2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Durfte BVB-Kapitän Franz Pfanne gegen Duisburg spielen?
Durfte BVB-Kapitän Franz Pfanne gegen Duisburg spielen? – Foto: @saison_tagebuch

Karten-Posse: Warum der Protest des MSV Erfolgschancen hat

3. Liga: Der MSV Duisburg hat offiziell Protest gegen die Spielwertung der Begegnung gegen die U23 von Borussia Dortmund eingelegt.

Die Frage, ob BVB-Kapitän Franz Pfanne am Sonntag gegen dem MSV Duisburg spielberechtigt war oder nicht, sorgt weiter für Diskussionen. Der MSV ist nach Rücksprache mit seinen Anwälten zu dem Schluss gekommen, dass er gelbgesperrt hätte fehlen müssen und hat daher offiziell beim Deutschen Fußball-Bund Protest gegen die Spielwertung eingelegt.

Auch zwei Tage nach der Begegnung zwischen dem Meidericher Spielverein und der U23 von Borussia Dortmund ist das Gespräch in aller Munde. So trat bei den Zebras nicht nur Sportdirektor Ivica Grlic nach der neuerliche Pleite zurück, auch juristisch könnte die Partie ein Nachspiel haben. Der MSV Duisburg hat am Montag offiziell beim DFB Protest gegen die Spielwertung eingelegt und beruft sich darauf, dass mit Franz Pfanne ein Spieler eingesetzt wurde, der gelbgesperrt hätte fehlen müssen.

Zu dieser Ansicht kam auch der BVB unter der Woche. Im Vorbericht schrieb er auf seiner Homepage: "Am Sonntag nicht dabei sind Franz Pfanne, Richmond Tachie (beide gelbgesperrt) und Lennard Maloney (Rotsperre) sowie der verletzte Kolbeinn Finnsson." Von dieser Version sind die Dortmunder inzwischen abgewichen und haben den Artikel überarbeitet. Jetzt heißt es: "Am Sonntag nicht dabei sind Richmond Tachie (Gelbsperre) und Lennard Maloney (Rotsperre) sowie der verletzte Kolbeinn Finnsson." Pfanne wird in der neuerlichen Version mit keiner Silbe mehr erwähnt.

Gelbe Karten unbestreitbar

Doch wie konnte es überhaupt zu den Irritationen kommen? Klar ist, dass die TV-Bilder eindeutig zeigen, dass Pfanne fünf Gelbe Karten gesehen hat und demnach gegen den MSV gelbgesperrt gewesen wäre. Warum er trotzdem auflief und - aus Dortmunder Sicht auch völlig berechtigt - an der Partie teilnahm, liegt an einem Fehler, den wohl der DFB gemacht hat.

Wie der kicker berichtet, habe der Verband bereits in der vergangenen Woche dem BVB schriftlich mitgeteilt, dass Pfanne nur vier gelbe Kartons gesehen hatte und spielen dürfe. Das jedoch widerlegen die Fernsehbilder eindeutig. Diskussion gab es vor allem um die Karte aus dem Spiel der Dortmunder gegen den SV Meppen. In der DFB-Statistik wird Maik Amedick als Gelbsünder aufgeführt. Kurios: Amedick stand gar nicht auf dem Feld, sondern er saß auf der Auswechselbank. Möglich wäre, dass die Rückennummern im Spielbericht vertauscht wurden. Amedick hatte die 22, Pfanne die 23.

Gibt es Punkte am Grünen Tisch?

Da der MSV Protest gegen die Wertung eingelegt hat, beschäftigt sich nun das DFB-Sportgericht mit dem Fall. Wie der Verband bereits mitteilte, hat er beide Seiten um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Sollte der DFB seinen Fehler eingestehen, müsste das Ergebnis der Partie zugunsten des MSV Duisburg geändert werden und die Zebras bekämen drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen.

Dabei ist die Sachlage eindeutig. Die Duisburger haben vollkommen berechtigt Einspruch eingelegt. Allerdings werden sich die Dortmunder auf die Mitteilung aus Frankfurt berufen. Ihnen ist in diesem Fall auch kein Vorwurf zu machen. Allerdings zeigt ein Blick in die Spielordnung, dass die Vereine eine Eigenverantwortung haben. Dort heißt es in Paragraph 43, der Gelbsperren regelt: "Die Vereine, Tochtergesellschaften und Spieler sind für die Einhaltung vorstehender Bestimmungen verantwortlich." Sprich auf die Nachricht aus der Verbandszentrale kann sich der BVB nicht berufen. Das macht die Sache noch spannender, denn faktisch heißt das, dass die Vereine zwar beim DFB nachfragen können, die Antwort aus Frankfurt aber nicht relevant ist. Somit bleibt die Frage, ob der DFB einen Fehler eingestehen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen kann.

Aufrufe: 08.2.2022, 10:50 Uhr
Marcel EichholzAutor