2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Zurück an alter Wirkungsstätte: Josef »Bobby« Egen, Trainer der SpVgg Unterstall/Joshofen, tritt mit seinem Team am Samstag beim BSV Neuburg an.  Foto: Xaver Habermeier
Zurück an alter Wirkungsstätte: Josef »Bobby« Egen, Trainer der SpVgg Unterstall/Joshofen, tritt mit seinem Team am Samstag beim BSV Neuburg an. Foto: Xaver Habermeier

»Kein besonderes Spiel für mich«

Interview mit dem Trainer der SpVgg Unterstall/Joshofen, Josef Egen, vor dem heutigen Auftakt in der Kreisklasse beim BSV Neuburg

Ein unglückliches Händchen kann man Gruppenspielleiter Günther Behr bezüglich der Ansetzung des 1. Spieltages in der Kreisklasse Neuburg wahrlich nicht vorwerfen. So stehen sich unter anderem am Samstag, ab 17.30 Uhr der BSV Neuburg und Fast-Aufsteiger SpVgg Unterstall/Joshofen gegenüber. Im „NR-Doppelpass der Woche“ spricht SpVgg-Trainer Josef „Bobby“ Egen, der bis zum vierten Spieltag der vergangenen Saison noch den BSV als Coach betreute, über das bevorstehende Stadtderby.
Mal Hand auf’s Herz, Herr Egen: Haben Sie Spielleiter Günther Behr für diese Ansetzung bereits einen ausgegeben oder doch eher geschimpft?

Egen: (lacht) Eigentlich weder noch. So viel ich weiß, hätte der BSV Neuburg am ersten Spieltag gerne gegen den FC Zell/Bruck gespielt. Nachdem den Zellern jedoch im Vorfeld ebenfalls ein Heimspiel zum Start versprochen worden war, wurde jetzt eben das andere Stadtderby BSV gegen SpVgg Unterstall/Joshofen daraus. Als ich das gehört habe, war ich schon ein bisschen überrascht, da der BSV ja im letzten Match gegen uns mit 0:4 unterlag. Aber gut, ich habe damit keine Probleme.

Bevor Sie zur SpVgg Unterstall/Joshofen zurückgekehrt sind, waren Sie in der Spielzeit 2012/2013 sowie zu Beginn der vergangenen Saison beim BSV Neuburg als Trainer tätig. Ist aus diesem Blickwinkel heraus für Sie diese Partie etwas Besonderes?

Egen: Nein, das würde ich so nicht sagen. Zum einen haben wir ja in der vergangenen Rückrunde schon einmal gegeneinander gespielt. Und zum anderen habe ich diese Geschichte beim BSV mittlerweile endgültig abgehakt. Für mich ist es das erste Saisonspiel und ein Derby – nicht mehr und nicht weniger!

Wie schätzen Sie den BSV Neuburg grundsätzlich in dieser Spielzeit ein?

Egen: Das ist sehr schwer zu sagen. Natürlich kenne ich die meisten Spieler noch sehr gut. Aber die Neuzugänge kann ich bis auf Fabian Reichenberger, der das Team sicherlich aufwerten wird, kaum beurteilen. Ob der BSV letztlich die Verstärkungen, die es vielleicht gebraucht hätte, auch bekommen hat, glaube ich eher nicht. Von dem her ist das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, wohl vergleichbar mit letztem Jahr.

Ihre Truppe, die SpVgg Unterstall/Joshofen, hat bekanntlich in der abgelaufenen Saison nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga verpasst! Haben Sie den Eindruck, dass bei Ihren Akteuren von dieser Enttäuschung etwas zurückgeblieben ist?

Egen: Nein, auf keinen Fall. Ich denke, dass man das Ganze schon auch realistisch betrachten muss. Bei der 0:2-Niederlage im Relegationsspiel gegen den FC Horgau haben mit Ex-Spielertrainer Philipp Schneemeier und Torjäger Fabian Fetsch zwei ganz wichtige Leute gefehlt. Zudem waren noch zwei weitere im Einsatz, die drei Wochen zuvor verletzt waren. Also die Vorzeichen standen ohnehin alles andere als günstig. Die Mannschaft hat das auch richtig eingeschätzt und mittlerweile komplett abgehakt.

Nach zuletzt Rang zwei im Klassement der Kreisklasse Neuburg zählt die SpVgg Unterstall/Joshofen in dieser Spielzeit bei zahlreichen Experten erneut zu den großen Aufstiegsfavoriten. Nehmen Sie diese Rolle an?

Egen: Ja, die müssen wir annehmen! Bis auf den Abgang von Philipp Schneemeier, den wir hoffentlich gut ersetzen können, ist die Mannschaft zusammengeblieben. Von dem her muss es unser Anspruch sein, mindestens die gleiche Position erneut zu belegen oder vielleicht sogar direkt aufzusteigen. In diesem Bereich wollen wir uns auf alle Fälle bewegen.

Welche Teams sehen Sie als Hauptkonkurrenten im Aufstiegskampf?

Egen: Ich denke mal, dass Münster als Kreisliga-Absteiger definitiv vorne dabei sein wird. Ansonsten gibt es natürlich wieder die „üblichen Verdächtigen“ wie Rennertshofen und Rohrenfels oder aber auch Teams wie Aufsteiger Echsheim oder Zell/Bruck, das auf viele junge und gute Eigengewächse zurückgreifen kann. Ich erwarte jedenfalls eine spannende Saison.

Lassen Sie uns zum Abschluss nochmals auf das Derby beim BSV Neuburg zurückkommen: Worauf wird es in dieser Partie Ihrer Meinung nach ankommen?

Egen: Ich habe meinen Jungs zuletzt immer wieder gesagt, dass ich eine gewisse Aggressivität, speziell im Zweikampfverhalten, von ihnen sehen möchte. Man hat in den Vorbereitungsspielen gesehen, dass wir nach hinten immer wieder ein paar Probleme hatten. Das müssen wir unbedingt in den Griff kriegen, da wir vorne stets für einen oder mehrere Treffer gut sind. Gerade Letzteres ist sicher unsere große Stärke, wie auch das am vergangenen Dienstag kurzfristig angesetzte Testspiel gegen den VfR Neuburg (5:2) gezeigt hat.
Aufrufe: 016.8.2014, 10:51 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor