Jungs des NLZ Weiden trotz Einschränkungen hochmotiviert

Eins fällt auf jeden Fall gleich ins Auge: Die Jugendlichen kommen fertig umgezogen in Trainingsklamotten auf den Platz am Sportpark, sofort desinfizieren sie sich die Hände, bevor es auf den grünen Rasen geht. Jeder führt zu jedem Training ein Papier mit sich, womit eine Selbstauskunft abgegeben wird. „Wir legen diese Zettel ab und erstellen jedes Mal einen Trainingsbericht, damit wir nachweisen können, was wir getan haben und wer im Training war“, so Jugendleiter Frey. Die beiden Verantwortlichen schreiben selbst noch ihre eigenen Beobachtungen auf. „Da sammeln sich Unmengen an Papier an“, ergänzt Baldauf.

Der Trainingsplan ist perfekt ausgeklügelt. „Wir trainieren immer nur mit einem Teil des Teams. So bekommt jeder Spieler in der Woche zwei Trainingseinheiten. Natürlich sind wir sehr eingeschränkt, ein Spiel ist nicht möglich. Wir bauen viele Wettbewerbe in die Einheit ein, um die Motivation zu steigern. Nach acht Wochen ohne Training sind meine Akteure voll dabei“, erklärt Frey. Pro Halbfeld können zwei Gruppen mit je vier Fußballern trainieren, mit Coach. Wichtig ist dabei, dass eine große Lücke dazwischen gelassen wird und die Spieler immer den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter einhalten. „Natürlich dürfen wir keine Kopfbälle trainieren und besonders die Bälle nicht in die Hand nehmen“. Das Spielgerät schien an diesem Abend auch die Corona-Vorgaben einzuhalten, denn die vorhandenen Bälle lagen brav mit mehr als zwei Metern Abstand auf dem Rasen.

Ohne zu ahnen, dass der Bayerische Fußballverband nur wenige Tage später das Saisonende für die Juniorenkicker beschließen wird, berichten die beiden Trainer von der Begeisterung, mit der die jungen Nachwuchstalente zu Werke gehen: „Die Akteure in unserem Nachwuchsleistungszentrum sind sehr motiviert und wollen unbedingt wieder trainieren und spielen“, sagt Fabian Frey. Aus diesem Grund haben bereits die U 17, U 15 und U 13 der „Schwarz-Blauen“ den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Die U 19 trainiert zum Teil aktuell mit der zweiten Mannschaft der SpVgg SV Weiden, die anderen Akteure befinden sich im Abiturstress und setzen mit dem Training noch aus. „Ebenso wird das Stützpunkttraining wieder aufgenommen“, berichtet Baldauf und fügt hinzu, dass man seit dem 10. März nicht mehr mit den Akteuren zusammen war. Mittlerweile sind während des Trainingsbetriebes dunkle Wolken aufgezogen. Was passiert eigentlich, wenn ein Wolkenbruch die Kleidung durchweicht? „Ja dann unterbrechen wir das Training und stellen uns in Abständen unter. Das ist notwendig, denn die Akteure müssen ja in ihren Anziehsachen wieder nach Hause fahren. Umziehen ist in den Umkleiden ja aufgrund der Auflagen nicht möglich“, unterstreicht Frey.

Und wie finden die Jungs das „etwas andere" Training? „Wieder auf dem Platz zu stehen, ist ein richtig gutes Gefühl“, so Michael Stanic. „Solch eine Situation hat noch keiner von uns erlebt. Erst war es Neuland für uns, dann haben wir uns eigentlich schnell daran gewöhnt, das geht schon in Ordnung und ist in der jetzigen Zeit auch enorm wichtig. Das Schönste ist die Tatsache, dass wir uns wieder einmal alle sehen“. Diszipliniert wird das Training durchgezogen. Hohe Bälle werden nicht gespielt und jeder ist sehr darauf, bedacht die notwendigen Abstände einzuhalten. Wann der Spielbetrieb im NLZ Weiden offiziell und in gewohnter Art und Weise wieder läuft, steht noch sprichwörtlich in den Sternen. Die Jugendlichen auf jeden Fall sind trotz Corona- Zeiten fit.