2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Dürfen uns keine Ausrutscher mehr erlauben“ sagt Wettberg über den Saisonendspurt der Löwen. 
„Dürfen uns keine Ausrutscher mehr erlauben“ sagt Wettberg über den Saisonendspurt der Löwen.  – Foto: sampics/ stefan matzke

Karsten Wettberg: Aufstieg? „Sechzig hat eine echte Chance“

Der „König von Giesing“ glaubt noch an Platz drei

Diesen Freitag hat Karsten Wettberg seinen ersten Impftermin. Und der 79-jährige „König von Giesing“ hegt einen Traum:

München – „Zum Ende der Saison nochmal Fans im Stadion, echte Fußballstimmung! Aber da steigt Sechzig eher auf, als dass wir bis dahin durchgeimpft sind.“ Wettberg lacht in sein Handy. Um sofort klarzustellen, dass die Sache mit dem Aufstieg keineswegs als Witz gemeint war. „Ich bin kein Millionär und würde jetzt deshalb keine Unsummen wetten, aber Sechzig hat eine echte Chance, es heuer noch zu packen, wenn ich auf die Formkurven und das Restprogramm schaue...“

Sechs Punkte beträgt der Rückstand der Löwen auf den drittplatzierten FC Ingolstadt, einer mehr fehlt zum direkten Aufstiegsplatz. „Hansa Rostock hat den besten Lauf da oben“, sagt Wettberg. „Aber wenn ich Verantwortlicher in Ingolstadt wäre, dann würde ich mir schön langsam schon meine Gedanken machen. Viel Geld, den vielleicht am allerbesten besetzten Kader der Liga – und dann bist du beim 0:2 gegen Magdeburg mehr oder weniger chancenlos.“

Karsten Wettberg: Mitleid für FC Bayern II gering

Leichter dürfte es für die Schanzer (Gegner der Löwen am letzten Spieltag) auch am Samstag nicht werden, wenn die Talente des FC Bayern zum Gastspiel an die Donau reisen. „Bayern II ist höchst abstiegsgefährdet“, verweist Wettberg auf das enge Tabellenbild im Keller. „Da hält sich mein Mitleid zwar in Grenzen, wenn ich allein dran denke, dass die einem Fiete Arp fünf Millionen Euro pro Jahr überweisen. Aber Bayern wird alles dran setzen, dass sie mit ihrer zweiten Mannschaft in der Liga bleiben.“ Wettbergs Hoffnung: „Vielleicht haben sie es ja dann am vorletzten Spieltag schon geschafft, wenn sie gegen Sechzig antreten.“

Die (vermeintlichen) Schwächen der Konkurrenz sind das eine, die eigene Stärke das Wichtigere. „Klar dürfen wir uns keine zwei Ausrutscher mehr erlauben“, sagt Wettberg. „Aber was ich zuletzt gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich. Semi Belkahia ist ein richtig guter Verteidiger mit einem starken Offensivkopfball, der junge Niklas Lang gefällt mir ausgesprochen gut. Und dann gibt’s ja auch noch Marco Hiller, inzwischen einer der besten drei Torhüter der Liga, und nicht zu vergessen Stephan Salger, der den Laden da hinten zusammenhält. Für mich ist Salger eindeutig der beste Neuzugang dieser Saison.“

Mölders? „Von mir aus kann er sich jeden Tag zehn Leberkässemmeln reinhauen“

Wettbergs größter Respekt gebührt freilich dem alterslosen Sascha Mölders: „Er ist auch mit 36 noch der stärkste Stürmer der Liga und für Sechzig der beste Kapitän, den man sich wünschen kann. Er geht voran, reißt alle mit, steckt nie auf. Von mir aus kann er sich jeden Tag zehn Leberkässemmeln reinhauen, wenn er so spielt.“

Bei aller Hoffnung für die Löwen - auch die SpVgg Unterhaching will Wettberg als ehemaliger Trainer der Vorstädter nicht vergessen. „Es tut mir speziell für den Schwabl Manni leid, dass diese Saison alles zusammengekommen ist, aber ich bin mir sicher: Sie werden auch nach einem Abstieg ihren Weg weitergehen. Die U19 ist richtig gut. Über kurz oder lang werden wir Haching in der Dritten Liga wiedersehen.“

(Ludwig Krammer)

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Aufrufe: 08.4.2021, 09:46 Uhr
Münchner Merkur / tz / Ludwig KrammerAutor