifen.“

Rudi Hirschmann, Vorsitzender FSV Stadeln (4., LL Nordost):

„Die Situation in Augsfeld kenne ich nicht genau. Grundsätzlich muss jeder Ver­ein selbst schauen, was für ihn mach­bar ist. Aber das ist heute nicht mehr so einfach. Man braucht eine entspre­chende Mannschaft, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb, Leute die sich engagieren. Es sind teil­weise ganz schöne Entfernungen in der Landesliga, da bringen die Gegner kaum Zuschauer mit. Daheim haben wir noch viele Fans, auswärts fahren aber immer weniger mit, da ist ja auch manchmal der ganze Tag kaputt. Und warum Schiedsrichter aus dem Allgäu oder vom Starnberger See nach Sta­deln kommen müssen, weiß ich nicht. Ich fand die BOL attraktiver, aber wir kommen zurecht.“

Manfred Kreuzer, Vorsitzender SC Feucht (13., LL Mitte):

„Ich finde den Augsfelder Rückzug merkwürdig. Aber er ist wahrscheinlich der Tatsa­che geschuldet, dass durch die Spiel­klassenreform Mannschaften in die Landesliga gekommen sind, die erst hinterher erkannt haben, dass es nicht einfach ist, da zu spielen. Sportlich und finanziell ist das mehr Aufwand, das muss jedem klar sein. Und wenn ich auf Landesebene spiele, muss ich damit leben, dass ich zu Auswärtsspie­len einen Bus brauche. Für uns ist die Landesliga o.k., wir haben uns dem Leistungsbereich verschrieben. Wir wollen aber in die Nordost-Staffel wechseln, da es gegen die Vereine aus dem Raum Nürnberg/Fürth möglich ist, Freitagabend zu spielen. Letztlich muss jeder Verein für sich selbst ent­scheiden, ob er in der Landesliga spie­len will und kann. Wenn ja, dann soll aber keiner hinterher jammern.

Edmund Knauer, Vorsitzender SV Buckenhofen (17., LL Nordost):

„Man­che Vereine müssen sich finanziell zurücknehmen, ansonsten wird es noch den ein oder anderen treffen. Ins­gesamt könnten wir mehr Zuschauer haben, da spielt aber auch der Fußball im Fernsehen eine Rolle. Und die Ver­eine müssen sich verstärkt um dieses Thema kümmern. Wir versuchen die Jugend mehr mit einzubinden, damit sie ihre Ideen einbringt und die Bin­dung an den Verein wächst. Man muss die Verantwortung auch auf mehrere Schultern verteilen, die Freiwilligen werden immer weniger. Die neue Lan­desliga ist zwar nicht mehr so attrak­tiv wie die alte, aber wir fühlen uns trotzdem wohl. Mit unseren zur Verfü­gung stehenden Mitteln, also größten­teils mit eigenen Spielern, wollen wir gerne drin bleiben.“

Aufrufe: 03.2.2014, 15:57 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor