Kräfteverschleiß macht sich bemerkbar

Erst am Freitag um 22.55 Uhr kamen die Mannschaft und der Trainerstab in München aus Side zurück, keine 43 Stunden später stand bereits gegen die Bad Kötztinger die nächste Überprüfung der Form auf dem Programm. Es war das dritte Spiel binnen sieben Tagen, das die Elf um Coach Timo Rost zu bestreiten hatte. Weshalb es auch nicht verwunderte, dass vor allem gegen Ende der Partie der Kräfteverschleiß doch deutlich wurde. „Wir wollten nochmals was testen und das haben wir. Daher ist das Ergebnis für uns kein Beinbruch. Entscheidend ist, dass wir am ersten Spieltag bereit sind“, sagte nach dem Schlusspfiff Sportlicher Leiter Bernd Scheibel.

Gegen den Süd-Bayernligisten sollte das im Trainingslager Erarbeitete weiter in der Spielpraxis eingeübt werden, was durchaus gelang. Allerdings musste Ambergs Trainer Timo Rost vor der Partie in Ruhmannsfelden kurzfristig personell kräftig improvisieren. Nicht weniger als vier Leistungsträger hatte er zu ersetzen. Denn Sven Seitz, Kai Hempel, Marco Wiedmann und Christian Knorr fehlten grippebedingt. So wählte der FCA-Coach – zumindest vom Papier her – eine ungemein offensiv ausgerichtete Startelf, in der mit Sebastian Hauck, Michael Dietl, Benjamin Werner und Tobias Wiesner vier nominelle Stürmer standen.

So mussten die Vilsstädter auch notgedrungen wie von Scheibel angekündigt „das eine oder andere ausprobieren“ und gaben erneut allen fitten Spielern die nötige Wettkampfpraxis. Der Bayernliga-Neuling aus Bad Kötzting war dabei, wie erwartet, in dieser Testpartie ein willkommener und sehr guter Gegner, der dem Tabellenzweiten der Nord-Gruppe alles abverlangte. FC-Coach Peter Gallmeier brachte gegen die Gelb-Schwarzen von Beginn an alle seine tschechischen Neuzugänge Libor Tafat, Michal Ruzicka und Jakub Hamernik, die in der Winterpause verpflichtet worden waren.

Nach dem 0:1 vom Samstag gegen den Landesligisten SpVgg Ruhmannsfelden forderte Gallmeier gegen den FC Amberg eine deutliche Leistungssteigerung. „Ich hoffe, wir ziehen daraus die Lehren und zeigen künftig wieder ein anderes Gesicht. Jeder hat gesehen, dass es so nicht geht“, so der FC-Trainer nach dem Schlusspfiff einer Partie, in der dessen Elf Vieles schuldig geblieben war.

Das blieb sie gegen die Gelb-Schwarzen allerdings nicht. In der ersten Halbzeit entwickelte sich so ein offenes Spiel, das von der Taktik geprägt war. Keine der beiden Mannschaften hatte jedoch wirklich nennenswerte Möglichkeiten. Erst in den zweiten 45 Minuten suchten die Teams etwas entschlossener den Weg nach vorne, wobei Ambergs Wiesner in der 62. Minute das 1:0 auf dem Fuß hatte. Doch FC-Schlussmann Stefan Riederer entschärfte den Schuss aus sieben Meter sicher.

Der FCA marschierte in dieser Phase munter nach vorne und vor allem Andreas Graml sorgte mit seinen Flankenläufen auf der rechten Seite für Gefahr. Allerdings fanden seine Hereingaben in der Mitte nicht die gewünschten Abnehmer. Und nachdem der FCA in der Defensive geordnet stand, musste eine Standardsituation her, die das 1:0 für Bad Kötzting besorgte. Nach einem Eckball stieg Matthias Niedermeier am höchsten und nickte aus elf Metern zur Führung ein (77.). Die Rost-Elf setzte nun alles auf eine Karte und lief in einen Konter: Filip Trantina spitzelte bei diesem das Leder am eingewechselten FCA-Torhüter Stefan Schober vorbei in die Maschen (82.) zum 2:0-Endstand.

1. FC Bad Kötzting – FC Amberg 2:0 (0:0)

FC Amberg: Götz (46. Schober) – Gorgiev (78. Hock), Jobst (46. Ceesay), Plänitz, Graml – Schwarzfischer (46. Karzmarczyk), Lincke, Hauck, Dietl – Werner, Wiesner (70. Seifert).

Tore: 1:0 Niedermeier (77.), 2:0 Trantina (82.).

Zuschauer: 60.

Schiedsrichter: Franziska Wildfeuer (Ruhmannsfelden).