2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Amöneburg/Kostheim 12 sucht einen neuen Trainer.
Die SG Amöneburg/Kostheim 12 sucht einen neuen Trainer. – Foto: Michael Stielow

Kreisoberliga-Paukenschlag: Gert Kramp geht von Bord

Trainer der SG Amöneburg/Kostheim 12 nach dem 3:6 in Frauenstein zurückgetreten

Wiesbaden. Paukenschlag beim Fußball-Kreisoberligisten SG Amöneburg/Kostheim 12: Gert Kramp ist nach der 3:6-Niederlage beim SV Frauenstein – die SG hatte zur Pause 3:0 geführt – als Coach zurückgetreten.

Unterschiedliche Auffassungen mit dem großen Mitarbeiter-Stab

„Das war nach der Pause ein sportlicher Offenbarungseid“, sagt Kramp mit Blick auf die Partie in Frauenstein, die für ihn zum finalen Auslöser wurde. Doch aus Sicht des 55-Jährigen, der die SG in der vergangenen Runde aus prekärer Lage noch auf Rang acht gehievt hatte, passt es im Gesamtkonstrukt nicht. Er erläutert: „Es hat sich in der Spielgemeinschaft mit Amöneburg und Kostheim 12 sowie den im Sommer hinzugekommenen Spielern und Verantwortlichen aus Hochheim im Umfeld ein Mitarbeiter-Stab von zehn Personen gebildet. Da gibt es unterschiedliche Auffassungen und man liegt nicht auf einer Wellenlänge. Eine gesunde Streitkultur kann ja fruchtbar sein, aber so ging es nicht mehr.“

„Bin Trainer und keine Marionette“

Die Basis für eine weitere Zusammenarbeit sei nicht mehr gewährleistet gewesen. Kramp ergänzt: „Ich bin seit fast 30 Jahren Trainer, habe viel erlebt und bin sicher keine Marionette. Das kann ich sportlich und menschlich einfach nicht mehr verantworten. Ich muss in einem Umfeld arbeiten, in dem Ruhe herrscht und dem Trainer Vertrauen geschenkt wird. Jetzt sind sieben Spiele absolviert, da hat der Verein noch genügend Zeit, wieder für stabile Verhältnisse zu sorgen.“

„Es hat sonntags nicht über 90 Minuten gereicht“

Darüber hinaus vermisste Kramp eine realistische Einschätzung der sportlichen Möglichkeiten: „Ich habe den Fußball nicht erfunden. Doch man muss die Qualität des Teams richtig einschätzen. Es geht nicht um Taktik und irgendwelche Ketten – vielmehr müssen Einstellung und Fitness stimmen. Es war aber zuletzt so, dass es sonntags nicht über 90 Minuten gereicht hat“, sagt der Coach in der Hoffnung, dass die Mannschaft unter anderer Regie wieder Kompaktheit erlangt. Er sei offen für eine neue Herausforderung, auch eine durchaus schwierige, doch nur unter der Prämisse, dass er in Ruhe arbeiten könne: „Zum Aufhören bin ich noch viel zu fußballverrückt.“

Co-Trainer Enes Crnovrsanin leitet zunächst die Einheiten

Marcus Stotz, Vorsitzender der Sportvereinigung Amöneburg, bedauert Kramps Entscheidung. „Ich hätte gerne mit ihm weitergemacht“, sagt er auch im Rückblick auf die erfolgreiche Amöneburger Ära des nun bei der Spielgemeinschaft von Bord gegangenen Coachs. Co-Trainer Enes Crnovrsanin werde nun zunächst die Trainingsleitung übernehmen. Am Mittwoch werde man über das weitere Vorgehen beraten“, kündigt Stotz an.

Aufrufe: 09.9.2019, 12:09 Uhr
Stephan NeumannAutor