2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: @blende42549

Klubs reagieren irritiert auf Fortunas Frauenfußball-Initiative

CfR Links, TSV Urdenbach und Tusa 06 sind besorgt. Sie erwarten von Fortuna Unterstützung ihrer Frauenfußballerinnen.

Noch 2017 hatte man bei Fortuna „erhebliche Bedenken“ geäußert. Von der Lokalpolitik wollte man sich jedenfalls nicht dazu drängen lassen, eine Frauenabteilung in den Verein zu integrieren. Vier Jahre später hat beim Zweitligisten offenbar ein Umdenken eingesetzt.

Wie unsere Redaktion exklusiv berichtet hatte, gibt es sehr konkrete Überlegungen, zeitnah Frauenfußball mit einer eigenen Abteilung in den Verein aufzunehmen. Ein ernsthaftes Argument dagegen war bislang unter anderem, dass man Kapazitätsprobleme fürchtete. Vorstandschef Thomas Röttgermann will aber nun doch auf Frauenfußball setzen, „auch wenn wir diesen Schritt aktuell noch nicht umsetzen konnten. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen uns noch die Ressourcen, wie Plätze und finanzielle Mittel, um konsequent, konzeptionell und ambitioniert vorgehen zu können. Wir haben uns aber vorgenommen, uns intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und unsere entsprechende Strategie festzulegen.“

Diese Ankündigung hat in der Stadt für Irritationen gesorgt. Mit einiger Verwunderung, heißt es in einem Schreiben, habe der TSV Urdenbach, CfR Links und nicht zuletzt das Leistungszentrum für Frauen- und Mädchenfußball der DJK Tusa, die Absichtserklärung wahrgenommen. In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es: „Wir sind die drei Düsseldorfer Vereine, die schon lange den Mädchen- und Frauenfußball in ihren Fußballabteilungen etabliert haben. Seit 2017 kümmern wir uns – auch aufgrund der Weigerung Fortunas eigene Mannschaften aufzubauen – federführend und als Kooperationsgemeinschaft mit Erfolg um die ständige Weiterentwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs in Düsseldorf. Seit 2019 unterstützt die Fortuna die Vereine sporadisch bei ihrer Arbeit. Wir freuen uns, dass Fortuna Düsseldorf als eines der sportlichen Aushängeschilder dieser Stadt nun nach langem Zögern offenbar endlich die Mädchen und Frauen für sich entdeckt hat und erwarten eine Stärkung und mehr als nur punktuelle Unterstützung unserer Arbeit durch die Fortuna. Unserer Arbeit wird das einen weiteren Schub geben – im Sinne der Stadt Düsseldorf und dem Mädchen- und Frauenfußball in der Region.“

Röttgermann hatte sich schon bei Werder Bremen und beim VfL Wolfsburg um den Aufbau der Abteilungen gekümmert. „Wenn wir auch in Düsseldorf diesen Schritt gehen, dann wollen wir es richtig machen. Wir müssen prüfen, wie wir gewährleisten können, diesen Bereich auch entwickeln zu können. Dazu werden wir sicher auch auf die Erfahrungen vor Ort zurückgreifen und mit den bereits etablierten Klubs das Gespräch suchen.“

Aufrufe: 08.4.2021, 22:00 Uhr
RP / Gianni CostaAutor