2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Getty Images, Dirk Päffgen

Kicken mit einem echten Fußballprofi

Nationalspieler Christian Pander trainierte die kleinen Jungen und Mädchen bei Tura Pohlhausen. Die waren begeistert von ihm.

Obwohl es kurzzeitig nach Regen aussieht, kommt schnell wieder blauer Himmel, auch der Rasen ist frisch gesprengt. Der perfekte Tag für ein Training mit einem ehemaligen Nationalspieler und DFB-Pokalsieger: Ex-Schalke-Star Christian Pander.

Noch dauert es bis zum Trainingsbeginn, doch er steht schon in voller Montur auf dem Fußballplatz von Tura Pohlhausen.

Der Münsteraner Fußballprofi trainiert bei einem zweistündigen Mini-Fußballcamp kleine Kicker. Initiiert wird die Aktion von Marco Frommenkord. Er will den Kindern in der Corona-Zeit eine Abwechslung bieten. Ein alter Schulfreund von ihm ist der derzeitige Geschäftspartner von Pander – so entstand der Kontakt.

Pander findet die Idee für das Mini-Fußballcamp sehr gut und erklärt sich bereit, das Training zu machen. „Ich habe viel Spaß daran, mit Kindern zu arbeiten“, sagt der dreifache Vater. „Und wenn die Kids auch Spaß haben, passt das doch super.“ Normalerweise gibt Pander bei „Shootingstar“, einer Art Fußballschule mit Scouting-Tätigkeit, seine Tricks und Erfahrungen aus seiner Fußballkarriere an Kinder von acht bis 13 Jahren weiter. Doch für Tura Pohlhausen macht er es einmalig kostenlos.

Für das Training hat er sich einen lockeren Plan überlegt: „Am Anfang machen wir ein kurzes Aufwärmen, anschließend üben wir das Pass-Spiel und Torschüsse. Dann können die Kids frei spielen, das macht denen immer am meisten Spaß“, sagt Pander. Seinen Sohn Luan hat er auch mitgebracht, der ist ebenso fußballbegeistert wie sein Vater und als „Co-Trainer“ dabei. „Das mache ich heute zum ersten Mal“, sagt Luan stolz und hilft Bernd Stahlberg, Jugendleiter bei Tura Pohlhausen, schon einmal beim Aufbau. Zwei große und zwei kleine Tore benötigt Pander für sein Training. Außerdem ein paar Pylonen und bunte Markierteller.

In der Zwischenzeit treffen immer mehr Kinder ein, viele haben auch zumindest ein Elternteil mitgebracht. Ein Nationalspieler ist schließlich nicht jeden Tag in Wermelskirchen auf dem Fußballplatz. „Meine Kollegen waren ganz schön neidisch, als ich ihnen auf der Arbeit erzählt habe, dass ich Christian Pander treffe“, sagt Lars Goldbach. Sein Sohn Jayden spielt in der E-Jugend bei Tura Pohlhausen und ist natürlich auch da.

Insgesamt 20 Kinder haben sich für das Profi-Training angemeldet. „Ich freu mich richtig doll, dass ich heute hier sein darf“, sagt der zehnjährige Niklas. Er wusste zwar zunächst nichts mit dem Namen anzufangen, doch seine Mutter habe ihm erklärt habe, wer Christian Pander ist. Auch Lena, zehn Jahre alt, ist schon aufgeregt. Sie spielt seit zweieinhalb Jahren Fußball. „Das ist ja schon etwas ganz Besonderes, dass man einen Nationalspieler treffen kann“, sagt sie. Wie viele Tore die beiden heute schießen wollen? „20 bis 30 auf jeden Fall!“, ruft Niklas. Dann ist nicht mehr viel Zeit bis Trainingsbeginn, die meisten Kinder stehen schon auf dem Platz, nur ein paar Nachzügler treffen ein. Bernd Stahlberg begrüßt sie und schickt sie zu den anderen Kindern.

Der Jugendleiter kennt Pander noch von dessen Zeit als aktiver Bundesliga-Spieler. „Bei einem Schalke-Spiel habe ich sogar mal ein Autogramm von ihm für meinen Sohn geholt“, erzählt Stahlberg. Er freut sich sehr über die Anwesenheit Panders bei Tura Pohlhausen. „Unserem Platz wurden sogar Profi-Bedingungen von Christian Pander bescheinigt“, sagt er stolz. Dann geht es los, die Kinder versammeln sich um Christian Pander. Der zählt erst einmal durch: Alle sind da. Dann begrüßt er die Kids, stellt sich vor und erklärt, was er im Training mit ihnen vorhat. Mucksmäuschenstill stehen sie um Pander herum und blicken ihn erwartungsvoll und mit großen Augen an. „Dann schnappt euch mal alle einen Ball!“, beendet Pander die Ansprache, und die beinahe ehrfürchtige Stimmung ist gebrochen. Alle stürmen los – und Christian Pander wird von einer 20-köpfigen Horde Kinder kickend quer über den Platz verfolgt.

Aufrufe: 031.7.2020, 21:00 Uhr
RP / Annika LammAutor