2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: Nick Förster

Kirchherten verliert merkwürdiges Spiel gegen Rheidt mit 1:4

Am Ende hatte man als Anhänger von Kirchherten ein eigenartiges Gefühl. Das Spiel am Sonntagmittag beim SV Rheidt ging jedenfalls mit 1:4 verloren. Was bleibt ist ein unbefriedigendes Spiel mit dem letztlich besseren Ende für die Gastgeber aus Rheidt. Die Grün-Weißen kamen gut in die Partie und erzielten bereits nach fünf Minuten das 1:0 durch Okito Exauce. Kurz vor der Pause erhöhte Robin Paul (38.) auf das 2:0. In der 51. Minute erzielte Giulio Schwarz das 3:0 und damit auch die Vorentscheidung. Das 4:0 von Niclas Kelzenberg (68.) setzte dem Spiel dann die Krone auf. Alex Christes (82.) konnte für Kirchherten noch Ergebniskosmetik betreiben und das 1:4 erzielen. Nach Schlusspfiff musste dann noch ein Rheidter Spieler mit Rot vom Platz.

Der Schiedsrichter Gerhard Karis versammelte vor Spielbeginn beide Mannschaften am Mittelkreis und appelierte an das Fair-Play bei den Spielern. Während des Spiels haderten allerdings beide Manschhaften an seiner Spielleitung. Zu genau bei manchen Aktionen, zu lasch bei anderen Aktionen.

Doch nun zum Spiel. Rheidt legte los wie die Feuerwehr und kam bereits nach drei Minuten zu einer Chance nach einem Freistoß. Der Schuss aber leichte Beute für den Keeper. Zwei Minuten später stellten sich die Rheidter cleverer an und erzielten das frühe 1:0. Über links landete ein langer Ball beim Außenspieler. Sein Schuss oder auch Pass in die Mitte nach einem Dribbling an der Grundlinie entlang wurde noch gut abgewährt, beim Nachschuss von Exauce war die Abwehr dann aber chancenlos. Das hätte man früher wegverteidigen müssen.

Nach dem Tor verstummten die Offensivbemühungen der Gastgeber erstmal und Kirchherten machte das Spiel. Die Chancen von Mirco (11.) und Nico Schmitz (13.) waren aber beide zu ungenau. Mirco konnte den Schuss nach gutem Zuspiel von Nico nicht mehr richtig aufs Tor bringen und Nico wiederum setzte den Schuss aus dem Rückraum nach Vorarbeit von Mirco über den Kasten.

Doch die Richtung bei Kirchherten stimmte. Rheidt agierte mehr und mehr mit langen Bällen auf die schnellen Außen. Durch die Mitte war erstmal kaum ein Durchkommen. Das Manko auf der Seite der Gäste: die tödlichen Pässe in die Spitze oder auch die "Raumöffenenden" im Mittelfeld waren zu häufig zu ungenau. Man verliert den Ball in der Vorfährtsbewegegung und macht es den Gegnern leicht. Die Rheidter konnten diese Fehler aber nicht ausnutzen.

In der 34. Minute wieder die Mirco-Nico-Kombination. Mirco dribbelte sich links gut in den Strafraum und passte den Ball in den Rückraum. Rene Wieschendorf rutschte zwar aus, doch Nico konnte den Pass verwerten. Sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Wenige Minuten später hatte Lucas Zehner die Chance zum Ausgleich. Doch Lucas konnte den Ball nach guter Vorarbeit von Basti Hamacher nicht am Torwart vorbeilegen.

Mitten in die gute Phase von Kirchherten setzte es dann das 2:0 für Rheidt. Robin Paul konnte ungehindert parallel zum Sechzehner laufen und beförderte den Ball aus gut 16 Metern in die lange Ecke. Da war die Abwehr zu ungeordnet und konnte zu wenig Druck auf den Ballführenden ausüben.

Dann war Halbzeit. Während Kirchherten die Ansprache auf dem Platz machen musste, konnte Rheidt in die warme Kabine gehen. Jene Kabine, die, so wurde es im Vorhinein angekündigt, für die Kirchhertner Mannschaft aufgrund der aktuellen Corona-Situation zu klein gewesen wäre.

Der SV Rheidt möchte hier klarstellen, dass alle Hygieneregeln eingehalten wurden. Man habe die Mannschaft auf zwei Kabinen verteilt, in der dritten sei dann für Kirchherten kein Platz mehr gewesen.

In der zweiten Hälfte knüpfte Kirchherten an die gute Phase an und hatte bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff die nächste Chance. Mirco setzte Lucas gut in Szene, doch der wurde im Strafraum entscheidend vom Verteidiger gestört und kam nicht mehr an den Ball. Der Rheidter klärte dann zur Ecke, die Jannik Valentin mit seinem Kopfball fast zu einem Tor veredeln konnte. Doch der Keeper war zur Stelle.

Wie schon in der ersten Hälfte grätschte Rheidt mit einem Tor in die gute Phase der Gäste. Diesmal erzielte Giulio Schwarz (51.) den Treffer zum 3:0. Der Bekam einen langen Ball im Strafraum und schweißte den Ball gekonnt in den kurzen Winkel.

Kirchherten ließ sich im ersten Moment zwar nicht unterkriegen und hatte durch Janniks (55.) Schuss aus der zweiten Reihe noch eine Möglichkeit, doch vom 3:0 musste sich die Mannschaft erst noch erholen. Denn in der Folge kam Rheidt zu einigen guten Möglichkeiten. Bei jedem einzelnen Schuss war spätestens bei Torwart Nico Mestrum Schluss.

In der 68. Minute war er dann aber chancenlos. Der nächste Nackenschlag für die Elf von Trainer Wolfgang Schrammen. Altmeister Catic dribbelte am Strafraum entlang und steckte den Ball an den Verteidgern vorbei zu Niclas Kelzenberg durch. Der schoss eiskalt ins lange Eck. 4:0.

Aber auch davon ließ sich Kirchherten nicht ganz unterkriegen. Erst näherte sich Justin Müller (78.) mit einem Schuss aus 16 Metern dem Anschlusstreffer, dann probierte es Mirco (80.) nach einem guten Zusammenspiel mit Lucas. Doch beide Male war beim Torwart Endstation.

In der 82. Minute platzte der Knoten für Kirchherten - endlich. Alex Christes setzte sich nach einem Pass von Justin gut im Strafraum gegen die Verteidger durch und erzielte den 1:4-Anschlusstreffer.

In den Schlussminuten hatten beide Teams noch Möglichkeiten auf weitere Tore. Einen Freistoß von Justin kratzte der Torwart aus dem Winkel, auf der Gegenseite lenkte Torwart Mestrum einen Lupfer zur Ecke und den Schuss von Hafid Sallay nach Zuspiel von Justin klärte wieder der Rheidter Torwart.

Der Schiedsrichter pfiff ab. Gefühlt war der Gegner schlagbar, doch vorne fehlte zu häufig die Genauigkeit und Durchschlagskraft. Auch der Körperlichkeit von Rheidt, die von den Spielern ein ums andere Mal bis an die Grenze des Erlaubten ausgeübt wurde, konnte Kirchherten nur vereinzelt etwas entgegensetzen. Ein oder zwei Tore weniger wären wohl gerechter gewesen. Nach dem Schlusspfiff konnte sich Catic dann nicht beherrschen und beleidigte einen Kirchhertener Spieler direkt vor den Augen und Ohren des Unparteiischen. Rote Karte. Das unrümhliche aber doch passende Ende dieses Spiels.
Aufrufe: 020.10.2020, 11:02 Uhr
Nick FörsterAutor