2024-04-30T08:05:46.171Z

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Der Jugendfußball steht vor schweren Zeiten.
Der Jugendfußball steht vor schweren Zeiten. – Foto: Gronau (Archiv)
Im Jugendbereich soll zumindest eine der beiden geplanten Saisonhälften für die Saison 2020/21 beendet werden. Dafür wird die Spielzeit 2 ersatzlos gestrichen.

Landkreis -– Ein schwieriges Jahr liegt auch hinter allen Nachwuchs-Fußballern in der Region. Aufgrund der Corona-Einschränkungen und des Lockdowns konnten die jugendlichen Kicker kaum Spiele absolvieren. Und die Aussichten für dieses Jahr seien auch nicht besonders rosig, wie Joachim Fuchs, Jugendleiter für den Bezirk Oberbayern, einräumt. „Keiner von uns weiß, ob wir tatsächlich im März oder April überhaupt schon wieder spielen dürfen. Das aktuelle Infektionsgeschehen und die Beschlüsse der Staatsregierung lassen darauf schließen, dass das nicht der Fall sein wird“, berichtete der Weilheimer in einem Schreiben an die Vereine.

Spielzeit 2 wird ersatzlos gestrichen

Aufgrund dieser Unwägbarkeiten beschloss der Verbands-Jugendausschuss in Abstimmung mit den Bezirksjugendleitern bereits im Dezember, dass im Nachwuchsbereich die „Spielzeit 1“, die von Juli bis November 2020 terminiert war – heuer zu Ende gespielt wird. Die „Spielzeit 2“, die für die Zeit von März bis Juni 2021 angesetzt war, wird ersatzlos gestrichen. „Diese Vorgehensweise wurde im Zusammenspiel mit den Vereinen erarbeitet und beschlossen. Ganz bewusst, um sicherzustellen, dass zumindest eine Spielzeit der Saison 2020/21 auf alle Fälle zu Ende gespielt werden kann“, so Fuchs weiter. Durch diese Entscheidung bestehe für die Vereine mehr Planungssicherheit für das Jahr 2021. Für alle Mannschaften, die keine oder nur wenige offene Partien vor sich haben, soll es alternative Spielrunden für das kommende Frühjahr geben. Im Gegensatz zum Ligapokal bei den Erwachsenen erhalten die Sieger aber kein zusätzliches Aufstiegsrecht. Die Planungen der Spielleiter für diese Runden laufen bereits.

Die einzige Ausnahme in den Planungen des Verbands stellen die F-J(U 9) und die E-Junioren (U 11) dar. Die Ligen in diesen Altersstufen werden abgebrochen und neu angesetzt. Für das eben erst begonnene Jahr ist Fuchs durchaus zuversichtlich, dass der Betrieb wieder einigermaßen normal ablaufen kann. „Wir befinden uns in einer Situation, die wir alle so noch nicht einmal im Ansatz schon mal so erlebt haben. Trotzdem versuchen wir alle unser Bestes, um den Kindern und Jugendlichen möglichst schnell wieder das Trainieren und das Spielen zu ermöglichen“, so der Bezirks-Jugendleiter, der auch auf die im vergangenen Sommer neu eingeführten Meldeligen einging.

Vereine sollen sich selbst nach Stärke einteilen

Diese ermöglichen es den Vereinen, ihre Teams nach Stärke in eine Liga von der Gruppe bis hin zur Kreisliga selbst einzuteilen. So soll vermieden werden, dass schwächere Jahrgänge, die auf starke Jahrgänge folgen, in den höheren Ligen untergehen und so vielleicht die Lust am Fußball verlieren. Aber auch stärkere Jahrgänge haben so die Möglichkeit, in der nächsten Altersklasse auf ähnlich starke Gegner zu treffen, um so mehr gefordert zu werden. „Ich bin mir sicher, die meisten von uns wollen weg von den 15:0- oder 1:17-Ergebnissen, die weder dem Sieger noch dem Verlierer weiterhelfen. Deshalb soll mit diesen Meldeligen die sportliche Entwicklung und der Spaß am Spiel in den Vordergrund rücken und nicht das reine Erfolgsdenken“, führte Fuchs aus.

Die Resonanz bei den Vereinen bezüglich dieser Neuerung war laut Fuchs sehr gut. „Ich habe sehr viel positives Feedback bekommen“, berichtete der Bezirksjugendleiter, der von der in aller Regel zutreffenden Einschätzung der jeweiligen Spielstärke durch die Vereine für die Meldeligen auch angetan war. „Sie lagen in der Masse richtig“, so Fuchs, der bei den Klubs auch durchaus die Bereitschaft erkannt hat, sich neuen Ideen zu öffnen. „Früher herrschte eher die Meinung, auf Altbewährtes zu setzen, aber vielleicht liegt es auch an Corona, dass man jetzt bereit ist, umzudenken“, schloss Fuchs, der sich mit den Vereinen zu dem Thema im Frühjahr erneut austauschen will.

(Roland Halmel)

Aufrufe: 03.2.2021, 10:04 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Roland HalmelAutor