2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht

Junger Spielertrainer für alten Trainerfuchs

Lainecker Alexander Pilz wird Coach in Warmensteinach

Es ist kein gänzlich neuer Weg, den der SSV Warmensteinach in der kommenden Saison beschreitet, aber ein lange nicht mehr begangener. Der Zehnte der aktuellen Tabelle der Kreisklasse V vollzieht zum Ende dieser Spielzeit einen Wechsel auf der Kommandobrücke: Alexander Pilz für Manfred Sahr, ein junger Spielertrainer für einen alten Trainerfuchs.

Man kann den Warmensteinachern wahrlich nicht vorwerfen, viele Trainer zu verbrennen. Fünf Jahre war Manfred Sahr Trainer in Warmensteinach, sein Vorgänger Markus Göllner - ein Spielertrainer - schwang sogar sechs Jahre lang das Zepter. „Eine lange und sehr erfolgreiche Zeit“ habe Manfred Sahr mitgeprägt, sagt Vorsitzender Dieter Neiser. Sahr habe hier viel investiert, man habe erstklassig zusammengearbeitet, der Trainer sei mit Herzblut dabei gewesen. „Dafür kann ich ihm nur danken“, sagt er und schiebt noch nach, dass es keine Entscheidung gegen den aktuellen Coach gewesen sei, sondern eine für Alexander Pilz.

Ein Trainer, der die Mannschaft auch auf dem Rasen verstärkt, kein gänzlich Unbekannter ist, bestenfalls noch einen Bezug zur Mannschaft hat: Dieses Anforderungsprofil erfüllt der 29-jährige Alexander Pilz perfekt. Auch wenn er schon die vierte Saison beim Ligakonkurrenten Laineck spielt – in dieser Saison hat er bislang 22 Partien für den ASV absolviert -, so wohnt er in Warmensteinach, hat lange hier gespielt und hat einen guten Draht zu seinem ehemaligen Verein und auch zur aktuellen Mannschaft. „Ich kenne die meisten sehr, sehr gut“, sagt Alexander Pilz. Pascal Jurk, das 20-jährige Offensivtalent ist sogar sein Cousin.

Es war also eine fast logische Entscheidung. Überhaupt wollen die SSV-Verantwortlichen das Prädikat „einheimisch“ in der kommenden Spielzeit noch stärker in den Fokus rücken. „Mein Wunsch wäre es, die überall versprengten Warmensteinacher wieder zurückzuholen“, sagt Dieter Neiser und lässt sich zumindest zwei Namen entlocken, die auf seinem Wunschzettel stehen. Der eine ist Peter Berndt, ein 33-jähriger derzeit inaktiver Mittelfeldakteur. Er hat seinen Pass noch in Laineck, hat aber schon angedeutet, seinem Freund und neuen Trainer Alexander Pilz in die Heimat folgen zu wollen. Der andere ist Stefan Fuchs. Fuchs, 29 Jahre alt, ist Torhüter beim oberpfälzer Kreisligisten SV Neusorg. „Sicher ist das noch nicht. Aber wir sind dran“, sagt der SSV-Vorsitzende über diese Personalie.

Kämen diese beiden zurück und dazu noch ein, zwei weitere gestandene Spieler, man dürfte in Warmensteinach sogar wieder von etwas mehr träumen als vom bloßen Klassenerhalt. Da ist sich Alexander Pilz sicher: „Technisch sind die Warmensteinacher schon jetzt ganz weit vorne dabei.“ Wo er noch Potenzial sieht: im Zusammenspiel. „Passt das, können wir durchaus vorne mitspielen.“

Aufrufe: 017.4.2015, 06:43 Uhr
Stefan WolfrumAutor