2024-05-08T14:46:11.570Z

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Wollen künftig Tore in der Landesliga bejubeln: Die Frauen von Falke Bergrath. Sabrina Bemmelen (kleines Bild) steigt REGIONALLIGAWEST mit Eintracht Kornelimünster in die Mittelrheinliga auf.
Wollen künftig Tore in der Landesliga bejubeln: Die Frauen von Falke Bergrath. Sabrina Bemmelen (kleines Bild) steigt REGIONALLIGAWEST mit Eintracht Kornelimünster in die Mittelrheinliga auf. – Foto: KURT BAUER UND FUPA/ANDRE PETERS
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„Können die anderen Teams ärgern“

Kornelimünsters Frauen spielen künftig in der Mittelrheinliga, Bergrath steigt in die Landesliga auf

„Ich habe die Spielerinnen immer gefragt, ob sie mitziehen würden, wenn wir den Aufstieg schaffen. Manchen war das zu viel, aber diesmal haben 18 von 20 Spielerinnen gleich gesagt, dass sie mit dabei sind.“ Damit hat Sabrina Bemmelen gleich ihren Kader zusammen, wenn die Frauen von Eintracht Kornelimünster in der nächsten Saison das Abenteuer Fußball-Mittelrheinliga angehen werden.

Nur eins der zehn Spiele – 2:3 gegen Verfolger Vorwärts Köln II – hatte Kornelimünster verloren. Nicht zuletzt dank ihrer starken Keeperin – Sabrina Bemmelen. Da sich ihre Stammtorhüterin zu Saisonbeginn verletzt hatte und kein Ersatz da war, hatte sich die Trainerin selbst die Handschuhe überstreifen müssen. Mit Erfolg, auch im Tor machte die frühere Bundesliga- und Zweitliga-Spielerin der SGS Essen und später von Alemannia Aachen – da allerdings im Sturm – eine gute Figur. „Ich denke, wir haben den Aufstieg verdient, ich bin der Überzeugung, dass wir es auch geschafft hätten.“ Die Eintracht-Mädels hatten fünf Punkte Vorsprung vor Köln und acht vor dem VfR Unterbruch.

In der Rückrunde war Kornelimünster vor dem Corona-Abbruch nicht mehr zum Zuge gekommen. Inzwischen trainieren sie wieder. „Zwei Mal pro Woche ganz locker auf Wunsch der Spielerinnen und absolut auf freiwilliger Basis“, erläutert Bemmelen, die Mitte Juli offiziell zur Vorbereitung bitten wird – vorausgesetzt, dass die Saison wie angedacht in der ersten September-Woche starten kann. 18 Spielerinnen sind an Bord, „zwei, drei erfahrene Verstärkungen wären sicher nicht schlecht. Aber wir setzten uns nicht unter Druck, mit den 18 können wir starten und dann in der Winterpause immer noch sehen, was fehlt“, so die 34-Jährige. „Wir haben einen guten Kader, ich denke, wir können die anderen Teams ärgern.“ Die neue Liga kann Bemmelen noch nicht ganz einschätzen: „Aber wenn wir wieder unsere Heimstärke in die Waagschale werfen, werden wir punkten. Dann sind wir eine Herausforderung für die anderen Teams.“

Falke Bergrath kehrt zurück

„Wir hätten den Aufstieg lieber auf dem Rasen gefeiert, das hätte mehr Emotionen bedeutet“, freut sich Hans-Josef Ohrem trotzdem. Nach dem Abstieg in der Saison 2016/17 gelang den Bezirksliga-Frauen von Falke Bergrath der Sprung zurück in die Fußball-Landesliga. „Wir hatten natürlich erwartet, dass die Entscheidung beim Verbandstag so ausfallen wird, aber wir haben am Sonntag – mit den nötigen Abstand – dann doch mal angestoßen.“

Die Bergrather Frauen sind wieder im Training seit es erlaubt ist und der Club ein Hygienekonzept erarbeitet hatte. „Bis zum 1. Juli treffen wir uns noch, dann sind zweieinhalb Wochen Pause, in denen es nur Einzeltraining geben wird, dann starten wir die Vorbereitung“, verrät Ohrem. Sein Kader bleibt größtenteils zusammen, nur punktuell wird es einige Neuzugänge geben. Mit nur einem Remis war man souverän bis zum Abbruch durch die Saison marschiert. Der große Pechvogel der Bezirksliga sind die Sportfreunde Hörn, deren zweite Mannschaft in der Staffel 3 hinter Bergrath und deren erste Mannschaft in der Staffel 2 hinter RW Merl jeweils Zweiter wurde.

Für Ohrem war es die erste Saison im Frauenfußball. „Frauen sind anders“, sagt er und lacht, denn ursprünglich hatte er sich darauf nicht einlassen wollen. Doch er hat sich überzeugen lassen. „Motivation, Einsatzbereitschaft und Disziplin sind deutlich höher als bei Männern. Und die Frauen sind wissbegieriger, saugen viel auf. Daher muss ich mich auch als Trainer viel mehr hinterfragen.“

Aufrufe: 030.6.2020, 09:30 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor