2024-06-17T07:46:28.129Z

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Der Bayern-Coach im Training: Das kleine Wörtchen hat Flick angefixt. MIS / Bernd Feil/M.i.S.
Der Bayern-Coach im Training: Das kleine Wörtchen hat Flick angefixt. MIS / Bernd Feil/M.i.S.

Kommentar: Hansi Flick hat sich in Position gebracht

Zukunft des Bayern-Trainers

„Mindestens“ bis Sommer, hieß es offiziell vom FC Bayern über Hansi Flick. Eins ist sicher: Der Bayern-Coach wird nicht mehr zurück ins zweite Glied rücken, meint Sportredakteurin Hanna Raif.

München - Äußerlich wird man keine Veränderung feststellen, wenn Hansi, Entschuldigung, seit Neuestem ja Hans-Dieter Flick am Sonntagnachmittag den Rasen im Berliner Olympiastadion betritt. Der Bayern-Trainer wird eine Jacke mit Club-Emblem tragen, Jeans und weiße Turnschuhe, dazu ein Lächeln auf den Lippen und ein paar nette Worte für seinen alten Bekannten Jürgen Klinsmann. Sympathisch, nett, so kennt man ihn. Und trotzdem ist zum Start der Rückrunde in der Welt des FC Bayern nicht mehr alles so wie vor dem Jahreswechsel.

Flick verschaffte den Bayern-Chefs die nötige Ruhe

Damals, vor allem Anfang November, als Flick als Interims-Blitz-Lösung nach der Entlassung von Niko Kovac tatsächlich noch „von Spiel zu Spiel“ dachte, stand ein Mann an der Linie, dem man von Bayern-Seite einfach dankbar war. Für seine Ansprache an die Mannschaft, seinen Optimismus, natürlich auch seine Expertise. Flick verschaffte den Chefs die nötige Ruhe, die Lage zu sondieren, die Fühler auszustrecken, sich zu beraten. Spätestens ab dem Moment aber, in dem der 54-Jährige bis zum Sommer im Amt bestätigt wurde, hat er sich dazu entschlossen, den Job auszuführen wie ein echter Chef. Wie einer, der weitsichtig plant und das große Ganze im Blick hat. „Mindestens“ bis Sommer, hieß es ja offiziell. Das kleine Wörtchen hat Flick angefixt.

Flick spricht, wann immer er das Bedürfnis hat

Dass dieser Mann irgendwann zurück ins zweite Glied rückt, ist so gut wie ausgeschlossen. Und es ist auch kein Zufall, dass Flick die vergangenen Wochen genutzt hat, um sich intern wie extern in Stellung zu bringen. Gespräche mit Medienvertretern zettelte er stets eigenmächtig an, er sprach, wann immer er das Bedürfnis hatte, etwas loszuwerden. Auch die wichtigste Botschaft verkündete er nicht nur Sportdirektor Hasan Salihamidzic jeden Tag aufs Neue, sondern im richtigen Moment öffentlichkeitswirksam. Vor dem Start in das für die Bayern so ungewöhnliche Fußballjahr – Stichwort: Meisterkampf – hat er sich in beste Position gebracht.

Gelingt es dem Rekordmeister, die Saisonziele zu erreichen, hat Flick trotz des dünn besetzten Kaders gute Arbeit geleistet. Gelingt es ihm nicht, kann der Coach auf seine frühzeitigen Warnungen verweisen. Anders als Salihamidzic, der den eigenmächtig zusammengestellten Kader vehement verteidigt und seinen Neuzugängen lieber keine neuen Konkurrenten ins Haus holt, ist Flick fein raus. Während der Sportvorstand in spe in diesem Machtspielchen durchaus an Autorität verlieren kann.

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Aufrufe: 018.1.2020, 10:25 Uhr
Münchner Merkur / tz / Hanna RaifAutor