2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gewohnte Pose in dieser Saison: Justin Samardzic jubelte bereits über neun eigene Tore, sieben weitere Treffer bereitete er vor. | Foto: Achim Keller
Gewohnte Pose in dieser Saison: Justin Samardzic jubelte bereits über neun eigene Tore, sieben weitere Treffer bereitete er vor. | Foto: Achim Keller

Justin Samardzic ist beim SV Weil zur festen Größe gereift

Justin Samardzic durchlief beim SV Weil alle Jugendteams und ist in seiner zweiten Saison einer der Topscorer der Landesliga

Über ein Jahrzehnt ist vergangen, seit Justin Samardzic in der F-Jugend im Nonnenholz seine ersten Fußballschritte gemacht hat. Seit anderthalb Jahren gehört der jüngste von drei Brüdern, die alle für den SV Weil auflaufen, nun zum Landesligakader. Und in dieser Saison avanciert er zum Schlüsselspieler.
„Ich kann mich noch daran erinnern, wie er als Wuschelkopf in der F-Jugend gespielt hat“, sagt Perseus Knab, sportlicher Leiter des SV Weil. „Wenn so ein Spieler dann irgendwann so erfolgreich in unserer Ersten spielt, ist das natürlich schön für den Verein.“ Ohne Gel in den Haaren hat Samardzic auch heute noch einen Wuschellook. Außer der Frisur erinnert aber nicht mehr viel an den unerfahrenen Nachwuchsspieler Samardzic.

Um sich an das Niveau der ersten Mannschaft anzupassen, habe er aber seine Zeit gebraucht. „Man merkt, dass man nicht mehr mit Kindern zusammenspielt und muss körperlich und spielerisch eine Schippe drauflegen“, erzählt Samardzic. „Es dauert, bis man da reinfindet.“

Mit 20 einer der besten Scorer der Landesliga

Reingefunden hat der Lagerlogistiker in diese Saison eindrucksvoll. Als einziger Spieler stand Samardzic in allen Pflichtspielen des SV Weil in der Startaufstellung. „Ich glaube, dass es sich seit gut einem Jahr auszahlt, dass ich immer ins Training gegangen bin“, sagt er. Bleibe man im Training dran, „kann sich in Weil jeder gut entwickeln“.

Samardzic ist kein extrovertierter Spieler, er prahlt nicht mit seinen Toren und Assists. Die Frage, welchen Anteil er am Erfolg des Tabellenführers bis dato habe, beantwortet er ruhig und sachlich: „Da gibt es bei uns ein paar andere Leistungsgaranten. Ich kann mich mit meinen frischen 20 Jahren nicht hochloben.“ Fast etwas schüchtern erscheint diese Replik, denn Samardzic zählt zu den Weiler Schlüsselspielern. Beim SVW erzielte er die drittmeisten Tore (neun) und bereitete die zweitmeisten Treffer (sieben) vor, in der Liga ist er damit einer der Topscorer. „Er ist wie früher immer noch der ruhige und schüchterne Kerl. Justin taut nur innerhalb der Mannschaft auf, und wenn das Spiel läuft“, verrät Knab. Wenn der Schiedsrichter mit einem Pfiff den Ball freigibt, war’s das mit der ruhigen und zurückhaltenden Art. Dann gibt es beim 20-Jährigen kein Halten mehr, auf der linken Außenbahn geht die Post ab.

Beim Kopfballspiel im Zweikampf habe er sich in dieser Saison verbessert, dafür brauche Samardzic „am Ball ab und zu einen Tick zu lang. Da fehlt mir manchmal etwas die Ruhe“, gesteht er. Ruhig als Typ, nicht am Ball – auch hier passt also der Slogan.

Samardzic ist auch dank seiner Variabilität ein Gewinn

Für den Weiler Trainer Tobias Bächle ist Samardzic vor allem dank seiner Variabilität ein Gewinn. In der Vorrunde kam Samardzic, wie in seinem letzten Jahr in der A-Jugend, meist auf der linken Außenbahn zum Einsatz. „Wir hatten zu Saisonbeginn auf dieser Position mehrere Ausfälle. Also hat mich mein Trainer dort aufgestellt“, erzählt Samardzic, dessen Lieblingsposition eher das zentrale, offensive Mittelfeld sei, „ich spiele aber auch sehr gerne als linker Außenstürmer“.

Mit seiner Laufstärke und Torgefahr könnte er am Samstag auch die Defensive der SF Elzach-Yach vor Probleme stellen. „Das könnte ein kniffliges Spiel werden“, vermutet Samardzic. Im Achtelfinale des Verbandspokals, als Weil die Elzacher im Elfmeterschießen (6:3) rauswarf, sei es schon hoch hergegangen. „Wir haben das Ziel, dass wir zusammen als Team einen Weg gehen. Wir haben in der Mannschaft das Potenzial und können uns nur selbst die Füße in den Weg stellen“, sagt Samardzic. Auch hier gibt sich der Wuschelkopf eher bedeckt – wehe aber, wenn der Referee den Ball freigibt.
Aufrufe: 022.11.2018, 22:30 Uhr
Hannes Selz (BZ)Autor