Nach fesselnden 15 Minuten hatte es leistungsgerecht 2:2 gestanden. Es war wie schon im Gruppenspiel der beiden Teams, das die Loher leidenschaftlich spielend mit 3:2 gewannen, eine fußballerische Achterbahnfahrt mit vielen Chancen, technischen Tricks und schnellen Spieleröffnungen. Kurz: Werbung für den Hallenfußball. Die „Vereinigten“ setzten sich mit einer mutigen Spielanlage (zwei Stürmer binden vorne die Gegner) und einer großen Portion Cleverness und Abgezocktheit verdient die Krone des Hallenmeisters auf, die Lohe aber auch gepasst hätte!
Die Werster stellten zudem mit Cihat Konak (sieben Toren) zusammen mit Hashem Celik (FC Bad Oeynhausen, sieben Tore) die besten Torjäger des Turniers. Zudem schossen sie in der Gruppenphase spielfreudig neun Tore gegen einen überforderten Gegner TuS Victoria Dehme und dann neun Tore gegen den SuS Wulferdingsen. Aller Ehren wert und ein Rekord: 21 Tore aus drei Gruppenspielen. Im Halbfinale musste das SVEW-Team zudem mit dem FC Bad Oeynhausen einen der drei Hochkaräter für den Titel aus dem Weg räumen, und das taten sie beim 4:2-Sieg mit einem furiosen Schnellstart (2:0 nach 100 Sekunden, Nemtsis und Flaake – nach einem 1a-Zuckerpass von Julius Eckert) und einer Menge Spielwitz.
Auch diese Partie war sehenswert, auch wenn sich der FCO erst in der vorletzten Sekunde durch einen frechen Geniestreich von Dominik Flaake endgültig geschlagen geben musste. Die Loher, die sich mit drei Siegen (neben dem 3:2-Triumph gegen SVEW gab es recht lockere 4:1- und 6:1-Siege gegen Dehme und Wulferdingsen) den Gruppensieg holten, mussten dann im Halbfinale gegen das Überraschungsteam ran, den B-Ligisten SC Oberbecksen-Babbenhausen. Die Loher blieben geduldig, siegten verdient nach Toren von Lukas Hartmann und Ricardo Squarra mit 2:0.
Stolz durften auch die beiden Teams SVEW und Lohe nach dem Finale sein: Es war reich an Höhepunkten, schon in der 3. Minute netzte der agile Flaake zur 1:0-Führung für die „Vereinigten“ ein, nur 45 Sekunden später egalisierte Nico „Oma“ Bruns nach einem klasse Zuspiel von Maximilian Koch zum 1:1. „Oma“ Bruns verdiente sich wie die Loher Youngster Marlon Haeder und Baver Deniz klasse Noten. Nach Chancen hüben wie drüben brachte Maximilian Appels die SVEW in der 11. Minute seine Farben mit einem technisch perfekten Schuss mit 2:1 in Front, doch Lohe antwortete prompt ebenso mit einem Traumtor: Julian Hartmann krönte sein klasse Turnier mit dem 2:2-Knaller unter die Latte (12.). Drama pur. Vom Punkt aus zeigte Lohes Baver Deniz Nerven, schoss drüber, bevor Julius Eckert mit dem 3:2 die Krone aufsetzte. Partylaune bei der SVEW.
Ein „schöner“ Geburtstag: Michael Prosser, Trainer des A-Ligisten TuS Bad Oeynhausen, feierte am Sonntag seinen gefühlten 30. Geburtstag. Leider „schenkten“ ihm seine Spieler das frühe und sehr enttäuschende Aus nach der Gruppenphase. Nur ein Sieg und drei zum Teil heftige Pleiten (das 1:6 gegen Rot-Weiß Rehme war eine Schmach) hatten aber auch zur Folge, dass Prosser mit seiner Familie früher feiern durfte. Die Gattin Angelika berichtete im Gespräch von seinem Geburtstagsgeschenk: „Er durfte heute morgen mal ausschlafen.“ Der Mann hat es gut. Alles Gute nachträglich auch von der NW-Sportredaktion! Das zweite Geschenk kam später von seinem 1. FC Köln: Der zweite Saisonsieg.
Torflut: Es wurde aus allen Rohren geschossen: Alleine in der Gruppenphase (16 Spiele) gab es rekordverdächtige 105 Tore, keine 0:0-Partie. Der Tageshöchstsieg gelang der SV Eidinghausen-Werste mit dem 9:0 gegen den SuS Wulferdingsen. Im Halbfinale fielen dann acht Tore, im Finale vier in der regulären Spielzeit.
Meister der Herzen“, „Lohe, ich liebe dich“, „Lauf Baer lauf“: Der Loher Anhang hatte wie immer verbal-emotionale Highlights zu bieten.
Torwart-Treffer: Tim Viergutz vom FC Bad Oeynhausen erzielte zwei astreine Treffer, der Loher Christopher Zalipski ein sagenhaftes Tor aus dem Spiel heraus