"Ich bin der Meinung, dass man sich als Mensch und Trainer nicht ständig neu erfinden kann und denke, dass der Mannschaft nach so einer langen Zusammenarbeit ein neuer Impuls bzw. eine neue Ansprache gut tut", begründet der 31-Jährige seine Entscheidung, die er schweren Herzens getroffen hat. Denn was die DJK Karlsbach betrifft wird der Mittelfeldspieler ausschließlich auf positive Erlebnisse zurückblicken können, wie er betont.
Und auch seine sportliche Bilanz liest sich durchaus gut. Im vergangenen Jahr feierte der ehemalige Kreisligist endlich seine lang ersehnte Rückkehr in die Kreisklasse. Nach Startschwierigkeiten läuft es in der neuen Spielklasse inzwischen hervorragend - Lenz & Co. rangieren als Aufsteiger auf einem starken 4. Tabellenplatz. Genau in dieser erfolgreichen Phase sieht Reidl den idealen Zeitpunkt, um aufzuhören. "Ich möchte den richtigen Zeitpunkt des Abschieds nicht verpassen."
Sein Ende in Karlsbach ist aber nicht gleichzusetzen mit seinem Ende als (Spieler-)Trainer. Einen genauen Plan, wie es weitergeht, hat der Scheidende noch nicht. Er spekuliert, eine Pause einzulegen und evtl die A-Lizenz zu machen. "Ich lasse das alles auf mich zukommen, auch wenn ich mir - Stand heute - ein Leben ohne die Arbeit als Trainer noch schwer vorstellen kann."
Während mit Johannes Reidl ein wichtiger Teil des Trainergespannes also wegfallen wird, bleibt sein gleichberichtigter Partner Christian Weber der DJK erhalten. Der 30-Jährige wird auch in der kommenden Saison für den Verein aus dem Waldkirchener Stadtgebiet auflaufen und ist aktuell - in Karlsbach sind die Trainer zugleich Abteilungsleiter - damit beschäftigt, einen geeigneten Reidl-Nachfolger zu finden. Der ehemalige Landesliga-Spieler rührt sogleich mal für seinen Heimatverein in der Werbetrommel: "Wir haben eine super Truppe und wollen auch in der neuen Saison voll angreifen. Auch an dem ein oder anderen Spieler sind wir bereits dran."
Trotz aller Geschäftigkeit schwingt auch bei Weber eine ordentliche Portion Wehmut mit, wenn er an den Abschied seines Kollegen und Freundes denkt. "Wir bedanken uns bei Hannes für seine hervorragende Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute. Sollte er irgendwann einmal bei einem anderen Verein anheuern, darf sich dieses Team über einen Top-Trainer freuen."