2024-05-24T11:28:31.627Z

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Armin Eck zeigt dem Stettener Fußballnachwuchs in seinem Camp, wo es langgeht.   Foto:Eva Herschmann
Armin Eck zeigt dem Stettener Fußballnachwuchs in seinem Camp, wo es langgeht. Foto:Eva Herschmann

Junior-Camp in Stetten: Tempo, Tore, Teamgeist

Ehemaliger Bundesligaprofi veranstaltet dreitägiges Jugendcamp

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Der ehemalige Bundesliga-Profi Armin Eck, einst bei Bayern München und dem Hamburger SV, bringt dem Nachwuchs des TV Stetten in seinem dreitägigen Junior-Camp Dribbeln und Disziplin bei.

Als Armin Eck einst beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV gespielt hat, war Andreas Buck, damals pfeilschneller Flügelspieler des VfB Stuttgart, einige Male sein Gegenspieler. Manchen Zweikampf haben sie sich seinerzeit auf dem grünen Rasen geliefert. „Heute bin ich mit ihm auf Facebook befreundet“, sagt der ehemalige Fußball-Profi, der in fünf Jahren 129 Bundesliga-Spiele für den HSV bestritt. Die Zeiten haben sich geändert. Auch auf dem Platz. Manndeckung gibt es im modernen Fußball nicht mehr. Wer wüsste das besser als Armin Eck, der mit seiner nach ihm benannten Fußballschule durch das Land tourt. Zum dritten Mal war der 50-Jährige jetzt mit seinem Mitarbeiterteam beim TV Stetten.

Armin Ecks Philosophie: Tempo, Tore, Teamgeist

69 Mädchen und Jungen zwischen sechs und vierzehn Jahren hat der ehemalige Flügelflitzer am Wochenende seine Philosophie vermittelt, die in Kurzform „Tempo, Tore, Teamgeist“ lautet. Denn nur wer hohes Tempo gehen kann und dabei Technik und Taktik beherrscht, kann auch den Sprung nach oben schaffen, sagt Armin Eck, der 1989 mit dem FC Bayern München deutscher Meister wurde und im Europapokal in so berühmten Stadien wie dem San Siro in Mailand oder dem Estadio Santiago Bernabéu in Madrid auflief.

Das Junior-Camp in Stetten wächst Jahr für Jahr. Früher hätten sie selbst regelmäßig Trainingscamps ausgerichtet, aber seit sie mit einem Profi zusammenarbeiten, nimmt die Teilnehmerzahl stetig zu, sagt Wolfgang Poft, der Jugendleiter der Fußballabteilung. „Mit 69 Kindern und Jugendlichen, von denen bis auf ein paar wenige alle aus Stetten kommen, sind wir jetzt aber an der Obergrenze angelangt.“

Armin Eck hat die Meute im Griff. Alle tragen die einheitlichen Trikots seiner Fußballschule, die er zur Begrüßung verteilt hat, und hören auf seine Anweisungen. Armin Eck weiß, was er will. Tore natürlich, die für eine offensiv ausgerichtete Spielauffassung stehen und von allen Positionen eingeleitet werden sollen, denn „der moderne Fußball ist mehr als ein 1:0“. Weil der Schlüssel zum Erfolg aber auch in einem guten Teamgeist liegt, ist es ihm wichtig, dem Nachwuchs bereits früh neben den fußballerischen auch soziale Spielregeln zu vermitteln.

Einst beim FC Bayern und dem HSV aktiv

Der gebürtige Kulmbacher, der direkt nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem FC Bayern zum Ligakonkurrenten HSV wechselte, hat seine ganz spezielle Taktik, in der Masse die Klasse zu finden und gleichzeitig auch den Schwächeren Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Mit Hilfe eines sogenannten Holland-Turniers, bei dem die Teams jedes Mal neu zusammengestellt werden und jeder Spieler Punkte für Siege und Tore bekommt. Auf diese Weise entsteht eine Rangliste, und am Ende gibt es einen Sieger. „Es gewinnt aber oft nicht der beste Spieler, das System bietet allen eine Chance.“

Die Chance, den ehemaligen Bundesliga-Spieler nach Stetten zu holen, hatte die Fußballabteilung eher zufällig. Alexander Thau, Mitglied im Trainerteam der Fußballschule von Armin Eck, wohnt seit einiger Zeit in der Kernener Teilgemeinde. „Wir haben mal locker angefragt, und schon wenig später ist der Armin Eck persönlich gekommen, das war klasse“, sagte Wolfgang Poft. Armin Eck scheut eben keine Wege für den Fußball. Am Samstagmorgen leitete er noch die erste Einheit im Stettener Junior-Camp, bevor er sich ins Auto setzte, um zum Auftaktspiel des Allgemeinen Turn- und Sportvereins Kulmbach in der Bezirksliga Oberfranken Ost zu eilen, den er seit der vergangenen Saison trainiert.

Der ATS Kulmbach verlor die erste Partie in der neuen Runde beim FSV Bayreuth mit 1:2, doch allzu viel Zeit, seinen Frust auszuleben, hatte Armin Eck nicht. Schließlich wurde er so bald wie möglich wieder in Stetten erwartet. Die Mädchen und Jungen waren zwar schon weg, aber traditionell treffen sich abends das Ecksche Trainerteam und die Stettener Abteilungsvorderen zum fachlichen, aber durchaus auch freundschaftlichen Beisammensein.

Aufrufe: 030.7.2015, 09:00 Uhr
Fellbacher Zeitung/ Eva HerschmannAutor