2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Kleve schlägt Hö.-Nie. im Elferschießen

Spannende Partie im Kreispokal über mehr als 120 Minuten

Die SV Hö.-Nie. und der 1. FC Kleve lieferten ein spannendes Pokalspiel ab. Nach 120 Minuten setzten sich die Schwanenstädter mit 8:7 im Elfmeterschießen durch.
"Im Pokal ist alles möglich", heißt eine alte Fußballweisheit. Das Kreispokal-Derby zwischen der Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter und dem 1. FC Kleve machte da keine Ausnahme. Zwar setzten sich die Favoriten aus der Schwanenstadt zu Gast in Kalkar durch - nach 90 Minuten stand es jedoch 2:2, die Entscheidung fiel mit 8:7 erst im Elfmeterschießen.

Das Spiel hatte fast alles, was das Zuschauerherz begehrt: Vor dem Elfmeterschießen gab es in 120 spannenden Minuten zwei Platzverweise, einen Tumult auf dem Spielfeld und einen parierten Strafstoß. Beide Teams traten im Vergleich zum jüngsten Ligaspiel mit einigen Veränderungen an: So standen mit Kai Hanysek (Hö.-Nie.) und Andre Barth jeweils die Ersatzkeeper im Tor - und in der Innenverteidigung fehlte auf Seiten der Hausherren Damian Raczka, bei den Gästen Nedzad Dragovic.

Mit dem 1:0 in der 4. Minute stellte Kleve die Weichen früh in Richtung Sieg: Pascal Hühner besorgte die Führung mit einem direkten Distanzschuss aus der Luft. SV-Keeper Hanysek verhinderte in der 9. Minute Schlimmeres, als er einen Schuss von Hühner aus kurzer Distanz parierte. "Danach waren wir zu passiv. Wir haben nicht mehr gegen den Ball agiert und die Räume nicht genutzt", so FC-Coach Umut Akpinar. Hö.-Nie antwortete mit einer vergebenen Großchance durch Can Yilmaz (12.) und dem Ausgleich durch Leon-Jonathan Buttgereit (15.), der einen Abpraller nach Abschluss von Yilmaz zum 1:1 abstaubte. Die Hausherren blieben im Vorwärtsgang, bis Levon Kürkciyan eine Steilvorlage aus der eigenen Hälfte zum 2:1 (32.) verwertete. Fünf Minuten später musste Luca Plum gegen Kleves Sebastian van Brakel auf der Linie retten.

Nach der Pause hatten wiederum die Gäste die erste Gelegenheit: Hanysek konnte den strammen Schuss von Hühner (53.) aus halbrechter Position allerdings parieren. Fünf Minuten später schritt auch FC-Keeper Andre Barth ein, indem er einen Schuss von SV-Stürmer Ahmed Can Simsek entschärfte. Auch in der 63. scheiterte Simsek an Barth, doch Hö.-Nie. setzte nach und erzielte den Ausgleich durch Buttgereit, der einen schnellen Angriff über vier Stationen nach Hereingabe von Samet Kanoglu (72.) einnetzte. Vor der Verlängerung musste Hö.-Nie. noch zwei Gelb-Rote Karten hinnehmen: Simsek flog mit Gelb-Rot wegen Meckerns nach einem Pressschlag, den Schiedsrichter Lars Aarts als Foul geahndet hatte - und Stephan Schneider (89.) wurde wegen einer im Kontext der Partie eher unauffälligen Szene des Platzes verwiesen. Trotz Überzahl konnten die Schwanenstädter sich nach 90 Minuten nicht über den Spielstand beschweren, denn sowohl Buttgereit (80.) als auch Kanoglu (90.) ließen infolge Großchancen ungenutzt. In der Verlängerung standen die Bullen mit zwei Mann Unterzahl tief in der eigenen Hälfte.

Kleve bekam nach Foul von Besar Amzai an Kürkciyan (101.) einen Elfmeter zugesprochen - Hanysek konnte Hühners Ausführung jedoch parieren.

Den Spruch des Tages brachte in der zweiten Hälfte der Verlängerung SV-Trainer Georg Mewes: "Unser Masseur kriegt gleich auch noch einen Krampf - oder 'ne Gelbe", bemerkte der Coach, als Physiotherapeut Marc Laufkötter zum zehnten Mal zu einem am Boden liegenden Hö.-Nie.-Akteur sprinten musste. Denn das Pokalderby blieb bei stattlichen Temperaturen bis zum Abpfiff kampfbetont, wenngleich auch fair.

Unwürdig war denn auch die Szene nach Abpfiff der insgesamt respektvollen 120 Minuten, als infolge einer Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern ein hitziger Tumult entstand. Die Gemüter kühlten sich aber wieder, und die Entscheidung fiel schließlich im Elfmeterschießen: Sieben Schüsse brauchte es auf jeder Seite, bis Jannis Altgen den entscheidenden Elfmeter zugunsten der Rot-Blauen in den Winkel zimmerte.

Kleves Meistercoach Umut Akpinar war mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt nicht zufrieden: "Phasenweise fehlte uns die Konzentration, das 1:1 für Hö.-Nie. war da symptomatisch. Hö.-Nie. hat über weite Strecken den nötigen Schritt mehr gemacht. Elfmeterschießen ist dann am Ende auch immer Glück", so Akpinar.

SV-Trainer Georg Mewes lobte seine Mannschaft für eine aufopferungsvolle Leistung gegen den Liga-Primus, haderte aber mit den Platzverweisen. Sein Fazit: "Unsere B-Elf hat gegen 14 Mann nicht schlecht gespielt."

Aufrufe: 011.5.2018, 19:10 Uhr
RP / Jens HelmusAutor