2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Manderns Coach Uwe Wess war nach einem 0:4-Halbzeit-Rückstand restlos bedient.
Manderns Coach Uwe Wess war nach einem 0:4-Halbzeit-Rückstand restlos bedient.

Kell entführt Derby-Punkte vor stolzer Kulisse

Mandern verpasst nach 2:4 gegen SV Kell Sprung an die Tabellenspitze.

Der SV Kell hat zwischen sich und den ersten Abstiegsplatz sechs Punkte gelegt. Diese Konstellation ergibt sich nach dem 4:2-Auswärtssieg am Ostermontag in Waldweiler gegen die SG Mandern. Vor der stattlichen Kulisse von 400 Zuschauern legte der SVK mit einem 4:0-Vorsprung zur Halbzeit den Grundstein für den Derbysieg.

Es war ein Derby völlig unterschiedlicher Halbzeiten. Dass der SV Kell nach 45 Minuten mit 4:0 in Front lag, hatte einen Grund: Die von Uwe Wess gecoachten Vereinigten aus Mandern und Waldweiler übertrafen sich im Produzieren von Karadinalfehlern und offenbarten Unsicherheiten en masse. Bereits nach sechs Minuten klingelte es im von Torwart Martin Hennen oft sehr unsicher gehüteten Tores zum ersten Mal. Nach einem Konter traf Johannes Huwer quasi aus dem Nichts – 0:1 (6.). Zwar deutete Manderns Kapitän Julian Flesch zehn Minuten später seine Qualitäten bei Standards an, doch den Freistoß aus 18 Metern faustete SVK-Keeper Felix Kramkowski weg. Die gravierenden Abwehrprobleme zeigten sich wenig später, als ein Schnittstellenpass Mark Münker erreichte, der A-Jugendspieler aber kläglich verzog. Auch ein zu kurz geratener Rückpass, den Münker erlief, dessen Querpass auf Carsten Bach jedoch im letzten Moment geblockt wurde, geriet fast zu einem Manderner Eigentor.

Vollspann in den Winkel - 0:3


Symptomatisch für die Manderner Unzulänglichkeiten in der Abwehr sowie der fehlenden Entschlossenheit im Angriff, war jene Szene aus der 25. Minute, als Dennis Winthang zunächst an der Lattenoberkante scheiterte, Sekunden später aber das 0:2 für lange Gesichter bei den Gastgebern sorgte. In einer Aktion nach identischem Muster gelang Huwer nach einem Blitzkonter der zweite Keller Treffer. Nach einem weiteren Tempogegenstoß über die linke Seite feierte Münker dann doch sein Erfolgserlebnis, als er die Kugel Vollspann in den Winkel donnerte – 0:3 (40.). Die totale Verunsicherung der Hausherren drückte sich nur 40 Sekunden später aus, als Bach sich einen Ball an der rechten Eckfahne erlief, quer auf Jakob Reichert passte und dieser aus spitzem Winkel zum Abschluss kam – 0:4 (43.). Niemand unter den 400 Zuschauern – gut die Hälfte kam aus Kell herüber – hätte sich wundern brauchen, wenn es zur Halbzeit gar 0:6 gestanden hätte, denn Huwer vergab im Doppelpack zwei weitere dicke Chancen für die Gäste. Nach dem Wechsel fand Mandern endlich besser ins Spiel, doch die Halbchancen von Jan Gukenbiehl, Yannick Stein und Winthang wurden zu unsauber zu Ende gespielt. Doch Mandern kämpfte sich noch einmal ins Spiel zurück, als Simon Marx nach schöner Vorarbeit von Julian Philippi erst das 1:4 (60.) und zwei Minuten später Daniel Körner mit einer 28-Meter-Freistoß-Rakete das 2:4 (62.) erzielte.

Uwe Wess: "Wir waren verkrampft"

Kell begann kurzzeitig zu wackeln, aber es fiel nicht, weil Marx’ Schuss das Tor um Zentimeter verfehlte, Fleschs Kopfball ohne Druck erfolgte und Winthangs Volleykracher im Fangzaun landete. Lange Bälle von Jan Zender ins Zentrum waren zu wenig, um die Keller Abwehr vor weitere Probleme zu stellen. „Kell hat aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewonnen. Nach dem 0:4 zur Halbzeit war es fast unmöglich, das noch aufzuholen. Wir waren im Kopf nicht da und dann verkrampft“, machte Manderns Coach Uwe Wess die Niederlage an den vielen Abwehrfehlern fest. Kells Coach Bernd Roth gefiel, dass „die Jungs die Taktik der schnellen Nadelstiche perfekt umgesetzt haben. Wir haben unsere zwei schnellen Spitzen gut eingesetzt und die Chancen genutzt.“ (L.S.).

Aufrufe: 02.4.2018, 18:31 Uhr
Lutz SchinköthAutor