Kleinheinz nannte Klaus Lahr einen Schiedsrichter, der mit Leidenschaft und viel Freude dieses ehrenamtliche Engagement ausübe. So etwas könne überhaupt nicht hoch genug gewürdigt werden, auch vor dem Hintergrund, dass es immer schwieriger werde, genügend Unparteiische zu finden, die letzten Endes einen geordneten Spielbetrieb in den unteren Klassen gewährleisteten. Manuel Kleinheinz überreichte Lahr ein Präsent und wünschte ihm noch viele Partien an der Pfeife.
„Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt . . .“, sang die deutsche Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land. Dies könnte auch das Motto von Klaus Lahr in all den Jahren sein, denn er war und ist Kicker durch und durch – und hat es bis auf den heutigen Tag nicht bereut, einen Großteil seiner Freizeit für den Fußball in all seinen Facetten aufzubringen.
„Es mögen mehr als 1200 Spiele gewesen sein, die ich in diesen 40 Jahren geleitet habe – von der Jugend, über die Damen bis in den Aktivenbereich“, blickt Lahr auf seine bisherige Laufbahn zurück. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist der ehemalige Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Mergentheim als „Dauerbrenner“ auf Bezirksliga-Plätzen unterwegs und nahezu eine Dekade pfiff er in den 1980er und 1990er-Jahren in den Landesligen 150 bis 200 Partien. Besonders stolz sei er darüber, dass es lediglich in zwei Begegnungen zu Abbrüchen gekommen sei.
Mit dem Fußball-Virus sei er, so sagt der Hobby-Referee gegenüber unserer Zeitung, von frühester Kindheit an infiziert gewesen. Aktiv habe er in den Jugendteams des TV Niederstetten sowie in den Aktiven-Mannschaften seines Heimatclubs sowie des damaligen FC Tauberrettersheim gekickt – meist im Tor. Und auch auf Funktionärsebene war der 56-Jährige in all den Jahren rege tätig: Jugendleiter beim TVN, Pressewart, dazu stellvertretender Jugendleiter beim FC Tauberrettersheim, zwölf Jahre, bis 2012, Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Mergentheim, mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied in deren Ausschuss und darüber hinaus einige Jahre Schiri-Obmann des Bezirks Hohenlohe.
Für Klaus Lahr ist die Pfeiferei nicht Last, sondern Lust. „So lange kann man nur dabei bleiben, wenn man viel Spaß hat – und das ist bei mir nach wie vor der Fall“, lässt das Referee-Urgestein weiter wissen. Sein größter Wunsch sei, dass sich künftig wieder mehr Sportbegeisterte fänden, die an einem Schiedsrichter-Neulingskurs teilnehmen. Denn eine Laufbahn als 23. Mann auf dem Platz bringe viele Vorteile und sorge für tolle Erlebnisse. „So erinnere ich mich gerne an zwei Spiele des VfB Stuttgart gegen die Nationalmannschaft der Bundeswehr vor 5000 Fans hier in Niederstetten, bei denen ich als Linienrichter tätig war und unter anderem mit Christoph Daum, Guido Buchwald oder Matthias Sammer zusammentraf.“ Oder an Aufstiegsspiele und Derbys vor großer Kulisse – solche Highlights seien das Salz in der Suppe.